Android in 10 Schritten einrichten
Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Smartphone mit dem Google-System Android - und sind nach dem ersten Einschalten nicht selten überfordert. Wir zeigen, wie man sein Telefon in wenigen Schritten optimal einrichtet und klären über die grundlegende Bedienung auf. Danach kann nichts mehr schief gehen.

1. Der richtige Mobilfunkvertrag
Android-Smartphones sind permanent mit dem Internet verbunden: das System sucht im Hintergrund nach Software-Aktualisierungen; überprüft, ob neue E-Mails eintreffen und hält Apps wie etwa die Wetter-Vorhersage auf dem neuesten Stand. Es lässt sich nur schwer kontrollieren, wann welche App online ist. Wer alle Möglichkeiten des Systems nutzen und keine bösen Überraschungen erleben will, muss einen Internettarif bei seinem Mobilfunkanbieter buchen. Das passende Angebot findet man in unserem Tarif-Finder.

Daten-Roaming
Tipp: Android-Smartphones schalten auf Wunsch die Internetverbindung im Ausland aus, wenn man unter "Einstellungen" - "Drahtlos und Netzwerk" - "Mobile Netzwerke" das Häkchen bei "Daten-Roaming" entfernt.

2. Ein Google-Konto ist Pflicht
Gleich beim ersten Einschalten des Handys fragt das System nach einem bestehenden Google-Konto oder bietet die Ersteinrichtung an. Man kann diesen Abschnitt zwar überspringen - aber Android ohne Google Mail ist wie ein Auto ohne Räder. Wer den vollen Funktionsumfang des Betriebssystems nutzen will, muss sich beim Internetriesen anmelden. Die Downloadplattform Android Market bleibt ansonsten versperrt und auch die Apps Kalender und Talk funktionieren nur mit Google-Konto vernünftig.

Google-Konto deaktivieren
Tipp: Wer Google Mail nicht nutzt, aber trotzdem alle Android-Funktionen haben will, richtet ein Google-Konto ein und deaktiviert danach die Synchronisation unter "Einstellungen" - "Konten & Synchronisierung". Das Konto ist danach zwar noch vorhanden, aber inaktiv.

3. Wlan einschalten und einrichten
Fast alle Android-Smartphones sind mit Wlan-Funk ausgestattet. Und genauso wie nach dem Google-Konto fragt das System beim ersten Einschalten nach einem Wlan-Zugang. Den sollte man sofort einrichten, denn gerade in den ersten Tagen der Benutzung probiert man viel herum, lädt eine Menge Apps herunter und tauscht so große Datenmengen mit dem Internet aus. Das sollte nicht zu Lasten der Mobilfunkrechnung gehen. Daher: Wlan gleich aktivieren!

4. Die Basics zum Telefonieren: Klingeltöne und Kontakte
Wenn der Einrichtungsassistent beendet ist, und zum ersten Mal der Startbildschirm erscheint, sollte man sich zunächst um die Basisfunktionen des Handys kümmern. Im Einstellungsmenü findet man unter "Ton" alle Optionen, die das Telefonieren betreffen. Am wichtigsten sind natürlich Klingelton und Lautstärke. Aber hier legt man auch fest, wie sich das Telefon bei einer eingehenden SMS verhalten soll.

4. Die Basics zum Telefonieren: Klingeltöne und Kontakte
Noch wichtiger ist die Mitnahme der alten Telefonnummern. Am einfachsten ist der Import über die SIM-Karte, im Telefonbuch von Android findet man einen entsprechenden Eintrag, wenn man die Menü-Taste drückt und im Kontextmenü den Eintrag "Import / Export" anwählt. Komplizierter wird es, wenn man seine Daten über Outlook verwaltet. Es gibt Smartphone-Anbieter, die eine spezielle PC-Software dafür anbieten, etwa HTC mit HTC Sync. Alle anderen müssen den Umweg über Export und Import als csv-Datei gehen. Mehr dazu verrät Google auf seinen Hilfeseiten.

Kontakte mit Google verwalten
Tipp: Besitzer eines Android-Smartphones sollten ihre Kontakte über das Google-Konto verwalten. So haben sie keine Probleme, wenn sie das Modell wechseln, außerdem sind die Daten bei einem Verlust des Telefons nicht verloren, weil sie im Internet abgespeichert werden.

5. Jetzt erst geht es richtig los: Verknüpfungen und Widgets auf dem Startbildschirm platzieren
Sind die Basisfunktionen zum Telefonieren eingerichtet, kann es mit den zentralen Bedienelementen weiter gehen. An erster Stelle steht hier der Startbildschirm, die wichtigste Schnittstelle bei der Bedienung jedes Android-Handys. Es gibt mehrere Startbildschirme, die sich durchscrollen lassen, wenn man mit dem Daumen seitlich über das Display streift. Auf jedem Bildschirm kann man beliebig Verknüpfungen zu Anwendungen platzieren, die einem wichtig sind. Auch Widgets lassen sich hier ablegen, das sind kleine Programme, die in einer Echtzeit-Ansicht Informationen einblenden - zum Wetter, über die nächsten Termine oder eingegangene Mails.

5. Jetzt erst geht es richtig los: Verknüpfungen und Widgets auf dem Startbildschirm platzieren
Um eine Verknüpfung oder ein Widget zu platzieren, drückt man so lange mit dem Finger auf eine freie Stelle des Starbildschirms, bis sich das entsprechende Kontextmenü öffnet. Die Reihenfolge lässt sich beliebig verändern, dazu muss man nur den Finger fest auf das entsprechende Symbol drücken, dieses dann bis zum gewünschten Platz schieben und loslassen.
Tipp: Zum Löschen von Widgets und Ordnern drückt man mit dem Finger auf das entsprechende Fenster oder Symbol und schiebt es in den Papierkorb, der dann im unteren Bereich des Startbildschirms eingeblendet wird.

6. Start- und Sperrbildschirm anpassen
Genauso frei kann man den Hintergrund verändern. Google liefert eine große Anzahl von Motiven mit, dazu gehören auch animierte Hintergründe, die sogenannten Live-Wallpaper. Mit ihrer aufwändigen grafischen Darstellung belasten sie allerdings den Prozessor und verkürzen so die Akkulaufzeit.

6. Start- und Sperrbildschirm anpassen
Auch der Sperrbildschirm kann im Einstellungsmenü unter dem Eintrag "Display" angepasst werden. Eine andere Funktion versteckt sich unter "Standort und Sicherheit". Hier kann man ein Sperrmuster aktivieren, mit dem das Telefon vor unbefugtem Zugriff geschützt wird. Denn nur wer das zuvor vom Besitzer festgelegte Muster auf den Touchscreen zeichnet, bekommt den Startbildschirm überhaupt zu sehen.

7. Maps, Kalender, Mail: Die Basis-Apps von Google
Die wichtigsten Apps findet man bereits auf dem Telefon vorinstalliert, weil sie von Google selbst entwickelt wurden und fester Systembestandteil sind. Dazu gehören neben dem bereits bechriebenen Google-Mail-Dienst der Kalender und vor allem die Kartenanwendung Maps. In Verbindung mit dem GPS-Empfänger, den jedes Android-Telefon besitzt, zeigt die App nicht nur, wo man sich gerade befindet, sondern erlaubt auch die Suche nach Geschäften oder interessanten Orten in der Nähe. Eine Offboard-Navigation ist ebenfalls Bestandteil von Google Maps.

8. Der Android-Market
Wer weitere Apps installieren will, wechselt in den Android Market. Die zentrale Download-Plattform von Android bietet eine unüberschaubare Anzahl von Apps, mittlerweile sind es knapp 500.000. Man kann über die Suchfunktion gezielt nach einer App suchen oder in den thematisch sortierten Katalogen stöbern. Mehr als 60 Prozent der Mini-Programme sind gratis. Die kostenlosen Apps lassen sich einfach anwählen und mit einem Fingertipp installieren.

8. Der Android Market
Vor der Installation sollte man die Sicherheitshinweise durchlesen, die genau auflisten, auf welche Funktionsbereiche des Telefons die App zugreifen will. Denn im Gegensatz zu Apple überprüft Google die Apps kaum, die im Market angeboten werden, sondern überlässt die Kontrolle dem Nutzer. Der sollte immer genau schauen, ob die Software "sauber" ist. Dabei ist kein Expertenwissen erforderlich, der gesunde Menschenverstand reicht völlig aus. Ein Programm, das bereits mehr als 100.000 Mal herunter geladen wurde, ist ungefährlich - aber eine Wasserwaage-App, die auf die Telefon- und Internetfunktionen des Smartphones zugreifen will, sollte man besser nicht installieren. Dahinter könnte sich Schadsoftware verbergen.

9. Bezahl-Apps kaufen
Momentan kann man Apps nur kaufen, wenn man sich bei Googles Bezahldienst Checkout anmeldet, der ausschließlich Kreditkarten akzeptiert. Wer keine Kreditkarte hat oder lieber anders bezahlen möchte, kann keine Apps kaufen. Eine Lockerung zeichnet sich aber ab: so ist eine Paypal-Anbindung bereits seit längerem geplant und es gibt immer mehr Netzbetreiber, die eine Bezahlung über die Mobilfunkrechnung anbieten.

10. Immer aktuell bleiben - Updates
Google veröffentlicht regelmäßig neue Versionen des Betriebssystems. Es gibt aber leider keinen einheitlichen Fahrplan für die unterschiedlichen Modelle, jeder Hersteller liefert die Updates zu unterschiedlichen Zeiten aus. Es gibt auch Android-Smartphones, die gar keine Aktualisierung bekommen, vor allem die preiswerten Geräte werden schlecht gepflegt. Immerhin wird man bei fast allen Geräten automatisch informiert: wenn eine Aktualisierung verfügbar ist, erscheint eine Meldung in der Statuszeile des Telefons und man kann die neue Software entweder über den PC oder direkt OTA (Over The Air) auf dem Smartphone laden und installieren. Bei Letzterem sollte man darauf achten, dass das Handy über Wlan verbunden ist, weil so ein Update locker 100 Megabyte groß sein kann.
Bei den installierten Apps ist das Prozedere wesentlich einfacher. Man muss nur den Android Market besuchen und dann rechts "Meine Apps" anwählen. Hier werden alle installierten Programme angezeigt - und ganz oben stehen die, für die eine Aktualisierung verfügbar ist. Mit zwei Fingertipps ist die App wieder auf dem neuesten Stand.