Android L: Das kann die neue Android-Version
Android L wird zwar erst im Herbst veröffentlicht, es gibt aber jetzt schon eine Entwicklerversion für die Nexus-Geräte von Google. Connect hat sie ausprobiert.

Neue Schaltflächen
Kleine Änderung, große Wirkung: Obwohl die Navigationsleiste dezent am unteren Rand des Bildschirms positioniert ist, sticht eine Anpassung dieses zentralen Steuerelementes sofort ins Auge. Die neuen Symbole erinnern an Sonys Medienleiste XMB (XrossMediaBar), die man auf vielen Geräten des Herstellers findet, von der PS3 bis zum Bravia-Fernseher.

Taschenrechner
Die Benutzeroberfläche wirkt flach, minimalistisch und sehr klar strukturiert, exemplarisch dafür steht die neue Taschenrechner-App. Aber Google durchbricht die Idee des "flat Design", das man auch von iOS und Windows Phone kennt, an einem entscheidenden Punkt...

Räumliche Tiefe
...die einzelnen Elemente des UI sind in virtuellen Schichten übereinander geschichtet, optische Effekte geben ihnen räumliche Tiefe.

Papierstapel im Sperrbildschirm
Ein gutes Beispiel dafür sind die Benachrichtigungsfelder im Sperrbildschirm: sie lassen sich wie Papier gegeneinander verschieben und übereinander stapeln. Die räumliche Tiefe wird mit Hilfe von Schatteneffekten angedeutet, so dass man die Höhe des Stapels und damit die Menge der Benachrichtigungen erahnen kann. Wichtig außerdem: E-Mails werden zwar eingeblendet, bleiben aber bis zum Entsperrvorgang privat.

Tastatur
Die Tastatur treibt die flächige Designsprache auf die Spitze: Es gibt keine Abgrenzungen zwischen den einzelnen Tasten, nur die Buchstaben ragen heraus. Ob das jedem gefällt? Es sieht jedenfalls ziemlich gut aus und außerdem ist alles dabei, was der mobile Vielschreiber braucht. Swypen mit Wischgesten ist genauso möglich wie eine vorausschauende Worterkennung.

Einstellungen
Das Einstellungsmenü ist kaum noch wieder zu erkennen, die Symbole, die Schrift und der Hintergrund sind sehr minimalistisch. Oben findet man eine neue Suchfunktion.

Ruhezeiten
Unter "Ton & Nachrichten" findet man den Eintrag "Bitte nicht stören". Hier kann man Ruhezeiten festlegen, aber auch Filter für Ausnahmen definieren.

Multitasking-Menü
Auch die Übersicht mit den zuletzt geöffneten Anwendungen, besser bekannt als Multitasking-Menü, wurde überarbeitet: Die Apps werden jetzt in einer hübschen 3D-Ansicht in Form gestapelter Karteikarten angezeigt. Diesen Stapel kann man mit einem vertikalen Wischer durchblättern, nicht mehr benötigte Karten schiebt man einfach seitlich raus.

Karten als zentrales UI-Element
Karten werden dem Android-Nutzer in der neuen Version übrigens häufiger begegnen, sie sind ein zentrales Element der Oberfläche. Ob in der Bildergalerie, in der Statuszeile oder in den Apps: überall sind einzelne Elemente streng geometrisch in Form von Karten gruppiert. Einige Google-Apps....

Google Plus und Google Now
...wie zum Beispiel Google Plus oder Google Now folgen schon jetzt dieser Kartenstruktur. An diesen Apps kann man jetzt schon ausprobieren, welches Look & Feel Android 5 bieten wird. Alle anderen bekommen in dieser Galerie einen guten Eindruck und warten bis Herbst, dann wird die neue Version veröffentlicht, sicherlich auf einem neuen Nexus-Gerät.

Clevere Infofelder
Die Benachrichtigungen werden differenzierter und damit auch schlauer. Den Anwender wird's freuen. Eingehende Anrufe werden jetzt nicht mehr bildschirmfüllend eingeblendet
- unter Android L erscheint stattdessen ein dezentes Popup-Fenster im oberen Bildschirmbereich. Der Clou: Dieses Fenster legt sich über die aktive Anwendung, ohne sie zu schließen, und man kann sofort entscheiden, ob man unterbrochen werden will oder nicht.

Mehr Sicherheit
Android-Sicherheitslücken ließen sich bisher nur per Update für das gesamte System schließen. Mit Android L entkoppelt Google solche Patches vom Hauptsystem und liefert sie als App-Update aus, über die System-App "Google Play-Dienste". So kann das Unternehmen schneller auf kritische Lücken reagieren und auch ältere Geräte versorgen, die sonst nie ein Update bekommen würden.

Energieeffizienter dank Project Volta
Ganz vorne steht der intelligentere Umgang des Systems mit Hintergrundaktivitäten: Statt diese einzeln an Prozessor und Co weiterzureichen, werden sie gesammelt und dann in einem Schub abgearbeitet. Das Maßnahmepaket "Project Volta" senkt den Stromverbrauch.

Powerplay
Unter der Oberfläche wurde die Geschwindigkeit und Leistung des Systems deutlich verbessert. Die Laufzeitumgebung ART (Android Runtime), die mit Android L erstmals zum Standard wird, sorgt dafür, das Apps und Dienste schneller ausgeführt werden können.

Google Fit
Apple hat mit "Health" vorgelegt, Google zieht mit "Google Fit" nach. Unter Android L wird dies die Plattform für alle gesundheitsund fitnessrelevanten Daten. Über Schnittstellen (API) können Hersteller von Fitnesszubehör Schrittzahl, Schlafverhalten oder Pulsfrequenz
in Google Fit einspeisen. Die Entwicklung eigener Apps wird damit überflüssig, der Nutzer freut sich über eine zentrale Anlaufstelle für alle Informationen. Parnter sind Nike, Adidas, Runkeeper, Runtastic, Motorola und HTC.