Apples iCloud im Überblick
5 Gigabyte kostenlos und ganz anders, als andere Cloud-Dienste: Apples iCloud ist mehr als nur Onlinespeicher. Was der neue Dienste kann und was nicht.

Backup
Die Backups von iPhone, iPad und Co lagen neben den Apps, der Musik und den Fotos bislang irgendwo im iTunes-Ordner versteckt. Ab sofort kann man die Benutzerdaten der mobilen Geräte (zum Beispiel die Einstellungen, Fotos, die persönlichen Daten aller Apps sowie Dokumente und Bücher) in der iCloud sichern und auch wieder zurückspielen - neuerdings lassen sich die iOS-5-Geräte ja unabhängig vom PC einrichten. Komfortabel: Für jede App lässt sich individuell entscheiden, ob sie gesichert werden soll oder nicht.

iTunes in der Cloud
Beim Backup-Dienst werden die persönlichen Daten der Apps, nicht jedoch die Apps selbst gesichert. Dafür gibt es nun einen Dienst namens "iTunes in der Cloud": Hat man eine App einmal gekauft, lässt sie sich jederzeit erneut herunterladen und installieren - Sicherung auf dem Rechner überflüssig. Neu gekaufte Apps werden automatisch (auf Wunsch auch abschaltbar) auf alle mit der iCloud verbundenen Geräte installiert. Ebenso klappt das mit Büchern und Musik - bereits gekaufte Stücke oder Alben lassen sich jedoch nach wie vor nicht erneut laden. Der hierfür gedachte Dienst, der die gesamte Musikbibliothek gegen eine extra Gebühr per Streaming über das Internet verfügbar macht, ist in Deutschland noch nicht verfügbar.

Speicherplatz
5 Gigabyte gibt's in der iCloud kostenlos - alle Dienste, auch das E-Mail-Postfach, teilen sich diesen Platz. Der kann schnell knapp werden: Wer iPhone und iPad besitzt, beide Geräte emsig einsetzt und auch noch die me.com-Adresse als Hauptpostfach nutzt, wird recht schnell an die Grenzen stoßen. Und wer mehr braucht, wird mit 32 Euro für 25 Gigabyte oder 80 Euro für 50 GB pro Jahr zur Kasse gebeten.

App-Speicher
Wie bereits erwähnt, gibt es in der iCloud keinen frei zugänglichen Onlinespeicher, der ähnlich wie ein Web-Laufwerk funktioniert. Stattdessen ist es Sache der jeweiligen App, ob man seine Dokumente, Bilder oder sonstige Benutzerdaten in der iCloud ablegen kann. Wenn die App auf die iCloud setzt, wie das Zeichenprogramm "Sketchbook" im Screenshot unten (Bilder mit iCloud-Icon liegen online), kann man seine Daten auf der iCloud sichern und auch mit anderen iOS-Geräten darauf zugreifen. Prädestiniert sind dafür die Apple-Textverarbeitung Pages und die Tabellenkalkulation Numbers, deren Dokumente man zusätzlich über das Webinterface unter www.icloud.com abrufen kann - die Desktop-Versionen von Pages und Numbers können unverständlicherweise noch nicht auf die iCloud zugreifen.

Freunde orten
Auch der Dienst "iPhone suchen", der im Falle eines Diebstahls das Löschen des Geräts ermöglicht, gehört zur iCloud. Neu ist, dass man nun auch die eigenen Macs sowie Freunde orten kann. Hierzu muss man die kostenlose App "Freunde suchen" laden und kann seine eigene Position nach Belieben freigeben - oder sperren.

Mail, Kontakte & Co
Als MobileMe-Nachfolger bietet iCloud auch die klassischen PIM-Dienste: E-Mail, Kalender und Adressbuch gibt's mit Push-Funktion, dazu die Synchronisierung der Lesezeichen von Safari und Notizen.

Mail, Kontakte & Co
Übrigens: Offiziell ist für die iCloud iOS 5 und Mac OS 10.7 Lion oder auf PCs Windows 7 Voraussetzung. Auf diversen Webseiten ist jedoch beschrieben, wie man zumindest Mail und Kalender auch auf älteren Macs einrichten kann.

Fotostream
Ganz neu ist die Funktion Fotostream: Hier werden vollautomatisch alle neu hinzugekommenen Bilder der letzten 30 Tage über die iCloud mit verbundenen iPhones, iPads und Macs, auf denen das neue Lion-Betriebssystem laufen muss, synchronisiert.

Fotostream
Neue Fotos stehen innerhalb von Sekunden auf den anderen Geräten zur Ansicht bereit.

Fotostream
Das funktioniert wirklich gut, ist jedoch sehr unflexibel: Einzelne Fotos können nicht aus dem Stream gelöscht werden, sondern nur alle auf einmal. Und Apple-losen Zeitgenossen kann man die Fotos auch nicht mehr vorführen.