7 Apps, die für Apple Pencil optimiert sind
Mit dem Eingabestift Apple Pencil können Sie malen, zeichnen oder Notizen machen. Wir zeigen Apps, mit denen das besonders gut gelingt.

Apple iPad Pro mit Pencil
Dank des neuesten iPads funktioniert der Eingabestift Pencil jetzt auch schon auf dem günstigen 9,7-Zoll-Modell. Dadurch fällt der Eintrittspreis für die Welt von iPad und Apple Pencil gleich um mehrere hundert Euro.
Noch besser: Weil es den Pencil für das iPad Pro schon seit Jahren gibt, können Sie direkt loslegen - mit ausgereiften Apps, die sich schon bei vielen Nutzern bewährt haben.
In der Galerie stellen wir die besten Apps mit Pencil-Unterstützung vor.

GoodNotes 4
GoodNotes4 ist die Notizbuch-App, die den Pencil nach unserer Erfahrung am besten nutzt. Das Schreiben fühlt sich nicht nur „echt“ an, etwas, womit andere Entwickler manchmal noch Schwierigkeiten haben. GoodNotes löst auch das Problem, dass ein auf dem 9,7-Zoll-Display dargestellte DIN-A4-Seiten zwangsläufig recht klein erscheint, Handschrift aber eine Mindestgröße hat.
Sie schreiben einfach im Eingabebereich von GoodNotes am unteren Bildrand und der Text erscheint verkleinert an der gewünschten Stelle auf dem Papier. Natürlich können Sie mit GoodNotes auch Skizzen in Ihren Notizen anfertigen. Darüber hinaus eignet sich GoodNotes auch prima um PDFs mit Anmerkungen zu versehen, PDF-Formulare auszufüllen oder PDFs einfach nur zu unterschreiben.
Die Texterkennung der App macht handschriftliche Notizen sogar durchsuchbar. Wie gut das klappt hängt davon ab, wie leserlich Ihre Handschrift ausfällt.
Zahlreiche Papierarten (liniert, kariert etc.), Im- und Exportfunktionen, ein Präsentationsmodus und viele weitere Funktionen komplettieren den Leistungsumfang.
Gemessen daran fällt der Preis mit 8,99 Euro niedrig aus.

Bear
Einen ähnlichen und doch ganz anderen Ansatz als GoodNotes verfolgt Bear. GoodNotes wirkt stärker wie ein Notizblock, mit der komfortablen Stifteingabe als Kernfunktion. Bear konzentriert sich weniger auf den Pencil - er ist hier einfach eine von mehreren Eingabemöglichkeiten.
Bear ist stattdessen das Universaltalent für alle, die allgemein Notizen managen möchten, und zwar solche ganz unterschiedlicher Art. Das reicht dann eben von der handschriftlichen Aufzeichnung über in Markdown formatierte Texte bis hin zu Code in über 20 Programmiersprachen oder Auszüge aus Webseiten. Mit Bear können Sie auch Aufgaben managen und Notizen untereinander verknüpfen, so dass Sie durch Ihre Aufzeichnungen „surfen“ können wie im Web.
Die Kernfunktionen von Bear sind gratis, so dass Sie die App ohne Kosten ausprobieren können. Für die Synchronisation der Notizen zwischen verschiedenen Geräten und den Export bezahlen Sie monatlich 1,49 US-Dollar beziehungsweise 14,99 US-Dollar jährlich.

MediBang Paint
MediBang Paint ist eine kostenlose Mal- und Zeichen-App für das iPad und das iPhone. Über 100 Pinsel und anderes Gerät, mehr als 850 Hintergründe und Texturen sowie eine Latte kostenloser Schriftarten - die App setzt Ihrer Kreativität kaum Grenzen. Wie es sich für eine brauchbare Mal-App gehört unterstützt MediBang Paint das Arbeiten mit Ebenen.
Auf der konfigurierbaren Werkzeugleiste können Sie die Tools hinterlegen, die Sie regelmäßig benötigen und andere ausblenden. Comic-Zeichner erfreut die App mit der Panel-Funktion, die das Anlegen der Boxen, in denen die gemalten und gezeichneten Geschichten spielen, stark beschleunigt. Auf den ersten Blick mag die mit Funktionen gespickte Oberfläche etwas erschrecken, doch die Erklärungen, die MediBang Paint beim ersten Start abliefert, helfen über die größten Stolpersteine hinweg. Einige Funktionen, darunter die Synchronisation, erfordern eine kostenlose Registrierung.

ProCreate4
ProCreate 4 ist die App, die den Mal- und Zeichenfunktionen von Photoshop auf dem Desktop wohl am nächsten kommt. Der Funktionsumfang übertrifft sogar den von MediPad Paint. Alleine 130 Pinsel stehen Ihnen zur Verfügung, weitere können Sie selbst definieren. Die Arbeitsfläche lässt sich auf bis zu 8.000 x 8.000 Pixel ausdehnen - genug Auflösung auch für qualitativ hochwertige Ausdrucke im Großformat.
Was sich in Zahlen kaum ausdrücken lässt ist die Präzision, mit der ProCreate 4 Stiftbewegungen in Pinselstriche umsetzt. Hier ist die App dem kostenlosen Mitbewerber von MediPad eine ganze Ecke voraus. Das liegt nicht nur an den bis zu 120 Bildaktualisierungen pro Sekunde sondern auch daran, dass Sie genau festlegen können, wie die verschiedenen Pinsel auf den Apple Pencil reagieren. So bestimmen Sie zum Beispiel den Farbauftrag in Relation zum Druck des Pencils auf dem Display beziehungsweise beim Neigen des Pencils. ProCreate kostet 10,99 Euro.

Affinity Photo
Affinity Photo erlaubt Ihnen die Bearbeitung von Bildern - am iPad und mit dem Apple Pencil. Qualitätsnachweis: Apple hat Affinity in der Vergangenheit genutzt, um damit die Leistungsfähigkeit des neuen iPad Pro zu demonstrieren.
Affinity Photo öffnet weit verbreitete Bildformate wie JPEG, aber auch viele RAW-Dateien und Photoshops PSD-Format. Die App unterstützt EXIF-Metadaten. Anschließend können Sie nach Herzenslust abwedeln, nachbelichten, klonen, Schönheitsfehler entfernen, Bildfehler reparieren, rote Augen korrigieren, umfärben und vieles mehr. Ihnen stehen Tonwertkorrektur, Gradationskurven, Weißabgleich, HSL, Schatten und Lichter sowie viele weitere, zerstörungsfreie Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ziehen Sie die Effekte einfach auf die gewünschten Ebenen, Gruppen, Masken oder Positionen im Ebenenstapel. Affinity Photo kann mehrere Bilder zu einer HDR-Aufnahme kombinieren, Bilder mit unterschiedlichem Fokus zu Fotos mit besonderer Tiefenschärfe zusammensetzen und bearbeitet auch 360°-Aufnahmen.
Mit ihrem großen Funktionsumfang schlägt die App eine dicke Kerbe in die Vorherrschaft von Photoshop und dem damit verbundenen Abo-Modell, das längst nicht jedem Anwender schmeckt. Affinity Photo ist mit einmalig 21,99 Euro bezahlt.

Adobe Illustrator Draw
Die Kritik am Abo-Modell von Adobe bedeutet nicht, dass es keine guten Adobe-Apps für den Apple Pencil gäbe. Illustrator Draw ist so ein Kandidat. Auf dem Desktop entwickelt sich Illustrator mehr und mehr zum Standard beim vektorbasierten Freihandzeichnen.
Illustrator Draw bindet das iPad in die entsprechenden Arbeitsabläufe ein: Sie können Ihre Projekte laden und bearbeiten. Dafür steht Ihnen ein Großteil des Funktionsumfangs von Illustrator zur Verfügung. Sie können die Darstellung bis zu 64-fach vergrößern, mit unterschiedlichen Stiftspitzen bei anpassbarer Deckkraft, Größe und Farbe zeichnen und mit mehreren Bild- und Zeichenebenen arbeiten. Vektorformen können Sie aus Capture CC einfügen. Sind Sie fertig schicken Sie die Datei an Ihren Desktop-PC und können sie dort bei Bedarf mit Illustrator weiter bearbeiten.
Illustrator Draw ist kostenlos. Wenn Ihnen zwei Gigabyte Speicherplatz für Ihre Projekte nicht ausreichen können Sie per In-App-Kauf 20 Gigabyte für knapp 2 Euro im Monat mieten. Einige Funktionen setzen ein Adobe-CC-Abonnement voraus, zum Beispiel der Zugriff auf die Creative Clouds Assets Library und die Synchronisation von Projekten.

uMake
uMake entführt das Zeichnen mit dem Apple Pencil in die dritte Dimension. Mit Hilfe der App können Sie zweidimensionale Bilder in 3D-Modelle verwandeln. Oder aber Sie starten Ihre Arbeit direkt mit einem 3D-Modell. Mit dem Symmetrie-Tool können Sie dabei auf einfache Art und Weise sicherstellen, dass Formen symmetrisch im Raum stehen.
Der Kantenglätter beseitigt Fehler in glatten Linien. Ihr Arbeitsergebnis können Sie in einem 3D-Druck-Format ausgeben und so direkt in die Realität umsetzen lassen. Einsteiger nimmt uMake mit zahlreichen Anleitungen an die Hand. So eignet sich die App auch, um die ersten Schritte in die 3D-Welt zu unternehmen. In der Gratis-Version ist uMake auf bis zu 10 Projekte limitiert und auch die Zahl der Objekte pro Projekt sowie die Export-Funktion ist begrenzt.
Zum Ausprobieren reicht die Gratis-Version aber trotzdem völlig aus. Die Pro-Version beginnt bei 5,49 Euro im Monat.