Dual-SIM-Handys im Test
Sie nutzen zwei SIM-Karten, hätten aber am liebsten nur ein Handy im Einsatz? Die Lösung: Dual-SIM-Handys, die zwei Mobilfunkkarten gleichzeitig verwalten. Connect hat sich die wichtigsten Modelle genauer angeschaut.

Samsung GT-B7722i
Wie bei den Dual-SIM-Modellen üblich, finden sich unter dem Akkudeckel des B7722 zwei Steckplätze für SIM-Karten. Der eine unterstützt alle gängigen GSM-Frequenzen, kann auch in den USA verwendet werden und beherrscht UMTS samt dem Downloadturbo HSDPA. Der zweite Schacht unterstützt dagegen nur zwei GSM-Frequenzen, ist also nicht USA-tauglich.
Um mit dem B7722i zu telefonieren, muss man zuerst über eine spezielle Taste auswählen, welche SIM-Karte für den Anruf verwendet werden soll. Zur besseren Unterscheidung können Sie den SIM-Karten einen beliebigen Namen geben und einer Kategorie wie "Büro" oder "Privat" zuteilen. In der Statusleiste erscheint neben der Feldstärkeanzeige dann ein entsprechendes Symbol. Als Besonderheit bietet das B7722i eine Roaminganzeige: Ist eine Karte in einem ausländischen Netz eingebucht, wird dies durch ein rotes "R" signalisiert.

Samsung GT-B7722i
Nicht nur mit der UMTS-Unterstützung steht das B7722i unter den Dual-SIM-Kollegen alleine da. Auch sonst bietet das Samsung-Handy die beste Ausstattung.Neben HSDPA geht's auch per WLAN ins Internet. Zum Datenaustausch stehen Bluetooth 2.1 und eine Micro-USB-Schnittstelle zur Verfügung, wobei sich Ähnliches auch bei der Konkurrenz findet. Hinzu kommen hier noch Clients für Facebook, Myspace oder Youtube sowie ein MP3-Player, UKW-Radio und ein Diktiergerät. Die Kamera schießt Fotos mit bis zu 5 Megapixeln Auflösung.
Das B7722i wird über einen 3,2 Zoll großen Touchscreen mit einer Auflösung von 400x240 Bildpunkten bedient. Auch das ist heute nichts Besonderes, unter den Dual-SIM-Modellen jedoch ein Spitzenwert. Als Benutzeroberfläche kommt die bekannte und bewährte Touchwiz-Oberfläche zum Einsatz. Insgesamt ist das B7722i das derzeit am besten ausgestattete Dual-SIM-Handy.

Samsung C5212
Das C5212 ist bereits zwei Jahre auf dem Markt, kann aber mit den übrigen Kandidaten hier noch immer mithalten. Das Handy steckt in einem gut verarbeiteten Gehäuse im Riegeldesign, in dem Samsung ein großzügiges 2,2-Zoll-Display untergebracht hat; allerdings beträgt die Auflösung nur 176 x 220 Pixel. Dank des logischen Menüs gelingt die Bedienung einfach. Die Ausstattung ohne UMTS und mit einer 1,3-Megapixel-Kamera ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Allerdings haben auch aktuelle Dual-SIM-Konkurrenten teilweise nicht mehr zu bieten.

Samsung C5212
Und wie gut funktioniert der Doppel-SIM-Betrieb? Vor einem Anruf oder vor dem Absenden einer SMS wird mit der seitlichen Taste festgelegt, über welche SIM-Karte dies geschehen soll. Zudem lassen sich die Situationsprofile je SIM individuell konfigurieren. So vibrieren etwa eingehende Telefonate zu SIM 1, während Anrufe für die SIM 2 ganz normal klingeln. Auch Rufumleitung sowie Anruf- und Datensperren können für jede SIM einzeln festgelegt werden. Ebenfalls positiv: der gut verständliche Klang beim Telefonieren.

Simvalley SP-40
Auch für Android-Fans gibt es ein aktuelles Dual-SIM-Gerät: Das SP-40 vom Elektronikversender Pearl kostet dabei gerade einmal 100 Euro. Dafür gibt's ein Android-2.2-Smartphone mit einem 3,2 Zoll großen, kapazitiven Touchscreen, WLAN, Bluetooth und per Micro-SD-Karte erweiterbarem Speicher. Was dem SP-40 zu einem wirklich guten Smartphone fehlt, ist eine schnelle Internetverbindung übers Mobilfunknetz, das Smartphone beherrscht nur GSM. Auch ein schnellerer Prozessor ist heute üblich, das SP-40 reagiert nicht ganz so verzögerungsfrei auf Eingaben wie aktuelle Topmodelle. Das Display ist zwar ordentlich, liegt aber recht tief unter der Abdeckung.

Simvalley SP-40
Auch die Verarbeitung ist solide, ohne zu glänzen. Doch dafür gibt's neben allen Google-Applikationen wie Maps und den Zugriff auf den Android Market mit seinem reichhaltigen Angebot an Zusatzsoftware eben die Dual-SIM-Funktion - und die ist schlicht und einfach gelöst: In der Statusleiste bietet das SP-40 zwei Feldstärkeanzeigen, ruft man die Telefonfunktion auf, finden sich unter der virtuellen Tastatur zwei Telefontasten. Eine getrennte Verwaltung wie etwa zwei Adressbücher ist nicht vorgesehen. Kein Top-, aber immerhin ein Smartphone mit Dual-SIM-Funktion.

Simvalley SX-340
Das Simvalley SX-340 will nicht nur ein Dual-SIM-, sondern auch ein Musik-Handy sein und trägt entsprechende Playertasten zur Schau. Als dritte Besonderheit kommt der Kampfpreis von gerade mal 70 Euro hinzu. Trotzdem überrascht das SX-340 mit einem schicken, tadellos verarbeiteten Gehäuse. Klar: Das ist aus Kunststoff gefertigt, und die etwas schmalen, insgesamt aber recht großen Zifferntasten wackeln unter dem Finger ein bisschen. Aber das sind kleine Schönheitsfehler eines wirklich solide gebauten Handys. Das Display aus 240 x 320 Pixeln wirkt etwas pixelig, ist damit bei den Dual-SIM-Geräten aber in bester Gesellschaft. Die Schriften sind teilweise recht klein, dafür leuchtet die Anzeige kräftig.

Simvalley SX-340
Die Menüführung ist ordentlich und so aufgebaut, wie man sie von Handys gewohnt ist. Nur selten ging bei der Benennung von Menüeinträgen oder Optionen etwas schief, der Nutzer fühlt sich schnell zu Hause. Die Ausstattung ist für so ein günstiges Gerät gut (siehe Pro im Kasten) und umfasst beispielsweise einen erweiterbaren Speicher. Die Dual-SIM-Funktion ist solide gelöst: In den Einstellungen kann man die SIM-Karten einzeln zu- oder abschalten, vor Anrufen jederzeit die gewünschte Karte auswählen.

Nokia C2-00
Das C2-00 ist ein einfaches Handy im Riegelformat, das sich vornehmlich zum Telefonieren und Versenden von Nachrichten eignet. Als S40-Handy bietet es eine solide Grundausstattung samt erweiterbarem Speicher und UKW-Radio. An zwei Stellen liegt es allerdings unter dem Durchschnitt: Die Kamera liefert nur 0,3 Megapixel, und wie so viele Dual-SIM-Handys arbeitet das C2-00 nur in den beiden in Europa üblichen GSM-Frequenzen. USA-tauglich ist also auch dieses Handy nicht.
Und für den Zugang ins Internet steht nur GPRS zur Verfügung. Dafür bietet es eine Besonderheit: Während sich bei den anderen Testkandidaten die beiden Steckplätze unter dem Akku befinden, ist beim C2-00 der zweite Kartenslot von außen und damit bei laufendem Betrieb zugänglich.
Ein interessantes Gerät also, wenn Sie mehr als zwei SIM-Karten im Einsatz haben. Wie üblich lässt sich über eine Taste vor jedem Anruf die gewünschte SIM-Karte auswählen, eine Karte lässt sich als Standard festlegen. Das Handy, das es in mehreren Farbkombinationen gibt, ist ab August für etwa 54 Euro zu haben.

Nokia C2-03
Wenn es etwas schicker sein soll: Das C2-03 kommt als Slidermodell, dass sich über einen Touchscreen bedienen lässt. Der ist 2,6 Zoll groß (240x320 Pixel Auflösung) und reagiert nicht wie bei aktuellen Smartphones üblich auf bloße Berührung, sondern auf leichten Druck. Die Ausstattung ist etwas umfangreicher als beim C2-00 - die Kamera knipst hier mit 2 Megapixeln -, doch auch das C2-03 ist nur ein Dualband-Gerät, also nicht für USA-Reisen geeignet.
Ins Internet geht's immerhin mit dem GPRS-Beschleuniger EDGE, sprich mit Datenraten bis rund 230 kbit/s. Auch dieses Modell arbeitet mit Nokias eigener S40-Plattform für Handys, die eine umfangreiche Basisausstattung samt E-Mail-Client, Kartenanwendung und Routenplaner garantiert.
Wie beim C2-00 ist der Steckplatz für die zweite SIM-Karte im laufenden Betrieb zugänglich, damit ist auch der Einsatz von mehr als zwei Karten möglich. Dabei kann das C2-03 die SMS von fünf verschiedenen SIMs speichern. Mit einer Taste lässt sich bestimmen, welche Karte für einen Anruf oder für den Gang ins Web genutzt werden soll. Dieser Doppeldecker kommt im September in die Regale, als Preis empfiehlt Nokia 75 Euro.