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Vergleichstest

Elf Outdoor-Lautsprecher im großen Praxisvergleich

Zu jeder Jahreszeit laden Terrasse und Garten zum Entspannen ein. Die musikalische Untermalung dazu kommt aus wetterfesten Lautsprechern. Elf Vertreter hat AUDIO zum Praxistest geladen.

Autor: Holger Seybold • 31.10.2011

Bose 151 Environmental Speakers
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Bose 151 Environmental Speakers

Dank beigepackten Wandhaltern, Schrauben und Dübeln sind die Bose-Lautsprecher schnell montiert; ein verzahntes, per Schraube sicher arretierbares Scharnier erlaubt die Ausrichtung des Lautsprechers, wenn auch nur in einer Achse: Bei liegender Montage lässt er sich vertikal schwenken, bei aufrechter Montage horizontal. Da Bose die Halter mit einem Kabeldurchlass bedacht hat, lassen sich dahinter eventuelle Unterputz-Kabel diskret zu Tage führen.

Hinter der fein perforierten Metallfront sitzen gleich drei der Bose-typischen 6-cm-Breitbänder in wetterfester Ausführung. Die 151 toleriert laut Anleitung Ganzjahres-Outdoor-Betrieb, arktische wie afrikanische Temperaturen, kalte Güsse mit dem Gartenschlauch und sogar Salzwasser-Nebel - wer die Firma kennt, ahnt, dass sie das nicht nur behauptet, sondern mit kreativ-fiesen Prüfmethoden auch ausprobiert.

Da das leicht bogenförmig angeordnete Treiber-Trio über das gesamte Frequenzband parallel läuft, sind winkelabhängige  Frequenzgang-Einbrüche nicht zu vermeiden. Je nach Hörplatz kann die 151 daher rund und vornehm bedeckt klingen, oder im ungünstigsten Fall der Musik - besonders Stimmen - eine deutlich nasale Färbung geben.

Ob das auf der Terrasse oder dem Achterdeck wirklich jemand stört, steht aber auf einem anderen Blatt. Jedenfalls ist die Bose-Box ausgesprochen pegelfest und mit einem Impedanzminimum von 6 Ohm zudem eine sehr gutmütige Last für den Verstärker - man kann, wenn es sein muss, auch zwei davon parallel an einen Endstufenkanal hängen.

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Boston Soundware
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Boston Soundware

Soundware nennt Boston Acoustics seinen putzigen Polyeder, der mit 220 Euro pro Paar der günstigste und von den Abmessungen her auch der Kleinste des Testfelds ist. Durch seine abgeschrägten Ecken ergeben sich platzsparende Montagemöglichkeiten. Beigelegt sind ein flacher und ein Eck-Haltewinkel sowie das dazugehörige Kugelgelenk. Die angepriesene Vielseitigkeit in Montage und Ausrichtung ist damit gegeben.

Die Beinahe-Würfel sehen in keiner Weise nach "Allweather" aus und machen nicht nur auf der Terrasse, sondern auch Indoor - etwa als Surround-, Sauna- oder Computer-Lautsprecher - eine richtig gute Figur. Beiliegende selbstklebende Gummifüße geben Halt auf rutschigen Flächen.

Wem keine der vier derzeit verfügbaren Farben (weiß, schwarz, silber oder Espresso; im Bild) zusagt, kann das geschlossene Kunststoff-Gehäuse laut Prospekt gerne im gewünschten Farbton lackieren. Die vergoldeten Druckterminals nehmen Kabel bis zu 2,5 qmm Leiterquerschnitt entgegen. Mit dem begrenzten Innenvolumen und dem kleinen 11,4-cm-Chassis ist die Bass-Ausbeute physikalisch bedingt nicht gerade üppig, was sich sowohl im Labor als auch im Hörtest bestätigte. Stimmen wurden etwas in den Vordergrund gestellt und mit leichter Färbung versehen. Nicht wirklich dramatisch, das ganze, aber dennoch merklich. Der an sich feinfühlige Hochton schälte Details sauber heraus, hatte es aber zuweilen schwer, sich gegen den dominanten Mittelton durchzusetzen.

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Bowers & Wilkins WM6
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Bowers & Wilkins WM6

Die 630 Euro, die B&W für das Paar WM6 verlangt, scheinen gut angelegt. Das Kunststoffgehäuse ist mit zusätzlichen Gummiapplikationen geschützt, vor allem die komplette vordere Kante  rund um das Gitter ist weich gepolstert. Wenn man doch mal dagegen knallt, hinterlässt sie wenigstens keine Beule am Kopf. Unter dem Gitter arbeiten in der gewölbten Kunststoff-Front ein 16-cm-Glasfaser-Tieftöner sowie eine schwarze 25-mm-"Nautilus"-Kalotte.

In der drei Zentimeter großen Bassreflexöffnung steckt ebenfalls eine Menge Gehirnschmalz. Das Röhrchen ist im Inneren gebogen, und zwar schräg in Richtung Hochtöner. So kann kein Tropfwasser eindringen - sofern bei horizontaler Montage das Rohr unten liegt. Außerdem verteilen sich rund um die Reflexöffnung zahlreiche Ausbuchtungen, die einem Golfball nachempfunden sind und Strömungsgeräusche bei höheren Pegeln verringern sollen. Der Metallwinkel, der mit dem Lautsprecher verschraubt ist, hält ebenfalls per Schraube an einer stabilen Metallplatte. Die vertikale Ausrichtung hält sich mit 12 Grad allerdings in Grenzen.

Beim Klangtest zeigte er den Mitbewerbern die Grenzen auf. Kein anderer Kandidat kam an die highfidele und detailtreue Spielweise des B&W heran. Die WM6 stellte das gehauchte "Good Morning" so plastisch und naturgetreu auf die Terrasse, dass man glaubte, George Benson und Al Jarreau hätten sich leibhaftig zum Frühstück eingeladen. Bis auf den etwas schwächlichen unteren Bassbereich gab es absolut nichts auszusetzen.

Vom gleichen Album prophezeihte Patti Austin mit "Let It Rain" das ideale Wetter für die WM6. Mit viel Feingefühl und enormer Detailtiefe zog die B&W den Hörer in ihren Bann, so dass man kaum glauben wollte, einem "schnöden" Outdoor-Lautsprecher zu lauschen. Top!

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Infinity Outrigger
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Infinity Outrigger

Der Outrigger von Infinity unterscheidet sich allein schon durch seine konkave Front von der breiten Masse. Die Lautsprecherplatte dahinter ist plan. Dort arbeitet ein 13-cm-Polypropylen-Tieftöner auf das geschlossene Gehäuse, unterstützt von einer 25-mm-Kalotte mit Schaumstoff-Membran. Das Heck des "Auslegers" ist quadratisch, der Montagebügel lässt sich sowohl längs als auch quer montieren. Der Lautsprecher ist somit horizontal oder vertikal einsetzbar, lässt sich dann aber nur in jeweils einer Achse verstellen.

Im Gegenzug bringt der Outrigger einen Lackierdeckel mit: Die durchsichtige Kunststoffkappe steckt man anstelle des Gitters über die Lautsprechereinheit und kann anschließend das Gehäuse in der Wunschfarbe lackieren - das Gitter natürlich auch.
Durch den schwachen Wirkungsgrad möchte der Outrigger gerne mal 100 Watt am Kabel spüren, produziert gemessen am kleinen Tieftöner dann aber ordentlichen Schalldruck.

Im Hörtest stellte der Infinity Stimmen gerne etwas weiter in den Vordergrund, konnte sich dabei Verfärbungen aber größtenteils verkneifen. Durch den leicht vordergründigen Präsenzbereich leuchtete er die Tiefe des Raums sehr deutlich aus - fast, als ob er den gefliesten Spa-Bereich akustisch simulieren wolle. Der Hochtöner hält zwar vom Pegel her gut mit, gehört aber eher zu den sanften seiner Art, der keinem wehtun mag.

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JBL Control 2.4G AW
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JBL Control 2.4G AW

Die kleine Control 1 von JBL ist in vielen Cafes und Bistros dieser Welt zu Hause. Ihr wetterfester Bruder, der JBL Control 2.4G AW, ist eine aktive Funkversion für den Außenbereich. Das Musiksignal speist man in die Cinchbuchsen des Senders, der es via 2,4 GHz-Funk - laut Datenblatt bis zu 21 Meter weit - an die aktive linke Box schickt.

Der integrierte Verstärker mit nominell 2x15 Watt gibt das linke Signal intern an den 10-cm-Tieftöner und den 12-mm-Hochtöner weiter. Der Saft für die rechte Box liegt an zwei Klemmen an. Den Betriebsstrom spannt ein Netzteil auf ungefährliche 20 Volt herunter. Das ist zwar sicherer als ein 230-Volt-Anschluss, im Gegenzug will das 12 x 6 x 4 cm große Umspannwerk im Umkreis der Kabellänge von zwei Metern aber unauffällig und wettergeschützt verstaut sein.

Am Klinkeneingang dockt wahlweise jeder x-beliebige Musikplayer an, die mitgelieferte Fernbedienung schaltet zwischen den beiden Quellen um und steuert die Lautstärke.

Durch die Bassreflexöffnung kam trotz kleinem 10-cm-Woofer noch vergleichsweise ordentlicher Bass heraus. Stimmen wie die von Seal ertönten aber  trotzdem schwachbrüstig, wobei der JBL im Gegenzug seiner Linie bis zur Maximal-Lautstärke treu blieb.

Der Hochton wirkte durch seinen leicht metallischen Unterton zwar mitunter etwas kieksig und verschaffte Gitarrensaiten mehr Gehör, dafür gab der ausgewogene Mitteltonbereich mit seinen offenherzigen Stimmen kaum Anlass zur Kritik. Der JBL etabliert sich schlussendlich als ein passabel klingender Problemlöser.

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KEF Ci 500 AW
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KEF Ci 500 AW

Der Ci 500 AW ist mit 500 Euro pro Paar das Flaggschiff im KEF-Programm. Seine drei anderen Outdoor-Kollegen heißen Ventura 4, 5 und 6 und kosten zwischen 300 und 400 Euro. Äußerlich gibt sich der Ci 500 vollkommen unspektakulär, weiß aber beim ersten Kontakt mit seiner Anfassqualität zu gefallen. Das abnehmbare Schutzgitter wirkt solide, das Gehäuse wertig, auch wenn es auf Klopfzeichen ein etwas hohl klingendes Feedback gibt.

Weiß ist die hier einzige verfügbare Farbe. Wer es anders haben möchte, darf aber ausdrücklich Gehäuse und Gitter nach eigenen Wünschen umlackieren. Hinter der gelochten Abdeckung ist ein 13-cm-Treiber mit Polypropylen-Membran für den Tief-Mittelton zuständig. Er bekommt Unterstützung von einer darunter quer verbauten ovalen Passivmembran.

Im Vergleich zu einem Reflexrohr dringt hier keine Feuchtigkeit ins Gehäuse ein. Über dem Tieftöner ist die 25-mm-Kalotte eingelassen, deren Membran augenscheinlich aus einer Kunststoff-Folie besteht. Die vergoldeten Schraubterminals mit Kunststoffmuttern haben wir mittlerweile schon oft gesehen. Im Beipack liegt eine schwarze Gummikappe zur schützendden Versiegelung der Nische, in der sich die Terminals verschanzen.

Im Hörtest machte sich die Grenzfrequenz von 99 Hz nicht ganz so stark bemerkbar. Und auch sonst ließ sich der KEF nichts ankreiden, sondern brillierte mit einer sehr ehrlichen und nahezu fehlerfreien Vorstellung. Natürliche Stimmen, klare detailgetreue Instrumente und die richtige Portion Drive sorgten für ein ansteckendes Musikvergnügen.

Der B&W parierte im Duell mit Facettenreichtum und etwas offenherziger Gangart, der KEF hingegen konterte mit mehr Authentizität und noch einer Spur mehr Ehrlichkeit. Ausgang: unentschieden.

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Klipsch AWR-650-SM
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Klipsch AWR-650-SM

Die coolste Form der Garten-Beschallung ist ein Stein-Lautsprecher, wie man ihn in so manchen Freizeitparks zu sehen bekommt. Der erste der zwei Kandidaten kommt von Klipsch und kostet 440 Euro das Stück. Der AWR-650-SM ist in Deutschland in den zwei Farben - Granit und Sandstein - verfügbar.

Das Gehäuse ist aus einer Glasfasermischung gebaut und sieht einem kleinen Findling täuschend ähnlich. Sogar die integrierten Gitter sind nicht plan, sondern ähnlich einer Steinoberfläche "verbeult". Und die ovale Bassreflexöffnung auf der Seite ist durch ein feines Gitter gegen Fremdkörper geschützt.

Der 165 mm große Tieftöner mit Polymer-Membran hat eine doppelte Schwingspule, und jede Spule wiederum ihre eigene 19-mm-Polymer-Hochton-Kalotte. Somit ist der Klipsch in der Lage, wahlweise auch mit einem Stereo-Signal angesteuert zu werden.

Der Anschluss erfolgt an einem rund einem Meter langen, vierädrigen Kabel, das aus dem leicht nach innen versetzten Boden herauskommt. Dort befindet sich auch eine Metallöse zur mechanischen Sicherung gegen unerlaubtes Entfernen.

Zum Klangcheck spielte der Klipsch im Stereo-Betrieb, ließ sich aber nur bedingt mit den Mitbewerbern vergleichen, weil die räumliche Darstellung prinzipbedingt fehlte. Tonal störten ab und an Zisch-Laute, ansonsten klang er aber ausgewogen mit solide kernigem Fundament.

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Monitor Audio Climate 60
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Monitor Audio Climate 60

Der Climate 60 ist quasi das mittlere Kind des Monitor-Audio-Programms. Er hat einen kleinen Bruder namens Climate 50 sowie einen großen Bruder, den Climate 80. Vierter im Bunde ist der Climate 60T2, eine Stereo-Version des 60 mit zwei Hochtönern.

Äußerlich schlicht gehalten, punktet er mit umfangreicher Ausstattung sowie pfiffigen Detaillösungen. Die Haltepunkte des obligatorischen Metallbügels verschwinden nach der seitlichen Ausrichtung bis zu 90 Grad unter magnetisch fixierten Abdeckungen. Der Bügel selbst ist leider nicht vertikal verstellbar, stattdessen liegt ein optionaler 15-Grad-Keil im Beipack. Dort findet sich auch die Kunststoffmaske, die beim Lackieren die Lautsprecherfront abdeckt. Eine Metallöse auf der Rückseite ist für ein Sicherungs-Seil gedacht.

Ebenfalls auf der Rückseite ist die ovale Passiv-Membran untergebracht, die den 16-cm-Polypropylen-Woofer unterstützt. Die 25-mm-Gold-Kalotte entstammt dem Heim-Programm des Herstellers. Ein pfiffiges Detail ist das drehbare Typenschild auf dem Gitter - falls die Climate 60 quer montiert wird. Bei den Emblemen von B&W, KEF, psb und Yamaha geht das übrigens auch.

Stimmen verlieh die Monitor Audio viel  Substanz und ließ sie sehr erwachsen und körperhaft erklingen. Auch Instrumente bildete die Climate 60 in ihrer voller Größe ab. Leider fehlte es hier und da an etwas Durchzeichnung und ein paar feinen Details, so dass man sich einen Hauch mehr Lebendigkeit wünschte. Am dezent dosierten und akkurat agierenden Hochton gab es hingegen nichts auszusetzen. Wer es also substanziell und erwachsen mag, wird mit der Monitor Audio sicher seine Freude haben.

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PSB CS 1000
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PSB CS 1000

Die Kanadier von PSB behaupten von sich, das ein oder andere über extremes Wetter zu wissen. Angesichts des CS 1000 mag man ihnen gerne glauben; er wirkt sehr robust. Eine rechteckige weiße Gummikappe deckt die kräftigen, vergoldeten Schraubterminals ab und dürfte das Gros an Dreck, Staub und Feuchtigkeit abhalten. Der gebogene Haltebügel lässt sich auf dem Wand-/Deckenhalter verschieben und ermöglicht die vertikale Ausrichtung; die Boxen selbst sind daran zu beiden Seiten hin drehbar.

Das Polypropylen-Gehäuse gibt es wahlweise in schwarz oder weiß, die gewölbte Front hinter dem Gitter ist immer schwarz. Darin sind eine 25-mm-Metallkalotte sowie ein 16-cm-Tieftöner mit gelber Fasermembran eingelassen. Die Bassreflexöffnung ist werksseitig mit einem Gummistopfen verschlossen. Wenn es der Einsatzort erlaubt, darf man ihn zu Gunsten eines nach unten erweiterten Bassbereichs entfernen.

Das machte sich klanglich bemerkbar - der warme runde Bass gewann ohne Stopfen an Volumen. Insgesamt hinterließ der CS 1000 einen runden und ausgewogenen Gesamteindruck. Hier und da könnte er zwar ein Hauch impulsiver und offenherziger agieren. Im Gegenzug blieb er auch bei hohen Lautstärken auf Partyniveau seiner Linie treu und wusste durchweg zu überzeugen. Und von seinem Leistungspotential bekommen auch die netten Nachbarn etwas ab.

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Tannoy SR-601 T
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Tannoy SR-601 T

Tannoy schickt den zweiten Stein-Lautsprecher dieses Testfelds ins Rennen, der in drei Farbtönen (grau, grün und sand) zu haben ist. Mit gerade einmal 160 Euro pro Stück beziehungsweise 320 Euro pro Paar ist der SR-601 T um einiges günstiger als der Klipsch-Stein, zudem ist die Tannoy-Garantiezeit mit fünf Jahren zweieinhalb mal so lang.

Auch der 601er ist aus einem Glasfaser-Kunststoff gebaut, an den Seiten und hinten warten insgesamt drei Ösen auf eine stabile Verankerung. Hinter dem feinmaschigen Gitter verbirgt sich ein ganz besonderes 160-mm-Chassis, das ähnlich wie ein Koaxial-Lautsprecher aufgebaut ist. Der 25-mm-Hochtöner sitzt inmitten des Polkerns (Punktschallquelle) und wird laut Hersteller "induktiv" angetrieben. Ziel ist ein möglichst geringer Phasenversatz im Übernahmebereich, so dass der Lautsprecher theoretisch in alle Richtungen ein neutrales Phasenverhalten zeigt.

Neben der klassischen Ansteuerung kommt der Tannoy auch in ELAs klar. Über einen Drehschalter im Boden stehen dazu fünf beziehungsweise vier verschiedene Leistungsstufen für den professionellen Einsatz in einer 70-Volt- oder 100-Volt-Anlage zur Wahl.

Der Frequenzgang mit zwei kräftigen Überhöhungen machte sich auch akustisch durch eine eigene Klangfarbe im sensiblen Stimmenbereich bemerkbar, die eher auf Sprachverständlichkeit zielte. Angesichts des Preises darf man trotzdem nicht meckern. Mit einem kleinen Trick wendet sich das Blatt und die Tannoys werden zum Geheimtipp: Wer mit einem Equalizer bei 1 und 4 kHz den Pegel reduziert, bekommt für kleines Geld spielfreudige und robuste Powerbrocken, die mit beachtlichem Pegel den Garten HiFi-gerecht beschallen und ansteckende Partylaune verbreiten.

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Yamaha NS-AW 592
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Yamaha NS-AW 592

Wie bereits erwähnt, ist Yamaha der einzige Hersteller, der seinem NS-AW 592 einen normierten Schutz gegen "starkes Strahlwasser" attestiert. Für den regulären Betrieb an der Wand der heimischen Terrasse sind die Kunststoff-Gehäuse also bestens gerüstet. Durch ihre Keilform fügen sie sich harmonischer in das Fassadenbild ein als die kubischen Mitbewerber.

Der Haltewinkel passt an Decke oder Wand, die Montage erfolgt wahlweise hochkant als auch quer. Die 592er sind mit einem 16-cm-Tieftöner ausgestattet. Alternativ stehen noch der NS-AW 392 (200 Euro) mit einem 13-cm- und der 992 (500 Euro) mit einem kräftigen 20-cm-Chassis im Yamaha-Lieferprogramm.

Der 25-mm-Hochtöner ist gegenüber dem Tieftöner etwas angewinkelt. Dadurch schwankte der Höreindruck leicht - je nach Position zu den Lautsprechern beziehungsweise je nach Ausrichtung zum Hörer.

Zum Rand hin nahm sich der Hochtöner zwar etwas zurück, auf dem größten Teil der Terrasse aber stimmte das Verhältnis, und High-Hats wie auch Gitarrensaiten ertönten wohldosiert, sauber und klar. Stimmen reproduzierten die Yamaha-Keile in voller Größe, aber leider auch etwas bedeckt. Ein Hauch mehr Frische würde ihnen gut tun.
Der Bassbereich fügte sich mit seiner wohlig warmen Art unauffällig in das Gesamtgeschehen ein.

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