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Superphones im Vergleich

Galaxy S3 gegen die Smartphone-Elite

Hat Samsung mit dem Galaxy S3 sein Meisterstück für dieses Jahr abgeliefert? Wir vergleichen das neue Spitzenmodell des Herstellers mit der Smartphone-Elite von HTC, Motorola & Co.

Autor: Andreas Seeger • 7.5.2012

Samsung Galaxy S3
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Display

Das Galaxy S3 ist mit einem mächtigen 4,8-Zoll-Bildschirm ausgestattet, der scharfe 1280 x 720 Pixel anzeigt. Auch die Darstellungstechnologie überzeugt. Super AMOLED stammt aus den Entwicklungslabors von Samsung und ist in dieser Größe und Auflösung nur auf Smartphones des Herstellers zu finden. Die Farbwiedergabe ist brillant und die die Kontraste suchen ihresgleichen.

© Hersteller
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Display

In dieser Liga können nur zwei Konkurrenten mitspielen: das One X von HTC und das Xperia S von Sony. Die Auflösung ist bei beiden genauso hoch, das Display schrumpft aber auf 4,7 Zoll (One X) beziehungsweise 4,3 Zoll (Xperia S) und die Farben und Kontraste reichen nicht an das Galaxy S3 heran, weil beide Unternehmen auf die LCD-Technologie setzen.

© connect
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Display

Einen klaren Sieger gibt es trotzdem nicht. Denn AMOLEDs sind nicht jedermann Sache, weil die Farben überzeichnet werden - vielen ist die realistischere Wiedergabe von LCD lieber. Auch die Größe des Displays ist eine Frage des Geschmacks. Ein 4,8-Zoll-Smartphone passt nicht mehr locker in die Hosentasche und die Bedienung mit einer Hand stößt an natürliche Grenzen. Ein 4,3-Zöller ist deutlich kompakter.

© Hersteller
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Abmessungen

Klar, das S3 ist mit nur 8,6 Millimeter ultraflach. Aber was nützt ein superflaches Handy, wenn es knapp 137 Millimeter hoch und 71 Millimeter breit ist und damit kaum noch bequem mit einer Hand gehalten werden kann? Fairerweise muss man sagen, dass HTC es mit dem One X (134 x 70 Millimeter) auch nicht viel besser macht - die großen Bildschirme brauchen eben Platz. Deutlich kompakter kommen dagegen Xperia S (128 x 64 Millimeter) oder iPhone 4(S) (115 x 59 Millimeter) daher. Vor allem letzteres kann man locker mit einer Hand steuern.

© Hersteller
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Design

Hier hat sich Samsung nicht mit Ruhm bekleckert. Das Unternehmen preist zwar die neue ergonomisch runde Gehäuseform, die "von der Natur inspiriert" ist - aber wer genauer hinschaut, sieht sofort: Die klavierlackglänzende Rückseite besteht nur aus dünnem Kunststoff. Edel ist anders.

© Archiv
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Design

Alle anderen machen es besser. Egal ob man das iPhone 4(S) (Glas-/Metallgehäuse), das Motorola Razr (Kevlar-/Stahlgehäuse) oder das Lumia 900 (Polycarbonat-Unibody, Foto oben) in die Hand nimmt: sie fühlen sich einfach besser und wertiger an und sind optisch mindestens genauso ansprechend gestaltet.

© Nokia
Motorola Razr Maxx
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Akku

Die abnehmbare Rückseite hat aber einen großen Vorteil: man kann den Akku tauschen. Während Samsung eine wechselbare Energiezelle mit bärenstarken 2100 mAh einsetzt, pflanzen immer mehr Hersteller fest verbaute Akkus in ihre Top-Modelle (One X, Xperia S, Razr, Lumia 900, iPhone) ein, die obendrein eine deutlich schwächere Kapazität haben. Galaxy-S3-Besitzer können sich über einen der stärksten Akkus freuen, die der Markt derzeit hergibt. Sie werden nur noch vom Razr Maxx (Foto) übertrumpft - dessen 3300 mAh starke Zelle ist allerdings fest verbaut. Samsung macht hier alles richtig.

© connect
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Speicherplatz

Das gilt auch in puncto Speicher. Das Galaxy S3 wird mit 16 und 32 Gigabyte verkauft, eine 64-Gigabyte-Variante soll folgen. Das ist an sich nichts Besonderes, One X, Lumia 900 und iPhone können da mithalten. Aber im Gegensatz zu den drei genannten Smartphones hat das S3 einen Slot für microSD-Karten, so dass man noch einmal 64 (!) Gigabyte nachlegen kann.

© Hersteller
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Prozessor

Beim S3 setzt Samsung auf die Eigenentwicklung Exynos 4 Quad, dessen 4 Kerne mit jeweils 1,4 Gigahertz takten. Er wird im 32-Nanometer-HKMG-Verfahren gebaut. HKMG steht dabei für die Fertigungstechnologie "High-k Metal Gate", die dafür sorgen soll, dass der neue Vierkerner im Vergleich zum Vorgänger (der das Galaxy S2 antreibt) doppelt so leistungsfähig ist und gleichzeitig etwa 20 Prozent weniger Strom verbraucht.

© Samsung
Tegra3 Prozessor von nVidia
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Prozessor

Da kann eigentlich nur der Vierkerner Tegra 3 von Nvidia mithalten, den HTC im One X einbaut. Welche von beiden CPUs mehr Kraft hat und weniger Strom verbraucht, wird sich noch zeigen. Fakt ist aber jetzt schon: In Sachen CPU-Leistung spielt das S3 ganz vorne mit, steht vielleicht sogar an der Spitze.

© nVidia
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Kamera

Der 8-Megapixel-Sensor mit LED-Leuchte, den man im Galaxy S3 findet, gehört mittlerweile zum guten Ton in der Smartphone-Oberklasse. Samsung reichert die Optik aber noch mit Software-Extras an: Die Kamera löst extrem schnell aus und kann bis zu 20 Fotos in kürzester Zeit aufnehmen, danach hilft eine von Samsung entwickelte Software dabei, das beste Motiv auszusuchen. Über die Funktion "Buddy Photo Share" wird ein Foto dann automatisch an die Freunde verschickt, die über die automatische Gesichtserkennung identifiziert wurden.

© Hersteller
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Kamera

Nur: Solche Extras findet man auch bei HTCs Android-Boliden (Foto). Es gibt umfassende Einstellungsmöglichkeiten und wie bei Samsung die Möglichkeit, während einer Videoaufnahme weiter Fotos zu knipsen. Videos werden übrigens mit der vollen HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel aufgezeichnet - auch das mittlerweile Standard.

© connect
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Übrige Ausstattung

Auch bei der übrigen Ausstattung herrscht Gleichstand mit Xperia S und One X: GPS, Wlan, HSPA, Bluetooth, HDMI - alles dabei. Sogar der Nahfunkstandard NFC, der als digitale Bezahlmethode der Zukunft gilt, ist jeweils integriert.

© Visa
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Software und Systemoberfläche

Samsung hat das Android-System (4.0.4) mit zahlreichen Funktionen und Extras erweitert, die die Bedienung intuitiver machen. Dazu gehören der digitale Sprachassistent S Voice (Foto), der an Apples Siri erinnert und ein paar weitere technische Tricks und Kniffe. Zwei Beispiele:

  • Die Frontkamera über dem Display ist permanent aktiv und verfolgt die Augenbewegungen des Nutzers. Wenn er auf das Display schaut, wird die Helligkeit voll aufgedreht, sobald er woanders hinschaut, greifen die Stromsparfunktionen und das Licht wird gedimmt.
  • Wenn man das Smartphone beim Schreiben einer SMS oder E-Mail an das Ohr hält, dann wird der entsprechende Kontakt automatisch angerufen.

© Hersteller
Samsung Galaxy S3
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Software und Systemoberfläche

Ein Alleinstellungsmerkmal ist auch S Beam, das auf den den NFC-Datenfunk und der Android-Funktion Beam aufsetzt, die mit Version 4.0 fester Systembestandteil ist: Über das einfache Anstupsen oder Aufeinanderlegen von zwei Galaxy S3 lassen sich große Datenmengen in kürzester Zeit austauschen. Eine 10 Megabyte große Musikdatei wechselt in 2 Sekunden über, wenn man 3 Minuten wartet, ist eine 1 Gigabyte große Filmdatei kopiert.

© Hersteller
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Software und Systemoberfläche

Auch HTC bietet mit Sense (Foto) eine durchdachte Benutzeroberfläche. Aber die geballte Masse der neuen Samsung-Funktionen stellt diese in den Schatten. Samsung hat hier ganze Arbeit geleistet und liefert ohne Zweifel das rundeste Paket.

© connect
Samsung Galaxy S3
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Preis und Verfügbarkeit

Das Galaxy S3 kommt Ende Mai für knapp 600 Euro in den Handel. Parallel dazu wird Samsung die volle Ladung Zubehör auf den Markt bringen, neben einer drahtlosen Ladestation gehört auch eine Kfz-Halterung (oben) dazu. Aber die kosten natürlich extra.

Das S3 wird damit zu den teuersten Smartphones überhaupt gehören, übertroffen nur noch vom iPhone 4S, das bei 629 Euro startet. Das One X ist bereits ab 509 Euro erhältlich.

© Hersteller
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Fazit

Mit dem S3 liefert Samsung zweifellos das rundeste Smartphone-Gesamtpaket ab, an dem sich alle anderen Modelle messen lassen müssen. Ob das 600 Euro rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden. Kritik verdient nur das Kunststoffgehäuse, das dem Preis einfach nicht angemessen ist. Das technisch etwas schwächere, optisch aber um Längen bessere One X ist fast 100 Euro billiger.

© Hersteller