Galaxy S3 im Vorgänger-Check
Das Galaxy S3 im Vergleich mit seinem Vorgänger Galaxy S2.

Größe
Mit 137 x 71 x 8,6 Millimeter ist das S3 fast so groß wie eine Schokoladentafel. Das Galaxy S2 galt bei Verkaufsstart im letzten Jahr als unhandlicher Riese (125 x 66 x 8,5 Millimeter) - neben dem Nachfolger sieht es aber wie ein Zwergenhandy aus. Der Trend zu großen Display fordert hier seinen Tribut.

Design und Materialwahl
Samsung wirbt mit dem Slogan "designed for humans" für sein neues Riesenbaby. Diesem Leitsatz ist auch das Gehäuse mit seinen organischen Formen untergeordnet: ob man nun die Ecken oder die Rückseite betrachtet - alles ist irgendwie halbrund angeschliffen. Sogar die Gehäuseseiten sind nicht gerade gezogen sondern leicht gebogen.

Design und Materialwahl
Damit steht das S3 in krassem Kontrast zu seinem Vorgänger, der ausgesprochen geradlinig und kantig gestaltet wurde. Was besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache, unbestritten ist aber....

Design und Materialwahl
...dass Samsung sich bei der Materialwahl für sein neues Flaggschiff nicht mit Ruhm bekleckert hat. Das gesamte Gehäuse besteht nur aus dünnem Plastik, das keinen besonders edlen Eindruck hinterlässt. Immerhin ist die Verarbeitung tadellos - genauso übrigens wie beim Vorgänger, der ebenfalls in dünnes Plastik gekleidet ist.

Design und Materialwahl
Unterm Strich finden sich auch hier keine Argumente, die einen Aufpreis von 170 Euro rechtfertigen. Beim Design ist kein signifikanter Fortschritt erkennbar und Materialwahl sowie Verarbeitung bewegen sich auf einem Niveau mit dem Vorgänger.

Display
Betrachtet man die technischen Eckdaten, dann ist das Galaxy S3 zweifellos mit dem besten Display ausgestattet, das derzeit im Smartphone-Bereich zu finden ist. 1280 x 700 Pixel verteilen sich auf riesige 4,7 Zoll. Samsung setzt dabei auf seine Super-AMOLED-Technologie, die brillante Farben und herausragende Kontraste ermöglicht und gleichzeitig extrem blickwinkelstabil ist. Da kommt Kino-Feeling auf.

Display
Super AMOLED steckt auch im Vorgänger - allerdings ist die Darstellung nicht so groß (4,3 Zoll) und auch nicht so scharf (800 x 480 Pixel). Wer großen Wert auf eine brillante Darstellung legt, kommt um das neue Flaggschiff nicht herum.

Prozessor
Beide Smartphones werden von einem Chipsatz angetrieben, den Samsung selbst entwickelt hat. Allerdings hat der Exynos beim S3 einen Generationssprung gemacht: Er ist jetzt mit vier Kernen ausgestattet, die jeweils mit 1,4 Gigahertz takten, und ist im Vergleich zum Zweikerner, der das Galaxy S2 antreibt, doppelt so leistungsfähig und gleichzeitig sparsamer.
Im Alltag wird man von diesem Leistungsplus allerdings kaum profitieren, schließlich reagiert bereits das S2 verzögerungsfrei auf Eingaben und Applikationen starten ultraschnell.

Kamera
Auf dem Papier gibt es keine Unterschiede: beide Smartphones knipsen Bilder mit 8 Megapixel und zeichnen Videos mit der vollen HD-Auflösung von 1080p auf. Samsung hat die Kamerasoftware komplett überarbeitet. Das S3 bietet einen schnellen Bildfolgemodus, der sicherstellt, dass man auch bei unruhigen Motiven den richtigen Moment erwischt. Außerdem ist es möglich, während einer Videoaufzeichnung weiter Fotos zu machen.
Das neue Flaggschiff hat hier also deutlich mehr zu bieten.

Übrige Ausstattung
Füt die übrige Ausstattung gilt das allerdings nicht. Der Speicher ist bei beiden Smartphones in der Standardversion 16 Gigabyte groß und kann mit microSD-Karten erweitert werden. Zwar soll es vom S3 auch noch eine 64-Gigabyte-Variante geben, doch die ist bisher nur angekündigt. Das Gleiche gilt auch für die LTE-Ausgabe, die in Deutschland ohnehin kaum eine Rolle spielen wird. In Sache Speicher und Funkausstattung gibt es also kaum Unterschiede - bis auf den NFC-Chip, der dem S2 fehlt. Damit kann man etwa große Datenmengen austauschen, indem man einfach zwei Galaxy S3 aufeinander legt.

System
Diese auf den Namen Galaxy Beam getaufte Funktion ist nur eines der zahlreichen Software-Extras, die Samsung für sein Top-Modell programmiert hat. Der Sprachassistent S Voice kann wie Apples Siri Fragen beantworten und ist so tief mit dem Betriebssystem verknüpft, dass sich Systemfunktionen mit einfachen Sätzen steuern lassen ("Spiele Musik XYZ ab"). Man kann sogar den Standby-Modus und die Bildschirmsperre per Sprache aufheben.

System
Wenn man das S3 beim Schreiben einer SMS oder E-Mail an das Ohr hält, dann wird der entsprechende Kontakt automatisch angerufen. Sobald man das Galaxy S3 in die Hand nimmt, registriert ein Sensor die Bewegung und alle anstehenden Termine und andere Ereignisse werden auf dem Display angezeigt.

System
Und ein gerade im Vollbild auf dem Galaxy S3 laufendes Video lässt sich einfach verkleinern und auf dem Homescreen bzw. im Vordergrund verankern, wo es in Echtzeit weiterläuft. Der Nutzer kann so nebenbei E-Mails lesen oder im Internet surfen.
Wie sinnvoll diese Software-Extras sind, wird sich in der Praxis noch erweisen müssen. Klar ist aber: Das S2 hat sie nicht und wird sie auch nicht bekommen - zumindest nicht alle.

Akku
Der Akku des neuen Galaxy S3 gehört mit einer Kapazität von 2100 mAh zu den stärksten, die man in Smartphones findet. Das Galaxy S2 mit 1650 Stunden übertrifft er locker.

Fazit
Besseres Display, schnellerer Prozessor, überarbeitete Software und das wars dann auch schon: Wer bereits ein Galaxy S2 hat, muss nicht auf den Nachfolger umsteigen. Der Veränderungen sind überschaubar und in etwa mit dem Sprung vom iPhone 4 auf das iPhone 4S vergleichbar. Tatsächlich ist das Galaxy S3 nur für Technik-Enthusiasten empfehlenswert, die immer das Neueste und Beste in der Tasche tragen müssen. Alle anderen sollten sich zuerst den Vorgänger anschauen. Der spielt technisch immer noch ganz vorn mit und ist nicht nur deutlich günstiger, sondern auch kompakter.