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Stau-Dienste

Galerie: Vier Navisysteme mit Stau-Informationen aus dem Web

500 Kilometer ohne Stillstand? Diese vier Navisysteme mit Stau-Informationen aus dem Web traten zur großen connect-Vergleichsfahrt an.

Autor: Oliver Stauch • 26.7.2012

Audi Navigation Plus
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Audi Navigation Plus

Nur wer zu seinem Audi das neueste Navigationssystem Plus mit Bluetooth-Telefon bestellt, kommt in den Genuss der Live-Staumeldungen.

Die Internetdienste Audi Connect gibt es mittlerweile in allen Audi-Baureihen, nur nicht im TT und im auslaufenden A3. In unserem Testwagen A6 kostet die dazu nötige Navigation Plus satte 3500 Euro Aufpreis - wer sich von Live-Verkehrsinformationen helfen lassen will, muss auch noch das Bluetooth-Autotelefon online für 700 Euro dazubestellen (im Kleinwagen A1 werden 2650 respektive 500 Euro fällig).

Das im A6 somit 4200 Euro teure Gesamtsystem bietet dafür aber auch jeden erdenklichen Komfort: Die Navigation erfolgt ohne spürbare Zugriffszeiten von einer Festplatte, erfreut mit topografischer 3-D-Karte und zeigt in Innenstädten auch Gebäude an, die Zieleingabe kann via Touchpad oder Sprache erfolgen. Einen WLAN-Hotspot samt Streaming von WLAN-Smartphones gibt es auch noch - um nur die Highlights dieses Setups zu nennen. Ach ja: Das Autoradio ist auch mit drin ...

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Audi Navigation Plus
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Audi Navigation Plus

Online geht das System über eine SIM-Karte, die in einen Slot unter dem DVD-Schacht im Armaturenbrett eingesteckt werden muss. Über diese SIM-Karte lässt sich auch telefonieren. Die 3G-Internet-Verbindung wird zudem für die Internetdienste (unter anderem Nachrichten, Wetter), eine Google-Maps-Ansicht der Navigationskarte und für den WLAN-Hotspot im Fahrzeug verwendet. Die Dienste sind übrigens drei Jahre im Kaufpreis enthalten, die Preise für die Zeit danach stehen noch nicht fest.

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Audi Navigation Plus
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Audi Navigation Plus

Tipp: Wer über die Internetverbindung nur die Verkehrsmeldungen abrufen will, dem genügt eine Prepaid-Karte mit 100-MB-Flatrate, wie sie von Simyo oder blau.de für 5 Euro pro Monat angeboten wird - der Datenverbrauch unserer siebenstündigen Testfahrt belief sich auf rund 3 MB. Alternativ kann auch ein Smartphone mit SIM-Access-Profil verwendet werden; Smartphone-Tethering ist leider nicht möglich.

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BMW Navigation Professional
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BMW Navigation Professional

Das BMW Navigationssystem Professional mit Bluetooth kostet 3310 Euro - alle Komponenten sind darin enthalten.

Bei BMW laufen alle Onlinedienste unter "Connected Drive". Wer das Navigationssystem Professional mit integrierter Handyvorbereitung Bluetooth bestellt, bekommt alle Dienste drei Jahre lang ohne Zusatzkosten - das sind außer den Verkehrsmeldungen unter anderem Wetterinfos, RSS-Nachrichtenfeeds, Notruf, Auskunftsdienste und mehr. BMW wickelt den Online-Datenverkehr über eine eigene, integrierte SIM-Karte ab.

Das Ganze hat seinen Preis: In unserem Testwagen der 5er-Reihe schlägt das System mit 3310 Euro zu Buche, im 1er wird es mit rund 3100 Euro nur unwesentlich preiswerter. Immerhin ist das ein ganzes Stückchen billiger als das Audi-Angebot, zumal hier keine weiteren Onlinekosten anfallen. Erst nach den drei Jahren wird man für die Onlinedienste zur Kasse gebeten - mit 250 Euro pro Jahr.

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BMW Navigation Professional
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BMW Navigation Professional

Auch dem BMW-System fehlt es an nichts: Die Festplatten-Navigation reagiert blitzschnell, 3-D-Effekte und ein teilbarer Bildschirm machen den Anblick der Karte zum Vergnügen, eine Sprachsteuerung inklusive Zieleingabe gibt es auch. Ebenso kann das System für 150 Euro um die Funktion Apps erweitert werden: Auf dem großen Bordmonitor laufen dann Onlinedienste wie auf dem Smartphone - vom Briefkastenfinder bis zur Auskunft Qype.

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BMW Navigation Professional
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BMW Navigation Professional

Extra geht auch der vollwertige Internetzugang, der im Test aber durch lange Ladezeiten und eine nicht immer korrekte Darstellung auffiel - die 150 Euro pro Jahr für die Flatrate kann man sich schenken. Mit von der Partie ist auch bei BMW ein hochwertiges Triple-Tuner-Autoradio, das alle empfangbaren Stationen ständig in einer Liste bereithält. Bis zu 12 Gigabyte Musik kann der BMW-Fahrer auf der integrierten Festplatte ablegen.

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Garmin nüvi 3590 LMT
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Garmin nüvi 3590 LMT

Dank Smartlink-Anbindung für Android-Smartphones: Das neue Garmin-Topmodell hat die connect-Bestenliste gestürmt.

Portable Navis mit Live-Verkehrsinfos aus dem Internet sind noch keine Verkaufsschlager - warum dann also noch ein teures GSM-Mobilfunkmodem mit in das Gerät packen? So dachte Garmin und präsentierte vor Kurzem mit dem nüvi 3590 LMT das erste Smartlink-fähige Navigationssystem. Das Navi für 329 Euro verbindet sich via Bluetooth mit einem Android-Smartphone, über das es dann mit dessen Internetverbindung und einer App diverse Dienste in Anspruch nehmen kann.

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Garmin nüvi 3590 LMT
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Garmin nüvi 3590 LMT

Neben den Verkehrsinformationen von Navteq Traffic für 25 Euro pro Jahr sind das zum Beispiel Benzinpreise, Parkplatz-Infos oder erweiterte Wetterinformationen für jeweils rund 10 Euro pro Jahr. Die Preise dürfen im Konkurrenzvergleich als äußerst günstig gelten, jedoch gibt es derzeit keinen freien Testzeitraum oder kürzere Abozeiten. Die Funktionen müssen separat auf dem Smartphone freigeschaltet werden und können dann auch mit anderen Garmin-Navis genutzt werden - aber nur von einem Gerät auf einmal. 

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Garmin nüvi 3590 LMT
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Garmin nüvi 3590 LMT

Auch sonst macht das Garmin nüvi mit seiner umfangreichen Sprachsteuerung, den echten Kreuzungsfotos und dem kapazitiven Touchscreen viel Spaß - nicht umsonst ist das 3590 seit dem Test in connect 6/12 der neue Spitzenreiter in unserer Bestenliste. Der Umgang mit dem Smartphone-Link ist sehr einfach, idealerweise verbindet sich das Handy vollautomatisch mit dem nüvi und aktiviert auch gleich den Staudienst.

Doch da in der Kartendarstellung kein Hinweis auf die Internetverbindung zu finden ist, muss sich der Fahrer immer erst durch das Menü tippen, um sicherzugehen, dass Smartlink aktiv ist - zumal die Verbindung im Test nicht immer zuverlässig aufgebaut wurde. Hier fehlen ein Schalter und eine eindeutige Kennzeichnung auf dem Haupt-Screen.

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Tomtom Go Live 1015
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Tomtom Go Live 1015

Testsieger: In Sachen Routenberechnung und Staumeldungen macht dem Tomtom Go Live 1015 keiner was vor.

Der Tomtom Go war eines der ersten portablen Navisysteme überhaupt, das Modell Go 940 Live brachte als erster Live-Dienste aus dem Internet ins Fahrzeug. Viel Vorschusslorbeer also für das aktuelle Topmodell Go Live 1015. Nur 299 Euro kostet die Europaversion des Ur-Tomtom, SIM-Karte und zwei Jahre freie Nutzung der Live-Dienste sind schon mit drin (danach: 49,95 Euro pro Jahr, in der iPhone-App 29,95).

Neben den Verkehrsinfos bietet Tomtom auch Internetdienste wie Wetter, Google-Suche oder Twitter. Das gesamte Live-System funktioniert von alleine: Die SIM-Karte ist fest verbaut und arbeitet ohne weiteren Mobilfunkvertrag, per Bluetooth kann ein Handy zum Telefonieren an den Tomtom angeschlossen werden.

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Tomtom Go Live 1015
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Tomtom Go Live 1015

In puncto Grafikdarstellung und Sprachausgabe ist Tomtom nicht die Nummer eins unter den portablen Navis; nicht zuletzt das Garmin nüvi ist mit feinerer Auflösung und klareren Ansagen an ihm vorbeigezogen. Die Stärken des Tomtom sind nach wie vor die Routenberechnung und der Staudienst HD Traffic: Dank der historischen Daten von IQ Routes weiß Tomtom, wann auf welcher Straße wie schnell gefahren wird und kann daher gleich die erste Route optimal errechnen.

Dazu kommt der aus dem gleichen Hause stammende Staudienst, der sich auf die Daten des Netzbetreibers Vodafone stützt und eng mit dem System verknüpft ist. Man spürt hier den Erfahrungsvorsprung, denn die Staumeldungen sind so präzise, dass man sie nach einiger Zeit gar nicht mehr in Frage stellt.

Auch die seitliche Darstellung des Verkehrshorizonts samt zu erwartender Verzögerung ist im Alltag so hilfreich, dass man sie in anderen Autos vermisst. Da kann auch die Tatsache, dass der Dienst hin und wieder mal für kurze Zeit nicht erreichbar ist, die Begeisterung nicht schmälern.

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