Höreindrücke unserer Leser
Um möglichst objektive Ergebnise zu bekommen wurden die NF-Kabel von AUDIO-Stammlesern in einem ausführlichem Blindtest gehört und bewertet.

Ulf-W. Kuhlmann
Diese Hörsession war auch ein Versuch, Kabel-Tests vom Vorurteil des Voodoo zu befreien. Und das gelang. Mal hörte die Testcrew geringe, dann wieder klarere Unterschiede zwischen den Kabeln. Noch deutlicher gesagt: Es kam sehr auf die Anlagenkonfiguration an.
An der Lyric-Quadral-Kette gefiel mir Kabel Nr. 5 als Allrounder am besten. An der Accuphase-KEF-Kette war es eindeutig Nr. 8: welch eine Klangfarbenpracht und Differenziertheit bei Schostakowitsch - da durfte es richtig laut zugehen. Kabel Nr. 7 überzeugte mich an beiden Konfigurationen.

Andreas Lucewicz
Audio heißt: Ich höre. Also ist klar: Das, was ich höre, ist mein subjektiver Maßstab - Messprotokolle hin oder her. Mein Protokoll der "blind" gehörten NF-Kabel: Nr. 8 ist in allen Belangen eine Klasse für sich: musikalisch und unmittelbar, räumlich und atmosphärisch, authentisch und schön obertonreich abbildend an beiden Anlagen.
Nr. 4 bildet die mittleren und hohen Lagen bevorzugt ab und hat ein schönes Timbre. Nr. 3 bietet gute Ortung, verkleinert den Raum - um an der besseren Kette aber genau das Gegenteil zu tun. Nr. 7: warmer, sonorer Klang - wirkt jedoch etwas zu kontrolliert.

Dietmar Pfeffer
Kabel können Klangunterschiede verursachen. Allerdings sind die Unterschiede für mich sehr gering und, wenn überhaupt, nur im direkten Vergleich über hochwertiges Equipment auszumachen. Mir fiel der schwache Tiefbass der Nr. 4 auf.
Positiv und stimmig empfand ich das (allerdings teils etwas schlank wirkende) Nr. 5 und das grundtonstarke 7. Das sehr offene, dynamische und präzise Audioquest scheint die Signale am saubersten zu übertragen. Das Kabel Nr. 6, das wir nach Nr. 8 an der KEF hörten, klang müde, gebremst und subjektiv deutlich leiser.

Hans-Dieter Rausch
Bei den Kabeln Nr. 1, 2, 3, 4, 6 haben sich für mich nur wenige Unterschiede ergeben. Wenn es Unterschiede gab, war mir nicht immer klar, ob ich diese hören wollte oder tatsächlich gehört habe. Erstaunlicherweise haben sich die Kabel Nr. 5, 7 und 8 doch mit einigem Abstand von den anderen Probanden abgesetzt.
Mir hat zu Beginn das Kabel 5 am besten gefallen, es war spritzig, musikalisch, addierte aber nichts hinzu. Im Laufe des Hörtests hat sich Nummer 8 aus meiner Sicht immer mehr an die Spitze gespielt: Es war rundherum stimmig, erfrischend und hat einfach Spaß gemacht.

Falk Visarius
Insbesondere Kabel 8 ist mir in allen Hördurchgängen als detailliert und klangfarbenreich mit angenehmer Grundtonwärme aufgefallen. Bei Charly Antolini waren es die Besen, die auf das Metall der Becken trafen, bei Schostakovich der Schmelz der Streicher. Zudem schien mir das Timing und die Nuancierung sehr stimmig, so dass der Musik viel Spannung erhalten blieb.
Das Quentchen Distanz, das die Kabel 1 und 4 zwischen mich und die Musik legten, haben die Kabel 7 und 8 eher verringert. Aber es gilt: Die Unterschiede, die ich wahrgenommen haben will, sind und bleiben eher klein.

Koaxialkabel
Die einfachste Form eines Koaxkabels besteht aus einem Innenleiter (Kern) und einer Abschirmung, die gleichzeitig als Minusleiter dient. Meistens sind jedoch die NF-Kabel als Doppel-Koax konstruiert - wobei es zwei Schirmgeflechte gibt: Eines dient als Minusleiter, eines als Abschirmung, die nur auf Zuspielerseite angeschlossen wird, um nicht im Signalweg zu sein.

Symmetrische Kabel
Um Hin- und Rückleitung gleichzuhalten, werden die Kabel oft symmetrisch aufgebaut. Ein oder mehrere identische Leitungspaare sind dabei von einem Schirm umgeben, der, wie oft auch bei Koaxkabeln, auf einer Seite mit einem Stecker verbunden ist. Nicht selten sind weitere Komponenten im Kabelinnern zu finden, die signalführende Leiter vor Störeinflüssen schützen sollen.

Verdrillte Kabel
Nicht aus optischen Gründen, sondern um Kapazitäten zwischen den signalführenden Leitern gering zu halten, werden die Kabel oft verdrillt oder geflochten zusammengeführt. Die geflochtenen Kabel gibt es sowohl mit als auch ohne Schutzmantel.