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90 Jahre Lautsprechergeschichte

Meilensteine der Lautsprecher-Entwicklung

In der Bildergalerie zeigen wir die bedeutendsten, größten und skurrilsten Lautsprecher aus 90 Jahren.

Autor: Malte Ruhnke • 15.12.2015

Lautsprecher Rice Kellogg (1925)
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Rice Kellogg (1925)

Erste Box mit dem von Kellogg/ Rice (General Electric) entwickelten, elektrodynamischen Treiber. Das Gehäuse war nach hinten offen und lässt schon die Formgebung späterer HiFi-Lautsprecher erahnen. Wegen der damals schwachen Röhrenverstärker wurde vor allem auf den Wirkungsgrad geachtet.

© Kellogg/Rice
Lautsprecher Celestion Historical (1928)
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Celestion Historical (1928)

Eine der Firmen, die 1925 bereits marktfähige Lautsprecher anboten, war die aus England stammende Celestion. Diese Modelle im zeittypischen Art-Deco-Holzgehäuse wurden typischerweise an einfache Röhrenradios angeschlossen und erreichten dank leichter Antriebe erstaunliche Lautstärken. An HiFi-gerechte Wiedergabe und Bass war aber nicht zu denken.

© Celestion
Lautsprecher KlipschornAK5 (1946)
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Klipschorn AK5 (1946)

Paul Klipsch war bereits mit mobilen Beschallungsboxen erfolgreich, als er 1946 das Eckhorn erfand, das die Raumecke als Verlängerung des gefalteten Basshorns nutzt und so Tiefbass bis unter 40 Hz bei moderaten Maßen ins Wohnzimmer brachte.

© Klipschorn
Lautsprecher JBL Paragon (1957)
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JBL Paragon (1957)

Das Tonmöbel der 1950er-Jahre ist gleich aus mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Nicht nur wegen des zeittypischen Designs und der Basshörner, sondern auch durch die Anordnung der Mittelhochtontrichter und deren Ausrichtung auf die mittige Schalllinse, die ein verbreitertes Stereobild unter Einbeziehung von Raumreflexionen versprachen. Heute ein sehr gesuchtes Sammlerobjekt.

© JBL Paragon
Lautsprecher Bose 901 (1968)
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Bose 901 (1968)

Dr. Amar Bose postulierte, dass nur 11 Prozent des Schalls den Hörer direkt erreichen, 89 Prozent aber indirekte Schallanteile darstellen, und installierte in seine 901 deshalb einen direktstrahlenden und nach hinten arbeitenden Breitbänder. Dank des Einsatzes einer aktiven Entzerrung klang die Box sowohl räumlich als auch im Bass spektakulär.

© Bose
Lautsprecher Grundig Hifi Kugelstrahler 700 (1970)
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Grundig Hifi Kugelstrahler 700 (1970)

Neben dem berühmten Audiorama-Kugellautsprecher waren die kleinen 700er als zusätzliche Indirektstrahler gedacht und folgten damit dem Wunsch nach mehr Räumlichkeit. Sie dienten auch als Rear-Strahler für die wenig später eingeführten Quadrophonie-/4-Kanal- Anlagen von Grundig.

© Grundig
Lautsprecher KEF Model104 (1973)
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KEF Model104 (1973)

Die Zwei-Wege-Box wurde bereits in den frühern 1970ern mit digitalen Simulationen optimiert und folgt erkennbar im Aufbau den zeittypischen Vorgaben der BBC für Monitore. Die ovale Membran ist kein Treiber, sondern eine Passivmembran, die dem für damalige Verhältnisse kompakten Modell erstaunlichen Tiefgang und dynamische Fähigkeiten verlieh.

© KEF
Lautsprecher Grundig Monolith190 (1979)
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Grundig Monolith190 (1979)

Dass die deutsche Firma Grundig mal eine der führenden High-End-Firmen war, ist heute fast vergessen. Die Monolith-Serie gehörte Ende der 1970er zu den führenden vollaktiven Lautsprechern und nahm die Mehr-Wege-Zeilenstrahler-Technik vorweg, die kurze Zeit später durch die Infinity IRS zum Nonplusultra im High End erklärt werden sollte.

© Grundig
Lautsprecher BBC LS3 5A (1975)
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BBC LS3 5A (1975)

Der Kleinmonitor wurde für akustische Modellversuche, aber auch fürs Nahfeld-Monitoring der englischen Rundfunkanstalt entwickelt. Viele Firmen wie Rogers, Spendor und KEF fertigten ihn in Lizenz. High-Ender entdeckten später seine klanglichen Tugenden: Homogenität, Neutralität und Klangtransparenz.

© BBC-Monitor
Lautsprecher Quadral Titan1 (1981)
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Quadral Titan1 (1981)

Die XXL-Box Titan (in Eiche rustikal oder Walnuss antik) und der überragende Test der stereoplay-Redaktion, die die ursprünglich für die Kollegen von AUDIO gedachten Testmuster kurzerhand übernahmen, markierten den Beginn der Erfolgsgeschichte. Besonderheiten: Bändchen-Hochtöner, 12-Zoll-Basschassis, das rückwärtig auf eine gigantische Transmissionline arbeitet. Das Gewicht: 115 kg!

© Quadral
Lautsprecher Dynaudio Consequence Ultimate Edition (1984)
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Dynaudio Consequence Ultimate Edition (1984)

In die HiFi-Geschichte ging die 5-Wege-Box besonders wegen der umgekehrten Anordnung der Chassis ein, die raumakustisch zwar fragwürdig ist, der Forderung nach perfektem Laufzeit- und Impulsverhalten aber Rechnung trägt. Der Tiefbass ist als Compound-System mit innenliegendem Treiber im akustisch entkoppelten Gehäuse ausgeführt.

© Dynaudio Consequence
Lautsprecher Backes&Müller BM20 (1985)
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Backes&Müller BM20 (1985)

Nicht nur am Design der aktiven Superbox schieden sich die Geister. Ein jahrelanger Streit der Redaktionen AUDIO und Hifi-Vision, ob die Aktivbox nun audiophil klingt oder nicht, beschäftigten Leser und Gerichte. Technologisch waren die Saarländer damals wie heute zweifellos führend: Jedes Chassis bis zum Superhochtöner war per Sensor geregelt.

© Backes&Müller
Lautsprecher Canton CA30 (1986)
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Canton CA30 (1986)

Wenig bekannt, war dieses im Design der Ergo-Serie gehaltene Modell eine der innovativsten Boxen der Hessen. Das Konzept: vollaktiv, mit sieben eingebauten Endstufenkanälen – für jeden Treiber einen – und aufwendiger Regelelektronik wie Pegelstellern. Die Vollaktiv-Superbox setzte sich am Markt nicht durch, lieferte aber die Technologiebasis für die halbaktive RC-A.

© Canton
Lautsprecher Martin Logan statement (1989)
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Martin Logan Statement (1989)

Die gigantische Konstruktion verband einen leicht gebogenen Mittelhochton-Elektrostaten mit einem dynamischen, mit mehreren Chassis besetzten Zeilen-Subwoofer. Da die Folie als Dipol frei arbeiten und zudem nicht von Basswellen beeinträchtigt werden sollte, wurde die Woofer-Einheit als abgesetztes Gehäuse ausgeführt.

© Martin Logan
Lautsprecher Magnat Vintage 990 (2001)
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Magnat Vintage 990 (2001)

Das Techno-Design der späten 1990er verbindet die Magnat mit den Ambitionen einer der typischen Superboxen ihrer Ära. In einer Beziehung schlägt sie alle: Der Basstreiber – er war einzeln auch unter dem Namen „Aggressor“ für Car HiFi erhältlich – misst stolze 60 cm und knüpft an frühe Superlautsprecher an.

© Magnat
Lautsprecher Lawther Academy
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Lowther Academy

Als Breitbänder mit einer Geschichte bis ins Jahr 1936 zurück gelten die Lowthers als einer der ewigen Klassiker und werden immer noch gebaut. Die Academy ist ein Backloaded Horn mit rückseitiger Abstrahlung und Diffustreiber.

© Lowther Academy
Lautsprecher KEF Muon (2007)
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KEF Muon (2007)

Die aus Aluminium gebogene Hülle der organisch geformten Skulptur hat aus akustischen Gründen eine Taille und dürfte wohl das Rennen um die wichtigste Design-Ikone der 2000er-Jahre gewinnen. Obwohl eigentlich limitiert, wird sie noch mit aktualisierter Treibertechnologie der Blade-Serie hergestellt und klingt dank Koax-Chassis homogen – so gar nicht nach Effekt-Superbox.

© KEF