Die wichtigsten Cloud-Apps im Überblick
Ob Datensicherung, Freigabe an andere Benutzer oder Synchronisation der eigenen Geräte: Die Möglichkeiten von Cloud-Apps sind vielfältig. Welche eignet sich wofür?

Dropbox
In der kostenfreien Version bietet Dropbox 2 Gigabyte Cloud-Speicher für beliebige Dateien und Ordner; maximal 8 Gigabyte lassen sich für bis zu zwölf erfolgreiche Einladungen ergattern. Wer mehr braucht, kann zwischen zwei kostenpflichtigen Tarifen für den privaten Gebrauch und einer Team-Option mit professionellen Features wie Secure Sockets Layer und AES-256 Bit-Verschlüsselung wählen. Bereits ohne Zuzahlung ist Dropbox vor allem wegen der weitreichenden Synchronisierungsmöglichkeiten für all diejenigen interessant, die ihre Dateien täglich an verschiedenen Arbeitsplätzen brauchen: Neben Apps für Android, Blackberry, iPhone und iPad gibt es auch Clients für den Mac, Linux oder Windows-PC. Eine auf dem Desktop geänderte Datei wird in Sekundenschnelle mit anderen Geräten wie Laptop oder Tablet synchronisiert, wo sie auch ohne Verbindung zum Internet bearbeitet werden kann; auch auf dem Smartphone können einzelne Dateien für die Offline-Bearbeitung favorisiert werden.

Dropbox
Die Freigabe hochgeladener Fotos klappt per Weblink in einer E-Mail direkt aus der App heraus. Während mobil nur einzelne Dateien geteilt werden können, erlauben die PC-Clients und das Webinterface die Freigabe ganzer Ordner. Ein spezielles Fotoverzeichnis stellt Bilder alternativ in einer Galerieansicht dar, die ebenfalls jedem, der den entsprechenden Link kennt, zugänglich gemacht werden kann. Über die Detailansicht im Browser können sich Freunde die Bilder bei Bedarf in Originalgröße herunterladen. Hat der Adressat seinerseits ebenfalls ein Dropbox-Konto, kann er die für ihn freigegebenen Ordner sogar auf seinen eigenen Desktop ziehen.

Dropbox
Welche Verzeichnisse synchronisiert werden, lässt sich anpassen. Ein Beispiel für das gelegentliche Arbeiten im Homeoffice: Vom Bürorechner aus werden alle relevanten Verzeichnisse in die Dropbox gesichert. Im Homeoffice deaktiviert man von Zeit zu Zeit diejenigen Verzeichnispfade, die aktuell nicht mehr benötigt werden, wodurch die Dateien vom Rechner zu Hause automatisch gelöscht und der Plattenplatz wieder frei gegeben wird. Auf dem Server und im Büro bleiben die Dateien erhalten. Löscht man dagegen Dateien aus einem lokalen Dropbox-Ordner, werden die Dateien auch vom Server und von allen verbundenen Geräten entfernt. Ein versehentliches Löschen ist aber noch kein Unglück: Auf dem Server werden sowohl gelöschte Dateien als auch vorangegangene Versionen bis zu einem Monat zurückliegend für die Wiederherstellung gespeichert. In den kostenpflichtigen Paketen wird die Dokumentenhistorie sogar ohne zeitliche Begrenzung geführt.
Verfügbar für Apple, Android, WebOS, Blackberry, Linux, Windows 7

Box
Box, oder häufig nach der Internetadresse Box.net genannt, ist der wohl bekannteste Cloud-Speicherdienst und wird von fast allen Anwendungen unterstützt, die generell eine Schnittstelle zu Onlinespeichern vorsehen. Darüber hinaus ist Box.net auf den mobilen Plattformen jeweils auch mit einer eigenen Tablet-App vertreten. Einen PC-Client gibt es zwar nur in den Business- und Enterprise-Paketen für mehrere Benutzer und mit professionellen Tools für die Administration und Zusammenarbeit im Unternehmen. Das Browser Interface ist jedoch anwenderfreundlich und generiert auf Wunsch sogar eine eigene E-Mail-Adresse für einzelne Ordner, über die sich Dateien auch per Mail in die Box senden lassen. Für die kostenlose Nutzung stehen dem Anwender 5 GB Speicher zur Verfügung, in dieser Stufe ist das Upload-Volumen auf eine maximale Dateigröße von 25 Megabyte reglementiert.

Box
Für normale Dateien reicht das in der Regel bestens, wer größere Zip-Archive oder seine Videosammlung in der Box sichern will, bekommt für 8 oder 16 Euro 25 bzw. 50 Gigabyte Speicher und kann bis zu 1 Gigabyte große Dateien übertragen. Auch aus den mobilen Apps heraus können sowohl einzelne Dateien als auch ganze Ordner per Weblink freigegeben werden. Der Empfänger kann auch ohne eigenes Box-Konto einen Kommentar zu einer Datei hinzufügen, über den der Absender per Mail informiert wird. Die Android-App bringt sogar ein Widget mit, das über Änderungen an Dokumenten und hinterlassene Kommentare auf dem Laufenden hält, und sogar darüber, wer ein Dokument angesehen hat. Kürzlich verschenkte der Cloud-Dienstleister für die Installation der Android-App 50 Gigabyte dauerhaften Speicher. Weitere Überraschungen folgen vielleicht und werden dann vermutlich auf der Homepage www.box.net publik gemacht.
Verfügbar für: Apple, Android, Blackberry

SanDisk MemoryZone
Die App des Speicherkartenherstellers verschiebt, kopiert und sichert Dateien zwischen SD-Karte und internem Speicher, aber auch zwischen dem Wechselmedium und den Cloud-Diensten Box, Dropbox, Google Docs, Picasa, SugarSync, Facebook und seit dem letzten Update sogar zu Microsofts SkyDrive. Ein Segen ist der Dateimanager für all diejenigen, denen die vom Betriebssystem vorgegebene Ordnerstruktur ihres Android-Phones ein Buch mit sieben Siegeln ist: Die App zeigt keine Verzeichnisse an, sondern sammelt alle Medien und sortiert sie nach Foto-, Video- und Musikdateien, sowie in einer weiteren Rubrik Word-, Excel-, Powerpoint-, PDF-und Text-Dateien, die mit den bekannten Icons für die Dateitypen angezeigt werden. Unbekannte Formate werden allerdings nicht gelistet und auch über die Suchfunktion nicht gefunden.

SanDisk MemoryZone
Da die App nicht mit den vorhandenen Ordnern arbeitet, kann für den Upload kein Zielverzeichnis ausgewählt werden, die Dateien landen auf dem Server in einem neuen Verzeichnis MemoryZone - das ist sicher nichts für Liebhaber eigener Ordnerstrukturen. Ein Feature ist die Verschlüsselung für Dateien im Gerät und auf der Speicherkarte, ein Schloss kennzeichnet die sicheren Dateien. Vor dem Upload muss der Schutz aufgehoben werden. Wer die kostenlose App nutzen will, muss der Weitergabe von Daten zum Nutzungsverhalten derselben an Dritte zustimmen. Verfügbar bei: Android

iCloud
Apples iCloud ist auf dem iPhone ab iOS 5 direkt ins System integriert und sichert auf Wunsch automatisch im Hintergrund nicht nur PIM-Daten - also E-Mails, Kontakte und Termine -, sondern beispielsweise über Fotostream auch alle Fotoaufnahmen. Abruf und Anzeige sind aus jedem Browser über das Webinterface icloud.com möglich. Parallel dazu werden die Inhalte aus der iCloud auf jedes Gerät kopiert, das mit dem gleichen iCloud-Konto verknüpft ist.
Neben der bekannten Apple-Hardware kann dies auch ein Windows-PC sein (Programm-Download hier). 5 Gigabyte gibt's frei Haus, zusätzlicher Speicher bis maximal 50 Gigabyte kostet zwischen 16 und 80 Euro im Jahr. Auch Dokumente lassen sich automatisch sichern.

iCloud
Was dem Anwender an dieser Stelle verborgen bleibt, ist die Tatsache, dass es sich hierbei zunächst nur um Dokumente aus der Apple-Welt dreht. Darunter fallen alle Dateien, die mit der Textverarbeitung Pages, der Tabellenkalkulation Numbers oder dem Präsentationsprogramm Keynotes erstellt wurden. Welche weiteren Apps die iCloud-Sicherung ebenfalls nutzen, ist am besten in den jeweiligen Programminfos der Fremdanbieter nachzulesen.
Fazit: Wer auf seinem iPhone beispielsweise für die Speicherung von E-Mail-Anhängen oder andere Aufgaben noch weitere Programme verwendet, sollte sich informieren, ob diese Apps den Datenspeicher von Apple nutzen können. Ist dies nicht der Fall, kann die Unterstützung der noch jungen iCloud durchaus noch mit einem späteren Update folgen. Bis dahin besteht innerhalb der App vielleicht zumindest eine Schnittstelle zu einem der etablierten Cloud-Speicher wie Box.net oder Dropbox, über die sich auch einzelne Dokumente einlesen und zurückspeichern lassen - und für die es natürlich auch unter iOS jeweils eigene Apps gibt.
Verfügbar für: Apple, Windows 7

ES Datei Explorer
Der ES Datei Explorer ist ein Netzwerker: Zwar kennt er von den gängigen Cloud-Services nur Box, Dropbox und SugarSync, unterstützt dafür aber auch das Protokoll ftp. Die meisten Homepage-Pakete erlauben die Einrichtung eines ftp-Zugangs, über den sich nicht nur Dateien für die Homepage, sondern beliebige Daten wie die aus dem Telefon in den eigenen Serverbereich hochladen lassen. Darüber hinaus findet der ES Datei-Explorer andere Rechner im heimischen Netzwerk und ist in der Lage, Dateien direkt zwischen diesen und den verfügbaren Cloud-Speichern hin- und herzukopieren oder zu verschieben, ohne dass sie erst auf dem Smartphone zwischengespeichert werden müssen. Der Umgang mit Zip-Archiven und eine Speicheranalyse der SD-Karten ergänzen das Programm sinnvoll, das sich zudem selbst auf kleinen Displays übersichtlich präsentiert.
Verfügbar für: Android

CloudConnect Pro
Ein sehr ausgereiftes Tool für den Dateien-Austausch über den Äther ist die Software CloudConnect Pro von Antecea für iPhone und iPad. Das Handling der App ist ausgesprochen elegant, lassen sich doch Dateien und Ordner mit dem Finger zwischen den Verzeichnissen hin- und herziehen oder alternativ in eine Copy-Box oder den Papierkorb schieben. Auf dem iPad kann der Bildschirm sowohl im Hoch- als auch im Querformat geteilt werden, sodass man im Quell- und Zielverzeichnis gleichzeitig navigieren kann. Dateioperationen per Drag and Drop sind so ein Kinderspiel. Wem die Apple-typische Ordneransicht nicht gefällt, aktiviert in der Statusleiste einfach die von Windows bekannte Icon-Optik: Im Screenshot rechts zeigt die obere Hälfte eine Dropbox im Finder-Look, die untere Google Docs mit Windows-Feeling. Volle Kontrolle: Erstellen, Umbenennen und Löschen von Dateien und Ordnern gibt's nicht nur für Google Docs, Box, Dropbox, Facebook und MobileMe bzw. iDisk, sondern - Schreibrechte vorausgesetzt - auf quasi allen Servern, zu denen ein FTP-, WebDav-, AFP (Apple File Sharing)- oder SMB (für Windows File Sharing)-Zugang besteht; freigegebene Verzeichnisse im Heimnetzwerk nicht zu vergessen.

CloudConnect Pro
Aus der Ferne bringt CloudConnect den Bildschirm von zu Hause aufs Tablet: Zusammen mit einem Google-Mail-Account werden iPhone und iPad zum Remote Desktop. Musik und Fotos, die beim iPhone in einer Datenbank organisiert sind, finden über CloudConnect ebenfalls in ein neues Zuhause. Umgekehrt lassen sich Bilder aus der Cloud zum internen Fotoalbum hinzufügen. Empfangene Musikstücke landen zwar nicht in der iTunes-Bibliothek, können aber in den bescheidenen integrierten Player der App gezogen und von dort auch über AirPlay wiedergegeben werden. Der Preis für das Multitool inklusive umfassender Hilfe zu den unterschiedlichen Verbindungen schwankte zuletzt mehrfach. Bei Redaktionsschluss lag er bei 16 Euro.
Verfügbar bei: Apple

SkyDrive/ OneNote App
Der Cloud-Speicher SkyDrive des Microsoft-Dienstes Windows Live ist mit dem Windows Phone direkt verwoben: SkyDrive-Alben tauchen im Bilder-Hub des Phones auf, umgekehrt können mit dem Phone aufgenommene Fotos und Videos direkt über das Kameramenü in ein Album geladen werden. Ähnlich dem Fotostream von Apples iCloud lässt sich der Bild-Upload auch automatisieren. Satte 25 Gigabyte für Fotos und Videos sowie Word-, Excel- Powerpoint-, OneNote- und PDF-Dateien bietet das Windows-Live-Konto. Dokumenterstellung und -bearbeitung in jedem Browser, Freigabe- und Versionskonzept gehören zum Dienst dazu. Über den Office-Hub ließen sich bereits in der ersten Windows-Phone-Version OneNote-Notizen plattformübergreifend synchronisieren, mit Version 7.5 "Mango" wurde der Zugriff auf Word-, Excel-, Powerpoint- und PDF-Dateien erweitert. Ein Windows-Live-Konto vorausgesetzt, haben seit Ende 2011 auch iPhone-Besitzer vollen Zugriff auf alle SkyDrive-Dokumente. Androiden können mit der neuen OneNote-App aus Googles Play Store immerhin OneNote-Notizen erfassen und mit dem Cloud-Speicher synchronisieren. Plattformunabhängig kann sich jedes Handy mit Browser per Direktlink https://Skydrive.live.com in den Speicher einklinken.
SkyDrive verfügbar bei: Apple, Windows 7
OneNote-App verfügbar für: Android