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Musik-Tipp: 5 aktuelle Pop-Alben

Autor: Gabriele Fischl • 1.10.2011

Joss Stone - LP 1
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Joss Stone - LP 1

Bei ihrer letzten Platte "Colour Me Free" musste sich Soul-Röhre Joss Stone durch eine ganze Reihe Querelen mit ihrer Ex-Plattenfirma EMI kämpfen, ehe das Werk mit Verspätung im Herbst 2009 erschien. Die ehemalige Traditionsschmiede für hochkarätige Künstler fand kaum Zugang zu den kreativen Ergüssen der inzwischen 24-jährigen Britin. Man munkelt, Stone habe sich danach aus dem Vertrag rausgekauft - mit einer nicht unerheblichen Summe von zwei Millionen Pfund "Lösegeld". Ob es so war oder nicht, ist aber egal. "LP 1" glänzt auf jeden Fall mit wieder entdeckter Spielfreude.

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© Sony Music
The Jayhawks - Mockingbird Time
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The Jayhawks - Mockingbird Time

Es gab eine Zeit, in der die Jayhawks ein großes Versprechen waren. Anfang der 90er-Jahre veröffentlichte die schon damals nicht mehr junge Band mit "Hollywood Town Hall" und "Tomorrow The Green Grass" zwei Alben, die man als Graswurzel-Alternative zum damals aktuellen Alternative Rock der Lemonheads- oder Soul-Asylum-Schule sehen konnte. Süffige Folkrock-Songs, die nach milden Südstaatenabenden mit Bud und Burgern, langen Highway-Fahrten und Picknicks in amerikanischen Nationalparks klangen. Prägend war dabei stets das Zusammenspiel der beiden Stimmen von Mark Olson und Gary Louris. Ersterer verließ 1995 die Band - damit war die Luft irgendwie raus. 16 Jahre später also die Reunion und mit "Mockingbird Time" eine neue Platte.

Feststellbar ist: Bei aller Traditionsbewahrung haben die Jayhawks ihr Portfolio erweitert, sind bessere, erwachsenere Musiker geworden, die der Melodieführung und dem Arrangement mehr Schlenkerer gestatten und dabei immer wieder zum richtigen Ton finden. Zehn Jahre, so heißt es, dauerte die Vorbereitungszeit für diese Platte. Jeder einzelne Tag war es wert.

Musik-Kritik: The Jayhawks - Mockingbird Time

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© Concord Music Group
Lenny Kravitz - Black and White America
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Lenny Kravitz - Black and White America

Amerika hat jetzt einen schwarzen Präsidenten. Die Hoffnung, dass mit Obamas Wahl auch der alltägliche Rassismus verschwindet, hat sich indes nicht erfüllt. Lenny Kravitz stößt das verständlicherweise übel auf. Als Sohn eines weißen Vaters und einer schwarzen Mutter ist Kravitz quasi der lebende Beweis für das "Black And White America".

Mit insgesamt 16 ist die Anzahl der Songs auf "Black And White America" für den musikalisch-konservativen Kravitz beinahe obszön hoch. Doch die Trefferquote ist es hier eben auch. Eine tolle Platte mit Botschaft, coolen Songs, guten Sounds und alles, was man von Lenny Kravitz ohnehin verlangt.

Musik-Kritik: Lenny Kravitz - Black and White America

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© Roadrunner (Warner)
Colbie Caillat - All Of You
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Colbie Caillat - All Of You

Colbie Caillat ist verliebt. Schön für sie, mögen manche denken. Bestimmt, aber noch schöner ist das für die Fans der kalifornischen Singer/Songwriterin. Denn gemeinsam mit ihrem Bandkollegen und Neu-Freund Justin Young verband die 26-Jährige das Angenehme mit dem Nützlichen: Die Musiker bastelten an Colbie Caillats neuem Album "All Of You" und erzählen darauf von den Höhen und Tiefen ihrer Beziehung. Klingt nach kitschiger Gefühlsduselei? Ist es auch - aber man gönnt den beiden ihr Glück.

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© Universal Music
Jonathan Jeremiah - A Solitary Man
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Jonathan Jeremiah - A Solitary Man

Zeitverschwendung ist ihm fremd. Jonathan Jeremiah feilt und bastelt gerne, seine Tage sind ihm nicht zu schade, um sie in Musik zu investieren. Er ist ein Songwriter, dem man seine Autarkie anhört. Die Gitarre erzählt die Geschichte, eine alte Geschichte, die man schon lange kennt. Jonathan Jeremiah begleitet sein Instrument, hilft aus, wenn etwas zu sagen ist. Heraus kam ein Debüt, das klingt, als liege es schon seit Jahren in den Regalen, eingeordnet unter "Klassiker": "A Solitary Man".

Musik-Kritik: Jonathan Jeremiah - A Solitary Man

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© Universal Music