Symbian, Android und Bada im Überblick
Neben iOS von Apple gehören Symbian, Android und Bada zu den großen mobilen Bettriebssystemen. Die drei Plattformen im Kurzvergleich.

Symbian
Ganz nach dem Motto "Oldie but goldie" dreht dieses Betriebssystem seine Runden im Mobilfunkbereich, den es lange Zeit sogar dominierte. Seit 1998 ist Symbian ein Begriff in der Branche und fest mit Nokia verbunden, obwohl es auch Symbian-Smartphones anderer namhafter Hersteller wie Ericsson/Sony Ericsson, Siemens oder Samsung gab.

Symbian
Der Spitzname "Administrators Liebling" bringt die Eigenheiten von Symbian ziemlich genau auf den Punkt: Kein anderes Betriebssystem bietet derart viele und tiefe Eingriffsmöglichkeiten in die Funktionalität des Telefons. Hier liegen Fluch und Segen jedoch dicht beieinander, denn nicht jeder Nutzer findet sich in den Untiefen von Symbian zurecht.

Symbian
Seit dem Einzug des Touchscreens in die Mobilfunkwelt und der immer wichtiger werdenden Bedeutung von App-Stores verliert Symbian immer mehr an Marktanteilen. So war anscheinend die Adaption der detailreichen, mit vielen Icons versehenen Benutzeroberfläche an Touchscreens recht kompliziert oder wurde schlicht und einfach verschlafen. Gleiches gilt für die Programmierung von Apps für Symbian, die durch die Komplexität zudem verhältnismäßig teuer sind.

Symbian (Anna)
Erst mit den Versionen Anna und Belle gibt es eine moderne und gelungene Benutzeroberfläche, die mit Android und Co. mithalten kann und diese an manchen Stellen sogar überflügelt. So bot Symbian schon immer viele Möglichkeiten, das Mobiltelefon den eigenen Bedürfnissen anzupassen, die aktuellen Nokia-Modelle führen diese Tugend fort. Auch das Bedientempo - früher waren Gedenksekunden an der Tagesordnung - ist heute kein Problem mehr. Die Zukunft von Symbian ist allerdings trotz dieser enormen Fortschritte
ungewiss, da Nokia aktuell stark auf Windows Phone 7.5 setzt.

Android
Der Erfolg war förmlich programmiert, schließlich heißt der Initiator der Open Handset Alliance, die Android entwickelte und weiter ausbaut, die Internetmacht Google. Und was dieses Unternehmen anfasst, wird bekanntlich fast immer zu Gold. Das im Oktober 2008 veröffentlichte erste Android-Smartphone T-Mobile G1 (HTC Dream) war zwar alles andere als ein Überflieger, offenbarte aber ein enormes Potenzial. Dank der fleißigen Update-Philosophie mauserte sich Android ab Version 2.0 Froyo in kürzester Zeit zum Big Player. Kein Wunder, schließlich setzen alle namhaften Hersteller wie Samsung, HTC, Sony Ericsson, Motorola und auch LG auf das offene Betriebssystem.

Android
Eines der Erfolgsgeheimisse von Android: Die Hersteller können das System adaptieren und ihre eigene Benutzeroberfläche darüberlegen. Das schafft Möglichkeiten, sich im Markt zu differenzieren und Kunden an sich zu binden - denn wer wechselt gerne eine bewährte Arbeitsumgebung? Ein weiteres Ass im Ärmel ist der Android Market. Dieser bietet aktuell etwa 600 000 Apps und hält für jeden Einsatzzweck und Geschmack das richtige Programm bereit.

Android
Nicht frei von Kritik ist jedoch das ständige Sammeln von Nutzerdaten, etwa über GPS, und die Notwendigkeit, ständig mit dem Smartphone online zu sein, um den vollen Funktionsumfang von Android nutzen zu können - etwa die zahlreichen Google-Programme. Wer damit leben kann, der bekommt mit Android ein ausgereiftes Smartphone-Betriebssystem an die Hand. Die Zukunftsaussichten von Android sind zudem rosig, schließlich erreichen die zahlreichen damit bestückten Smartphones zusammen einen Marktanteil von aktuell knapp über 52 Prozent.

Bada
Samsungs Bada hat gerade einmal 18 Monate auf dem Buckel und ist damit nach Windows Phone das zweitjüngste Smartphone-Betriebssystem. Von Anfang an setzte Samsung mit Bada auf eine logische Benutzerführung, reduzierte Untermenüs und eine schnelle Erreichbarkeit der einzelnen Funktionen. Mit der aktuellen Version 2.0 haben neben einigen
optischen Retuschen nun auch echtes Multitasking, eine Sprachsteuerung, WiFi-Direkt und NFC-Kompatibilität Einzug in das für App-Entwickler offene Betriebssystem gehalten.

Bada
Eines der Bada-Merkmale schlechthin ist das hohe Maß an Anpassungsfähigkeit: Egal, ob es
dabei um den Startscreen oder um das Hauptmenü geht, die Touchwiz genannte Benutzeroberfläche lässt sich umfangreich anpassen. Ein weiteres Plus im Alltag sind die verschiedenene Möglichkeiten der Texteingabe: Von der traditionellen Handytastatur über die Handschriftvariante bis hin zur virtuellen Schreibmaschinentastatur - hier ist alles möglich. Als Besonderheit bringt Bada 2.0 die Eingabehilfe T9 Trace mit, die ähnlich wie Swype bei einigen Android-Modellen funktioniert. Damit genügt es, den Finger von einem Buchstaben zum nächsten zu ziehen, eine Texterkennung erledigt den Rest. Klingt erst mal krude, doch nach kurzer Eingewöhnung lassen sich Texte auf diese Weise im Rekordtempo eingeben.

Bada
Eine der wenigen Nachteile im Vergleich zu Android ist das immer noch recht geringe Angebot an Apps - hier rächt sich die geringe Anzahl an Geräten. Der Bada-Shop "Samsung
Apps" bietet aktuell insgesamt etwa 12 000 Programme an, die allerdings nicht mit jeder Displayauflösung kompatibel sind. Insgesamt empfiehlt sich Bada für Nutzer, die ohne Studium der Bedienungsanleitung möglichst schnell ihr Smartphone beherrschen möchten und zudem nicht jeden Tag die neuesten Apps vom Shop erwarten.