Tipps: Platten digitalisieren

Tipp 1
Eine relativ einfache, aber sehr praxisgerechte und zudem preiswerte Software für Analog-Digital-Überspielungen ist VinylStudio (erhältlich für Mac und PC bei www.alpinesoft.co.uk für etwa 22 Euro). Zahlreiche Funktionen, zum Beispiel automatisches Starten beim Aufsetzen der Nadel, erleichtern den Umgang. Daneben bietet VinylStudio auch die Möglichkeit, Störgeräusche nachträglich zu entfernen. Die Aussteuerungsanzeige reagiert jedoch etwas zu träge - pegeln Sie daher eher vorsichtig aus.

Tipp 2
Anstelle von USB-Plattenspielern empfiehlt stereoplay in jedem Fall, in ein preisgünstiges, aber hochqualitatives Laufwerk nebst entsprechendem Abtaster zu investieren. Ein guter Einstieg ist der Pro-Ject Debut , Preis: ab 300 Euro. Und die Phono-Vorstufe sollte man nicht vergessen. Die gibt es auch von Pro-Ject oder von NAD (PP2, Preis: 100 Euro).

Tipp 3
Ein vielfach unterschätztes Utensil ist die Plattenwaschmaschine. Wenn Sie Ihre Schallplatten früher nass abgespielt haben, ist sie sogar ein Muss. Leitungswasser, übliches Spülmittel und Spiritus als Reinigungsflüssigkeit sind nicht geeignet. Zu empfehlen ist Record Cleaning Liquid, etwa L'Arte du Son (zu bestellen unter www.fastaudio.com ). Ein guter Einstieg ist die Nitty Gritty Basic für etwa 200 Euro oder Sie lassen die Platten beim Händler waschen (Infos unter www.plattenwaschen.de ).

Tipp 4
Sind Sie stolzer Besitzer einer top klingenden Analog-Kombi, sollten Sie auch das digitale Aufzeichnungsfenster weit genug öffnen - das heißt konsequent im 24/192-HiRes-Format aufnehmen, was den Speicherbedarf allerdings extrem ansteigen lässt. Wenn Sie in diese Kategorie einsteigen, benötigen Sie einen guten A/D-Wandler.

Tipp 5
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Laufwerk unbehelligt von Trittschall seine Runden drehen kann, damit es keine Rumpelgeräusche gibt. Sehr empfehlenswert ist eine Wandhalterung wie die Rega Wall Bracket. Ebenso wichtig ist die richtige Erdung von Laufwerk, Tonarm und Phono-Pre-Amp. Brummstörungen lassen sich gehörmäßig, aber auch mit dem Aussteuerungsmesser der Aufnahme-Software optimieren. Achten Sie auch auf elektrische Störfelder, die zum Beispiel von Leuchtstofflampen verursacht werden.

Tipp 6
Checken Sie vorher die richtige Einstellung von Tonabnehmer und Tonarm. Perfektionisten optimieren das Zusammenspiel mithilfe der PC-Software Adjust+ (Download unter www.adjustplus.de , ab 250 Euro). Adjust+ erlaubt die sehr genaue Azimut-Justage des Tonabnehmers und mit ein wenig Erfahrung auch die VTA-Optimierung des Tonarms und die Skating-Kompensation. Die Kanal-Balance und der Phasengang lassen sich hierdurch ganz wesentlich verbessern und Übersprechen verringern.

Tipp 7
Aufgezeichnet wird dann mit speziellen, maßgeschneiderten Programmen wie Pure Vinyl (für Mac, Download unter www.channld.com , 230 Euro), Amarra Vinyl (für Mac, zum Herunterladen unter www.sonicstudio.com , rund 300 Euro) oder auch mit dem kostenlosen Audacity (Mac oder PC, Download unter audacity.sourceforge.net ): Letzteres bietet zwar nur manuelles Konfektionieren der Files und nur eingeschränktes De-Clicking, eignet sich aber sehr gut zum Aufnehmen bis hinauf zu 384 Kilohertz und bietet zudem umfangreiche Konvertierungsfunktionen.

Tipp 8
Achtung, Aufnahme - Ruhe bitte! Um akustische Rückkopplungen ins Laufwerk auszuschließen, sollten Sie während der Aufnahme ausschließlich mit Kopfhörer arbeiten - Lautsprecher sind absolut tabu. Mithilfe eines hochwertigen Kopfhörers wie dem Sennheiser HD 800 ist auch das Aufspüren eventueller Störeinflüsse wesentlich einfacher und sicherer möglich als mit Lautsprechern. Damit Sie immer wissen, was Sie tatsächlich aufzeichnen, sollten Sie den Kopfhörer stets am Computer (oder am daran angeschlossenen D/A-Wandler) anschließen.