MST
Begriff und Einleitung
Begriff: MST, Magnetic Secure Transmission, Magnetische Sichere Übertragung
MST ist eine innovative Technologie für kontaktloses Bezahlen, die speziell in Smartphones integriert wird. Sie ermöglicht es Nutzern in Deutschland und der EU, sicher und bequem mit ihrem Smartphone zu bezahlen, ohne physischen Kontakt mit einem Zahlungsterminal.
Historischer Hintergrund
Die MST-Technologie wurde ursprünglich von Samsung entwickelt und 2015 in deren Smartphones eingeführt. Ziel war es, eine Alternative zu NFC (Near Field Communication) zu bieten, die mit bestehenden Magnetstreifenlesern kompatibel ist. So sollte kontaktloses Bezahlen auch dort ermöglicht werden, wo noch keine NFC-Terminals vorhanden waren.
Technische Details und Funktionsweise
MST basiert auf einem magnetischen Feld, das die Daten des Zahlungschips im Smartphone überträgt. Dazu ist im Gerät eine spezielle Spule verbaut. Wenn das Smartphone nah an einen Magnetstreifenleser gehalten wird, emuliert die MST-Technologie das Signal eines Magnetstreifens und überträgt so die Zahlungsinformationen.
Im Vergleich zu NFC hat MST eine größere Reichweite von bis zu 7, 5 cm. Außerdem ist es abwärtskompatibel und funktioniert mit fast allen bestehenden Zahlungsterminals, die Magnetstreifen akzeptieren.
Anwendungsbeispiele in Smartphones
Bisher wurde MST hauptsächlich von Samsung in deren Smartphones der Galaxy-Reihe eingesetzt, oft in Kombination mit NFC und der hauseigenen Bezahllösung Samsung Pay. Damit können Nutzer in vielen Geschäften in Deutschland kontaktlos mit ihrem Smartphone bezahlen, selbst wenn das Terminal selbst kein NFC unterstützt.
Auch wenn Apple und andere Hersteller bisher auf NFC setzen, könnte sich MST in Zukunft weiter verbreiten, gerade in Ländern wie Deutschland, wo die NFC-Infrastruktur noch nicht flächendeckend ausgebaut ist.
Vorteile und Herausforderungen für Smartphone-Nutzer
Der größte Vorteil von MST für deutsche Smartphone-Besitzer ist die Möglichkeit, kontaktlos zu bezahlen, auch wenn das Zahlungsterminal selbst kein NFC unterstützt. Das macht mobiles Bezahlen an viel mehr Orten möglich. Außerdem ist es genauso sicher wie NFC, da die tatsächlichen Kartendaten nicht übertragen werden.
Eine Herausforderung ist, dass bisher nur wenige Smartphone-Modelle MST unterstützen. Nutzer sind also in der Gerätewahl eingeschränkt. Zudem ist die Zukunft von MST ungewiss, da der Trend klar zu NFC geht, gerade auch in Deutschland und der EU.
Vergleich mit ähnlichen Technologien
Der Hauptkonkurrent von MST im Bereich mobiles Bezahlen ist NFC. NFC hat eine geringere Reichweite, ist aber der neuere Standard. Es gilt als Zukunft des kontaktlosen Bezahlens, auch weil es neben Zahlungen für viele andere Anwendungen wie Zugangskontrolle genutzt werden kann.
Magnetstreifen selbst, die von MST emuliert werden, gelten hingegen als veraltet und unsicher. Viele Banken stellen auf Chipkarten um. Dennoch bleiben Magnetstreifen gerade in Deutschland vorerst noch relevant, was MST einen Vorteil verschafft.
Sicherheit und Datenschutz
MST gilt als sicher, da die eigentlichen Kreditkartendaten nicht übertragen, sondern nur emuliert werden. Jede Transaktion wird mit einem einmaligen Token autorisiert. Selbst wenn jemand die Daten abfangen würde, wären sie wertlos.
Allgemein gelten für mobiles Bezahlen in Deutschland und der EU strenge Datenschutzvorschriften, insbesondere die DSGVO. Anbieter müssen sicherstellen, dass Nutzerdaten sicher und vertraulich behandelt werden.
Rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Kontaktloses Bezahlen, ob per MST oder NFC, fällt in der EU unter die Richtlinie über Zahlungsdienste (PSD2). Diese regelt Sicherheitsanforderungen, Haftungsfragen und Kundenrechte. In Deutschland sind zudem das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) relevant.
Gesellschaftlich tragen Technologien wie MST dazu bei, dass Bargeld weiter an Bedeutung verliert. Das hat Vorteile wie Bequemlichkeit und weniger Schwarzgeld, wirft aber auch Fragen zu Überwachung und Inklusion auf, gerade für ältere oder weniger technikaffine Menschen.
Zukünftige Entwicklungen
Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass NFC sich langfristig als Standard für mobiles Bezahlen durchsetzen wird, auch in Deutschland. Die Infrastruktur wird kontinuierlich ausgebaut. Dennoch könnte MST als Brückentechnologie noch einige Jahre relevant bleiben.
Spannend wird sein, ob Apple als Marktführer im Premium-Segment auch auf MST setzen wird. Sollte MST den Durchbruch schaffen, könnte es auch für andere Anwendungen wie bargeldloses Bezahlen in Kantinen oder an Automaten genutzt werden.
FAQ
- F: Kann ich mit jedem Smartphone per MST bezahlen? A: Nein, bisher unterstützen nur ausgewählte Samsung-Modelle MST. Ein NFC-Chip ist deutlich weiter verbreitet.
- F: Ist Bezahlen mit MST sicher? A: Ja, MST gilt als genauso sicher wie NFC. Die Kartendaten werden nicht direkt übertragen, sondern durch einmalige Token ersetzt.
- F: Wo kann ich in Deutschland mit MST bezahlen? A: Theoretisch überall, wo Kartenzahlung per Magnetstreifen möglich ist. Das umfasst die meisten Geschäfte und Restaurants, aber nicht Automaten.
- F: Welche Daten werden beim Bezahlen mit MST übertragen? A: Es werden keine sensiblen Daten übertragen. MST emuliert lediglich das magnetische Signal einer Kreditkarte, die tatsächlichen Kartendaten bleiben geheim.
- F: Hat MST eine Zukunft in Deutschland? A: Wahrscheinlich wird langfristig NFC der Standard werden. Aber MST könnte als Übergangstechnologie noch einige Jahre relevant bleiben, gerade an Orten, die noch nicht auf NFC umgestellt haben.