Smartphone-Spionage
Angeblich ausgeschaltete Android-Handys werden abgehört
Ein neuer Schadcode bei Android-Geräten sorgt dafür, dass das Handy angeblich abgeschaltet wird. Stattdessen lässt sich das Smartphone so missbrauchen.

In China wurde ein Virus für Android-Smartphones entdeckt, der dem Nutzer ein Herunterfahren des Systems vorgaukelt. Stattdessen jedoch wird das nur scheinbar ausgeschaltete Gerät zum Ausspionieren und Abhören missbraucht. Das berichtet die Sicherheitsfirma AVG.
Der gefälschte Abschaltvorgang ist vom herkömmlichen Prozess nicht zu unterscheiden. Selbst die dabei abgespielten Animationen sind identisch, um möglichst keinen Verdacht zu erregen. Ist der Nutzer erfolgreich auf den falschen Vorgang hereingefallen, haben die Angreifer nahezu uneingeschränkten Zugriff auf das Smartphone.
So ließe sich das Gerät zu Spionagezwecken verwenden. Auch ein Fernzugriff ist für die Eindringlinge dann ebenso möglich das Tätigen eines Anrufs oder das Versenden von Nachrichten. Da das Display auch während solcher Aktionen ausgeschaltet bleibt, ist es für Betroffene kaum möglich, einen Angriff festzustellen.
Erst wenn der Nutzer das Android-Smartphone wieder einschalten will, ließe sich der Angriff erkennen: Beim simulierten Hochfahren fehlt die typische Animation.
Wie die Seite Mashable berichtet, dürfte die reale Gefahr für Nutzer in Deutschland eher gering sein. Der Großteil der infizierten Geräte befinde sich laut AVG in China, ein Angriff in Europa sei noch nicht erfolgt.
Zudem benötigt der Schadcode zwingend Root-Rechte, um den Abschaltvorgang zu fälschen. Dafür muss das Android-Gerät entsprechend modifiziert sein sowie der schädlichen App der Zugang explizit erlaubt werden.
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