OSX 10.9 ist ein zunächst einmal ein Bruch mit Tradition, dass jede Version des Apple-Betriebssystems den Namen einer Großkatze trägt. Weil Apple die Tiere ausgingen, erhielt der Nachfolger von 10.8 "Mountain Lion" den Namen des kalifornischen Surfer-Refugiums Mavericks.
Auch inhaltlich zeigt sich OSX 10.9 sportlich. Apple zufolge stand seine Entwicklung ganz unter dem Zeichen, aus der Hardware mehr Leistung herauszukitzeln. Dazu setzen die Kalifornier vor allem auf Energiespartechniken wie das neue Timer Coalescing, das die Aktivitäten verschiedener Anwendungen synchronisiert und die CPU dadurch länger im stromsparenden Leerlauf hält. Den Umgang mit Arbeitsspeicher soll die Funktion Compressed Memory effizienter gestalten, die die Zahl der Rückgriffe auf langsamen Auslagerungsspeicher reduzieren soll. Dazu werden kaum benötigte Speicherinhalte komprimiert.
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Aber auch auf sichtbare, neue Funktionen müssen Anwender nicht verzichten. Neu sind die Anwendungen Karten und iBooks, die Apples Landkarten und digitale Bücher auf den Mac bringen. Außerdem hat Apple den Kalender grundlegend umgebaut. Er zeigt für Termine jetzt passende Umgebungskarten, Wetter und Hinweise zur Anfahrt. Routen lassen sich via Karten-App auf das iPhone schicken.
Der Finder hat endlich Tabs und Tags ("Etiketten") gelernt. Zugangsdaten für Websites kann Mavericks via iCloud mit iPhone und iPad synchronisieren. Das zeitgleich veröffentlichte Update auf iOS 7.0.3 rüstet den iCloud-Schlüsselbund auf Apples Smartphones und Tablets nach.
Was die neuen Funktionen bringen, werden schon bald erste Tests zeigen. Apple bringt Mavericks ab sofort als Gratis-Update unters Volk. Die Systemvoraussetzungen sind niedrig: Sogar 2007er MacBook Pros und iMacs sowie Nutzer mit OSX ab 10.6 "Snow Lion" kommen in seinen Genuss.
iLife und iWork ebenfalls neu
Die Software-Suites iLife und iWork hat Apple ebenfalls renoviert. Das betrifft sowohl die Mac- als auch die iOS-Versionen der zugehörigen Apps. Neue Käufer eines Apple-Gerätes erhalten die bislang kostenpflichtigen Apps gratis.
Im Falle von iWorks umfasst das Update die Textverarbeitung Pages, die Tabellenkalkulation Numbers und die Präsentationslösung Keynote. iLife enthält die Bildbearbeitung iPhoto, die Videoschnittsoftware iMovie und das Musikstudio Garageband.
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Die iOS-Versionen der Apps hat Apple vor allem im Design angepasst. Es entspricht jetzt der neuen Formensprache des im September veröffentlichten iOS 7. Aber auch inhaltlich hat sich etwas getan: Das mobile iPhoto kann Fotobücher erstellen, iMovie hat neue Effekte gelernt und kann Videos via iCloud mit anderen Apple-Geräten teilen. Garageband verwaltet nunmehr bis zu 32 Audiospuren, was selbst für umfangreiche Produktionen mehr als genug ist.
Bei den Mac-Updates fällt vor allem iWorks ins Auge. Die zugehörigen Apps wurden zuletzt Ende 2008 grundlegend aktualisiert, eine Überarbeitung war mehr als überfällig. Apple hat die Anwendungen grafisch modernisiert. Jede Desktop-App erhielt ein Pendant, das im Web-Browser läuft. Mit dessen Hilfe lassen sich in iCloud gespeicherte Dokumente durch zwei Nutzer gemeinsam und sogar zur selben Zeit bearbeiten.