Kommentar
iPhone-Hysterie: Sturm im Wasserglas
Aufruhr in der Smartphone-Welt: Es gibt kein iPhone 5! Die Keynote in Cupertino ist noch nicht einmal zu Ende, und in der Börse fällt die Apple-Aktie, weil es offensichtlich kein "one more thing" gibt. Die ersten Reaktionen bei den Fans nach der sehnsüchtig erwarteten Veranstaltung: Enttäuschung, Ernüchterung, Desilliusionierung.

Leute, was ist los? Apple ist ein detailverliebtes Unternehmen: Steve Jobs soll an einem Sonntagmorgen den Google-Chefentwickler Vic Gundatra angerufen haben, weil das zweite "o" im Icon einer neuen Google-App "nicht den richtigen gelben Farbverlauf" hatte ... Apple hat eine Vision wie ein mobiles Telefon aussehen soll, und diese Vision steht im Vordergrund - nicht, was die aktuelle Technik hergibt.
Und nun hat Apple das iPhone 4S vorgestellt, ist sich damit treu geblieben und hat Integrität bewiesen. Die Kalifornier haben noch nie nach der ersten Generation das Design gravierend geändert, weder beim MacBook noch beim iPod und auch nicht bei ihren iPhones. Und das iPhone 4S ist in jedem Fall eine Evolution zum 4er: Dualcore-Prozessor, verbesserte Kamera, eine intelligente Sprachsteuerung, die sogar auf Fragen antwortet und ein rundum erneuertes Betriebssystem iOS 5. Die Displaygröße ist bei 3,5 Zoll und 960 x 640 Pixel geblieben, vermutlich weil Apple den Retina-Effekt von 326 Pixel pro Zoll erhalten und seine App-Entwickler nicht zu Umbaumaßnahmen zwingen möchte. Gewiss jedoch, weil sie die Größe als ideal für ein Mobiltelefon betrachten.
Halten wir also fest: Apple hat aus einem Telefon, das schon gut war, ein besseres gemacht. Und wer es immer noch nicht erwarten kann, kann ja das sprechende iPhone 4S fragen, wann das 5er kommt.
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