Der Smartphone-Sparte von Microsoft stehen gewaltige Kürzungen und Umstrukturierungen bevor. Microsoft-Chef Satya Nadella kündigte seinen Mitarbeitern per Email einen grundsätzlichen Strategiewechsel bei Mobiltelefonen an.
Zwar steigt Microsoft nicht komplett als Smartphone-Hersteller aus, doch das Angebot wird sich zukünftig auf weniger Modelle fokussieren, die ein Teil des neuen mobilen Ökosystems von Windows sein sollen.
Maximal sechs neue Lumias pro Jahr
Wie Bloomberg berichtet, will Microsoft in Zukunft maximal nur noch sechs neue Modelle pro Jahr vorstellen und drei Marktsegmente bedienen: preisbewusste Käufer, Geschäftsleute und Windows-Fans, die ein Topmodell suchen. Nur noch ein bis zwei Modellneuheiten pro Segment will Microsoft zukünftig anbieten.
Microsoft entlässt 7.800 Mitarbeiter
Was die neue Strategie für den Smartphone-Bereich von Microsoft bedeutet, zeichnete sich am Mittwoch ab. Microsoft stuft die Nokia-Übernahme als Verlust ein und schreibt die Kosten als Verlust in Höhe von 7,6 Milliarden US-Dollar ab. Außerdem kündigte Microsoft heute die Entlassung von 7.800 Mitarbeiter an, die fast alle im Smartphone-Bereich arbeiten.
Das ist bereits die zweite Entlassungswelle, nachdem Microsoft den Smartphone-Hersteller Nokia in sein Unternehmen integrierte. Im letzten Jahre verloren 18.000 Mitarbeiter bei Microsoft ihren Job. Die meisten von ihnen arbeiteten zuvor bei Nokia.
Weiterhin keine Marktbedeutung von Windows Phone
Hintergrund für den Umbau und die Stellenkürzungen ist es, dass es Microsoft bis heute nicht gelungen ist, Smarpthones mit dem Windows-Phone-Betriebssystem gegenüber iPhones und Smartphones mit Android-Betriebssystem wettbewerbsfähig zu machen.
Lumia 940 und Lumia 940 XL Start nicht sicher
Mit dem neuen, geräteübergreifenden Betriebssystem Windows 10 versucht Microsoft wieder neue Schwung für diesen Wettbewerb zu sammeln. Der Start von Windows 10 Mobile wird im Herbst 2015 erwartet.
Mit dem Lumia 940 und Lumia 940 XL stehen bereits zwei Topmodelle mit dem neuen Betriebssystem in den Startlöchern. Ob Microsoft angesichts der geplanten Umstrukturierung wirklich beide Modelle einführt, ist zurzeit jedoch ungewiss.