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Nokia PureView - das 41-Megapixel-Smartphone
Mit dem PureView 808 gibt Nokia dem Begriff Kamera-Smartphone eine ganz neue Bedeutung. Die Carl-Zeiss-Optik schafft die unglaubliche Auflösung von 41 Megapixel. Als Betriebssystem ist Symbian Belle installiert.

Nokia hat das Modell mit einer völlig neuartigen Kamera ausgestattet, deren Sensor unfassbare 41 Millionen Pixel erfassen kann. Es geht dem Unternehmen jedoch nicht darum, Fotos mit dieser Auflösung zu knipsen - das wäre kaum alltagstauglich, weil die Bilder zum einen sehr viel Speicherplatz verbrauchen würden und ihre Darstellung auf einem Computer zum anderen mit langen Ladezeiten verbunden wäre. Der Nutzer soll vielmehr in die Lage versetzt werden, beliebige Bildausschnitte eines Fotos ohne Qualitätsverlust zu vergrößern, zuzuschneiden und dann abzuspeichern.
Wenn man keine Bildausschnitte zoomt, dann wird das Foto wahlweise in der Auflösung von 8, 5 oder 3 Megapixel gespeichert. Dabei werden mehrere Pixel in einem neuartigen Interpolationsverfahren ("Pixel oversampling") zu einem Superpixel zusammengefasst - in der Auflösung von 8 Megapixel errechnet die Software 1 Superpixel aus 5 Pixel, bei einem 3-Megapixel-Foto werden 14 Pixel zu einem Superpixel zusammengesetzt. Diese Technik soll extrem detailreiche, farbechte und rauscharme Fotos ermöglichen. In diesem Dokument erklärt Nokia genau, wie sie funktioniert.Auch Videos profitieren von der hohen Empflindlichkeit des Bildsensors, hier begrenzt Nokia die maximale Auflösung auf 1080p (1920 x 1080 Pixel). Dabei wird der Ton nach Angaben des Herstellers in CD-Qualität aufgezeichnet. Die Videos lassen sich direkt auf dem PureView zuschneiden. Bei schlechten Lichtverhältnissen wird der Fotograf von einem Xenon-Blitz unterstützt, der Motive in einer Entfernung von bis zu 3,5 Metern aufhellt. Eine zusätzliche LED-Lampe hilft bei Videoaufnahmen. Mit einer f2.4-Blende ist die Optik aber auch ohne Zusatzbeleuchtung sehr lichtstark. Nokia hat das PureView voll auf die Kamerafunktionen zugeschnitten - im Standby-Modus genügt ein längerer Druck auf die Kamerataste an der rechten Seite, um die Kamera zu starten. Bis man das Smartphone aus der Tasche gezogen hat, vergeht aber einige Zeit - mit 124 x 60 x 18 Millimeter und 169 Gramm ist das PureView außerordentlich groß und schwer.
Die übrige Technik folgt den Limitierungen, die das Smbian-System setzt. Der Touchscreen ist zwar 4 Zoll groß und benutzt die kontraststarke AMOLED-Technik, die Auflösung beträgt aber nur 640 x 360 Pixel. Ebenfalls auf der Ausstattungsliste stehen ein 1,3 Gigahertz-Prozessor, GPS, Wlan, HSPA, Bluetooth 3.0, NFC und ein HDMI-Ausgang. Der interne Speicher fasst 16 Gigabyte, die mit microSD-Karten erweitert werden können. Der Akku hat eine Kapazität von 1400 mAh. Das Nokia 808 PureView soll zwischen Mai und Juni für 629 Euro in den Handel kommen. Es dürfte eines der letzten Modelle mit dem Betriebssystem Symbian sein, zukünftig wird Nokia sich voll auf das Microsoft-System Windows Phone konzentrieren. Die einzigartige Kameratechnik wird aber nicht zusammen mit Symbian untergehen. Der Hersteller hat bereits angekündigt, sie zukünftig auch auf anderen Modellen einzusetzen.
