Der US-Abhördienst NSA und der britische Abhördienst GCHQ haben vermutlich Millionen von Verschlüsselungscodes von Handy-SIM-Karten gestohlen, um die Kommunikation zwischen Handys abhören zu können. Das meldet die Enthüllungs-Webseite "The Intercept", die die Dokumente auswertet, die Edward Snowden bei der NSA erbeutet hatte.
Mit Hilfe dieser SIM-Karten-Verschlüsselungscodes kann die Kommunikation eines Handys, Smartphones und Tablets unbemerkt überwacht werden.
Spionage vor allem bei Gemalto
Betroffen ist vor allem der niederländische SIM-Kartenhersteller Gemalto, der gezielt von NSA und GCHQ ausspioniert wurde, um an diese Daten zu kommen. Der genaue Umfang des Datendiebstahls ist bislang nicht bekannt. Das Ausmaß ist vermutlich sehr groß. Allein im Jahre 2010 wurden innerhalb von drei Monaten über eine Million SIM-Karten-Codes erbeutet.
Mit Hilfe des Codes, der auf der SIM-Karte hinterlegt ist, lassen sich gezielt Handys abhören sowie die Daten-Kommunikation abfangen. Dass NSA und GCHQ dies seit vielen Jahren in großem Stil machen, war durch frühere Veröffentlichungen aus den Snowden-Dokumenten ans Licht gekommen. Der Klau der SIM-Karten-Codes könnte erklären, wie die Überwachung von NSA und GCHQ möglich war.