Als Besonderheit führt Qualcomm die Arbeitsweise im "asynchronen symmetrischen Multiprocessing" an. Dabei sind alle Prozessorkerne zueinander gleichberechtigt, können jedoch in der Taktfrequenz und Versorgungsspannung je nach Auslastung unterschiedlich genutzt werden. Reicht etwa bei einer bestimmten Nutzung eines Smartphones nur ein Kern des Prozessors aus, so können die anderen drei mit extrem verringerter Betriebsspannung und Taktfrequenz betrieben werden. So ist wenn nötig viel Leistung vorhanden, ohne dass in Ruhephasen der Stromverbrauch unnötig in die Höhe getrieben wird.
Tablet für Software Entwickler
Eingebaut wird der neue Snapdragon S4 Pro zur Zeit in ein 10,1-Zoll-Tablet dass Qualcomm-Partner Bsquare als Mobile Developer Plattform speziell für Software-Programmierer anbietet. Das MDP/T ist mit 2 Gigabyte RAM, 32, Gigabyte ROM, einer 13 MP Kamera und einem WXGA-Display (ungefähr 1316 x 768 Pixel) ausgetattet.
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Zu den weiteren Besonderheiten zählen sieben Mikrofone, die auch bei lauter Umgebung für störungsarme Video-Konferenzen sorgen sollen, und die Unterstützung zahlreicher Sensoren und Schnittstellen direkt über den als System-on-a-chip ausgeführten APQ8064. Seine Taktfrequenz lässt sich in jedem der vier Kerne zwischen 384 und 1512 MHz einstellen.
Satte bis extreme Leistung
Connect hatte die Möglichkeit dem Entwickler-Tablet auf den Zahn zu fühlen und mit ersten Benchmarks seine Leistungsfähigkeit abzuschätzen.
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Im populären Quadrant-Benchmark kommt der S4-Pro auf rund 7700 Punkte, die bisher schnellsten anderen Vierkerner Samsung Galaxy S3 (Samsung-CPU mit ungefähr 5500 Punkte) und LG Optimus 4X HD (NVidia-CPU mit ungefähr 4700 Punkten) müssen da deutlich zurückstecken. Beide haben dafür beim etablierten Browsermark die Nase vorn, wenn auch mit etwa 135000 zu 115000 Punkten beim Qualcomm nur leicht.
Interessant wird es, wenn es an die für Spiele so wichtigen Grafikbenchmarks geht, bei denen es etwa auf optimale Unterstützung des Open-GL-ES-Grafikstandards geht. Hier zeigt der GL Benchmark 2.1.4 was Sache ist. Ohne auf die mehreren dutzend Einzelwerte dieses Benchmarks eingehen zu wollen: Gegenüber dem mit einem Dual-Core-Snapdragon laufenden, schnellen HTC One S erweist sich das mit neuer Adreno-320-Grafikeinheit aufwartende MDP/T als deutlich schneller, das Galaxy S3 hängt es völlig ab. Wer eine mobile Spielkonsole sucht, sollte bald beginnen, nach dem APQ 8064 Ausschau zu halten.
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Bleibt noch die Einordnung des neuen Prozessors ins gesamte Marktgefüge: Mit dem synthetischen Cross-Platform-Benchmark Geekbench 2 lässt sich die Leistung im Umfeld einordnen. In diesem Benchmark erzielt das HTC One S knapp 1500 Punkte, das Samsung Galaxy S3 schaft schon etwa 100 Punkte mehr. Hier kommt das MDP/T auf in unseren Tests 2172 Punkte und damit auf einen Wert wie man ihn von Intel-Atom-Netbooks erwartet. Zum Vergleich: Notebooks mit Core-i5-Prozessor fangen bei ungefähr 2500 Punkten an, können aber auch in 6000er-Regionen vorstoßen.
Zur Lieferung erster kommerzieller Geräte mit dem Quad-Core-Snapdragon konnte Qualcomm noch nichts sagen. Connect bleibt am Ball.