Software perfektioniert Musik
Keine falschen Akkorde mehr dank eines neuen Programms

Musiker können ihre Aufnahmen bald mit einer Software korrigieren, die aus einem Akkord einen einzelnen Ton herausfiltern und ändern kann, ohne die anderen Töne des Akkords dadurch zu beeinflussen. Das Programm "Direct Note Access" setzt sich damit von seinen Konkurrenten ab, die bisher an der Korrektur von polyphoner Musik gescheitert waren, berichtet die New York Times. Entwickelt hat das Programm Peter Neubäcker, Gründer des Münchner Software-Unternehmens Celemony Software http://www.celemony.com . Das Programm eignet sich besonders für die Bearbeitung von mehrspurig aufgenommener Musik, da jede Spur einzeln bearbeitet werden kann.
"Direct Note Access" filtert einzelne Töne aus der gesamten Mischung heraus und sortiert sie in einzelne Ordner, die dann bearbeitet werden können. Bei der Entwicklung ist Neubäcker sein musikalisches Gespür zugute gekommen. Zusätzlich zum genauen Hinhören hat er Spektralanalyse verwendet, bei der komplexe Mischungen von Frequenzen graphisch dargestellt werden. Mit seiner Software können auch Musikstücke bearbeitet werden, die bereits vor längerer Zeit aufgenommen wurden. Erhältlich ist das Programm ab Herbst zu einem Preis von 399 US-Dollar.
Im akademischen Bereich wurde das Programm bei seiner Präsentation großteils begeistert aufgenommen. Doch das Programm wird von manchen auch mit Skepsis erwartet. John Gibson von der Indiana University will die Versprechungen erst glauben, wenn er es selbst ausprobiert hat und viele Musiker befürchten, dass die Spontanität der Musik verloren geht, wenn man sie zu sehr bearbeitet.