Im Rahmen des Vodafone Innovationspreises 2014 wurde Professor Reiner S. Thomä (im Bild rechts) von der TU Ilmenau für seinen Beitrag zur optimalen Nutzung von Funkfrequenzen für die mobile Kommunikation geehrt. Außerdem hat Vodafone zwei Förderpreise vergeben, die an die Nachwuchs-Wissenschaftler Dr. Christina Brzuska für ihre Arbeit zur Datensicherheit und Dr. Philip Köhler für seine Dissertation zum Thema Kostendeckeltarif vergeben wurden.
Innovationspreis 2014 für Grundlagenforschung für Antennensysteme
Führerlose, per Mobilfunk gesteuerte Autos und mit dem Smartphone verbundene Haushaltsgeräte sind längst keine Utopie mehr. Notwendig dafür sind innovative Technologien, mit denen die vorhandenen Frequenzspektren optimal für die Mobilfunkkommunikation genutzt werden. Dafür haben die Forschungsarbeiten von Professor Thomä laut Vodafone weltweit die Grundlagen geschaffen. Sie sollen intelligente Antennensysteme möglich machen, die für die notwendige Kapazität und Flexibilität im Netz sorgen. Dabei nutzen sie die komplizierte räumlich-zeitliche Struktur der Wellenausbreitung gezielt aus, um große Datenmengen in kurzer Zeit zu übertragen und mehrere Nutzer gleichzeitig zu bedienen.
Professor Thomäs Forschung ermöglicht, die Leistungsfähigkeit drahtloser Kommunikationssysteme in realen Umgebungen vorhersagen zu können. Insbesondere in großen Städten ist das Funkumfeld laut Vodafone extrem komplex und durch Simulationsverfahren nicht genügend genau beschreibbar. Die von Professor Thomä entwickelte Sounder-Technologie erlaube eine experimentelle Untersuchung und ein besseres physikalisches Verständnis der Wellenausbreitung. Dazu werden in typischen Szenarien, wie in Innenstadtgebieten oder an Verkehrsknotenpunkten, Messkampagnen durchgeführt und aus den gewonnenen Daten repräsentative Werte abgeleitet. Das Verständnis der Wellenausbreitungsphänomene steht am Anfang der Entwicklung eines neuen Mobilfunk-Standards. Die Arbeiten von Professor Thomä sind laut Vodafone deshalb unverzichtbar für die nächste Generation der mobilen Kommunikation, die zugleich den Eintritt in die Gigabit-Technologie bedeutet: 5G.
Verschlüsselungsverfahren auf dem Prüfstand
Mit dem Vodafone Förderpreis für Natur- und Ingenieurwissenschaften wird Dr. Christina Brzuska (Bildmitte) für ihre Arbeit zum Thema Datensicherheit ausgezeichnet. In ihrer Dissertation beschäftigt sich Brzuska mit dem Schlüsselaustausch-Verfahren innerhalb der digitalen Kommunikation. Dabei wird untersucht, ob und wie die Sicherheit bzw. Verlässlichkeit solcher Verschlüsselungsverfahren nachgewiesen und optimiert werden kann. Da die Wissenschaft bisher noch keinen vollständigen Beweis für die Sicherheit des Verfahrens liefern konnte und die theoretischen Erkenntnisse zudem noch lückenhaft sind, eröffnet die Dissertation laut Vodafone neue Wege zur Überbrückung dieser Lücken in Theorie und Praxis.
Kostendeckltarife unter der Lupe
Den zweiten Nachwuchspreis, den Fritz-Joussen-Award für Markt- und Kundenorientierung erhält Dr. Philip Köhler (im Bild oben links). Er beschäftigte sich mit dem Kostedeckeltarif, der eine neues Element der Tarifgestaltung darstellt. Die Kunden zahlen bei diesem Modell zunächst gemäß ihres Verbrauchs. Erreicht der Rechnungsbetrag eine vorab festgelegte Grenze, fallen für die zusätzliche Nutzung keine weiteren Kosten mehr an. Sowohl aus der Perspektive der Konsumenten als auch der Telekommunikationsanbieter wurde diese Tarifvariante von ihm untersucht. Er konnte nachweisen, dass der Kostendeckeltarif nur dann eine optimale Entscheidung für den Konsumenten darstellt, wenn dieser eine hinreichend große Unsicherheit über seine künftige Nutzung aufweist.