Kompressor-Luftpumpe für Rad, Auto und mehr
AGT Professional ALP-155 im Test: Die macht Druck
Die handliche Akku-Kompressorpumpe von AGT bringt Fahrrad-, Motorrad- und Autoreifen mühelos auf den korrekten Luftdruck.

Nicht immer beglückt uns der Versender Pearl mit Produkten, die man wirklich braucht. Das könnte bei der 50 Euro teuren Akkuluftpumpe ALP-155 anders sein, denn das kompakte Gerät verspricht vom Planschtier bis zum Hochdruckfahrradreifen alles aufzupumpen, was mit Luft gefüllt werden kann. Dementsprechend liegen Adapter für Bälle, französische Fahrradventile (Presta, Sclaverand) und aufblasbares Spielzeug bei, Autoreifen dockt der Akkukompressor direkt per Luftschlauch an.
Wie ist die Verarbeitung?
Richtig gut ist zunächst die Verarbeitung, da klappert und rappelt nix, der Kunststoff wirkt hochwertig und die Bedientasten fallen auch solide aus. Über Letztgenannte lassen sich die Modi für die genannten Aufblasobjekte einstellen, was aber unsinnig ist, da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Reifen tatsächlich den voreingestellten Druck benötigt, verschwindend gering ist.
2,1 Bar versteht ein Rennrad als Plattfuß, bei 0,6 Bar dürfte sich so mancher billig hergestellte Strandball mit lautem Knall verabschieden und auch im Auto gelten 2,5 Bar oft als zu viel – oder als zu wenig. Daher lässt sich der Druck über zwei horizontale Tasten nach unten oder oben korrigieren. Leider speichert das Gerät diesen „neuen“ Wert bis zum nächsten Einschalten nicht. Das wäre eine Empfehlung zur Produktverbesserung.
Wie gut funktioniert die Pumpe?
Wenn der passende Druck ermittelt wurde (steht beim Auto im Handbuch, beim Fahrradreifen auf der Reifenflanke und beim Spielzeug in den Sternen), geht’s ans Aufpumpen. Und das geschieht wirklich smooth und scheinbar unermüdlich. Im Test musste der AGT erst einen 29-Zoll-Mountainbike-Reifen auf 3 Bar bringen. Das erfordert etwas Geduld, da die beförderte Luftmenge nicht allzu groß ist. Nach Erreichen des voreingestellten Luftdrucks schaltete das Gerät zuverlässig ab und füllte auch den zweiten Reifen anstandslos.
Aber kann der Kompressor auch hohen Druck produzieren? Ohne Pause musste er sich an einen Rennradreifen machen, der nach 7 Bar verlangte. Das ging beachtlich schnell, weil geringere absolute Luftmenge, und überraschend zuverlässig. Wo selbst bessere Handpumpen schlappmachen, ließ sich der AGT nicht weiter bitten. Einmal 7 Bar – bitte sehr. Zweimal? Auch kein Problem.
Schafft der Kompressor auch 9 Bar?
Jetzt fühlten wir uns doch provoziert und fuhren 9 Bar auf. Das ist auf einem Rennradreifen so viel, dass sich beim typischen Test der Daumen kaum noch hineineindrücken lässt. Auch dass bereitete keine Probleme und die Akkuanzeige im Display vermerkte nach inzwischen sechs aufgepumpten Reifen gut 50 % Restkapazität. Hier sind wir schon in einem Druckbereich angekommen, für den es nur noch wenige und dann sehr teure Handpumpen gibt, die sich zudem nur noch mit massivem Krafteinsatz auf 9 Bar bringen lassen.
Bei diesem Hochdrucktest haben wir sicherheitshalber einen aufschraubbaren Adapter von Auto- auf französisches Ventil eingesetzt. Also großer Respekt vor der Leistung des kleinen Kompressors, der laut Datenblatt bis zu 10,3 Bar liefern soll. Dieses letzte Quäntchen haben wir dann nicht mehr ausgetestet, weil wir dem Reifenmaterial weniger vertraut haben als dem AGT.


Die Genauigkeit der Luftdruckmessung lag auf dem Niveau der Sensoren, die Autohersteller einsetzen, was für uns Grundlage der Bewertung bildete. Als Gimmick hat das Tool noch eine extrem helle LED an Bord, die auch Blinken kann – dank 4.000 mAH Akkukapazität wohl zwei Wochen lang.
Erwähnenswerter ist die Tatsache, dass das Gerät am Gewindeanschluss für den Luftschlauch auch im Intensiveinsatz nicht besonders warm wurde. Hier haben wir uns an manch anderem Kandidaten wortwörtlich schon die Finger verbrannt.
Fazit: Lohnt sich
Der handliche AGT-Kompressor macht einen guten Job. Auch der Preis stimmt. Kann man kaufen.