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Bildgewaltig

Smartphones mit Top-Display

iPhone, Galaxy & Co: Wir stellen die Smartphones mit den besten Displays vor.

Autoren: Bernd Theiss und Michael Peuckert • 13.2.2012

Samsung Galaxy Note
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Samsung Galaxy Note

Das Galaxy Note steht mit seinem 5,3 Zoll großen OLED-Touchscreen an der Schwelle zu den Tablets und setzt damit nicht nur in Sachen Größe neue Maßstäbe bei den Smartphones, sondern auch bei der Auflösung - die Anzeige bietet mit 800 x 1280 Pixeln sogar mehr als native HD-Auflösung (720 x 1280 Pixel). Mit diesen Eckdaten sorgt das Samsung nicht nur in der Redaktion für offene Münder: Fotos und Videos erscheinen derart brillant, dass es die helle Freude ist.

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Samsung Galaxy Note
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Samsung Galaxy Note

Da verwundert es nicht, dass das Galaxy Note der Konkurrenz auch im Messlabor in nahezu allen Disziplinen die Rücklichter zeigt. So macht dem Riesenphone in puncto Blickwinkel und Farbraum kein Mitbeweber etwas vor: Der stolze Besitzer kann das Galaxy Note drehen und wenden wie er will - und erkennt auch bei schräger Draufsicht den kompletten Displayinhalt.

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Samsung Galaxy Note
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Samsung Galaxy Note

Die Farben werden besonders satt dargestellt, wie ein Blick auf das Diagramm mit seinem großen Dreieck zeigt. Bei beiden Merkmalen spielt das Samsung die Vorteile der selbstleuchtenden OLED-Technik klar aus.

Ein weiterer Vorteil ist der sehr hohe Kontrast von 1:1662 bei Dunkelheit (<1 Lux) und immer noch starken 1:892 bei Bürobeleuchtung (500 Lux). Erst bei 20.000 Lux (schöner Sonnentag) macht sich die einzig echte Schwachstelle des OLED-Displays bemerkbar, denn die Helligkeit liegt lediglich bei etwas über 300 cd/m2 und so fällt auch der Kontrast nur ordentlich aus. Trotz dieses kleinen Makels ist die Anzeige des Galaxy Note ein faszinierendes Stück Technik.

Samsung Galaxy Note im Test von connect

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Nokia 701
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Nokia 701

Das Nokia 701 gehört eher zu den unscheinbaren Smartphones, hat es in puncto Display aber faustdick hinter den Ohren. Das liegt weniger an Größe und Auflösung des Screens, denn mit einer Diagonalen von 3,5 Zoll und 360 x 640 Pixeln lockt heute kein Smartphone mehr einen Nutzer hinter dem Ofen hervor. Das Besondere an der Anzeige des 701 ist vielmehr die enorme Helligkeit, mit der die transmissive TFT-Anzeige aufwarten kann. Dadurch, so zumindest die Theorie, sollte das Display speziell bei Sonnenlicht eine gute Performance abliefern und die Inhalte kontrastreich wiedergeben.

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Nokia 701
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Nokia 701

Wie der Displaytest zeigt, stimmen Theorie und Praxis hier auch überein: Das 701 gehört mit einer Helligkeit von gemessenen 778 cd/m2 zu den hellsten Smartphones, die bis dato den Testparcour von connect durchlaufen haben. Dies schlägt sich jedoch auch negativ auf die Kontrastwerte nieder, denn echtes Schwarz kann der finnische Proband nicht bieten. So bildet das Nokia mit Kontrastverhältnissen von 1:646 (<1 Lux) und 1:502 (500 Lux) das Schlusslicht im Vergleich. Erst bei 20.000 Lux schlägt die Stunde des Nokia, denn dank der enormen Helligkeit der Anzeige erreicht es hier den Bestwert von 1:48.

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Nokia 701
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Nokia 701

Weit weniger berauschend sind die Ergebnisse für den Blickwinkel und den Farbraum. Letzterer präsentiert sich deutlich eingeschränkt. Die Spiegelung der Anzeige ist mit 124 minimal geringer und damit besser als beim iPhone 4S. An das hervorragende Ergebnis des Galaxy Note mit 94 kommt das Nokia aber nicht heran.

Nokia 701 im Test von connect

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Apple iPhone 4S
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Apple iPhone 4S

Eines der Erfolgsgeheimisse des iPhone 4S ist sein 3,5 Zoll großes TFT-Display, das Inhalte detailliert und überaus brillant darstellt, so zumindest der subjektive Eindruck. Die Auflösung von 640 x 960 Pixeln, mit der bereits das Vorgängermodell aufwarten konnte, war zudem lange Zeit das Maß der Dinge bei Smartphones. Erst mit den beiden noch jungen Samsung-Modellen Galaxy Note und Galaxy Nexus sind zwei Smartphones mit einer deutlich höheren Auflösung bei einer gleichzeitig wesentlich größeren Displaydiagonalen auf dem Markt.

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Apple iPhone 4S
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Apple iPhone 4S

Den selbstleuchtenden OLED-Displays des koreanischen Mitbewerbers stellt die beleuchtete Anzeige des Apple-Phones allerdings mit 590 cd/m2 eine deutlich höhere Helligkeitsausbeute entgegen, was sich wiederum in sehr guten Kontrastverhältnissen widerspiegelt. 1:1000 im Dunkeln (<1 Lux), 1:692 bei Bürobeleuchtung (500 Lux) und 1:38 bei 20.000 Lux sind schon eine Hausnummer für eine TFT-Anzeige und ermöglichen auch im Sonnenlicht immer noch gute Sichtverhältnisse.

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Apple iPhone 4S
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Apple iPhone 4S

Auch die Blickwinkelmessungen bestätigen den positiven Eindruck: Selbst von der Seite betrachtet verblasst die Darstellung nicht, die Inhalte lassen sich noch sehr gut ablesen. Das Ergebnis für den Farbraum fällt dagegen nicht so berauschend aus. Mit der Darstellung von Grün und Blau hat das Apple-Phone so seine Problemchen. Doch das ist Klagen auf hohem Niveau: Insgesamt trägt das iPhone 4S eines der aktuell besten TFT-Displays zur Schau.

Apple iPhone 4S im Test von connect

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Sony Ericsson Xperia Play
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Sony Ericsson Xperia Play

Das Xperia Play von Sony Ericsson ist von Kopf bis Fuß ein ganz besonderes Smartphone. Das Modell bringt nicht nur eine ausziehbare Gaming-Tastatur mit, sondern gehört mit seiner transflektiven TFT-Anzeige zu einer inzwischen seltenen Smartphone-Spezies. Ein Blick durch die Lupe zeigt allerdings, dass die reflektive Fläche auf der Anzeige relativ gering ausfällt. Ansonsten können sich die Eckdaten mit 4 Zoll in der Diagonalen und einer Auflösung von 480 x 854 Pixeln allemal sehen lassen.

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Sony Ericsson Xperia Play
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Sony Ericsson Xperia Play

Die Diagramme aus dem Labor unserer TESTfactory weisen das Xperia Play als wenig blickwinkelstabil aus, wie der kleine grüne Bereich des Diagramms deutlich vor Augen führt. Wer schräg auf das Gerät blickt, sieht also nicht viel. Positiv ist dafür die Stabilität bei vertikaler wie horizontaler Betrachtung zu sehen. Ein dickes Lob verdient sich das Sony Ericsson wiederum beim Farbraum, der das beste Ergebnis von allen Testkandidaten mit TFT-Display erreicht und lediglich Schwächen bei der Gründarstellung offenbart.

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Sony Ericsson Xperia Play
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Sony Ericsson Xperia Play

Ein dickes Lob verdient sich das Sony Ericsson wiederum beim Farbraum, der das beste Ergebnis von allen Testkandidaten mit TFT-Display erreicht und lediglich Schwächen bei der Gründarstellung offenbart.

Weniger gut fällt die Helligkeitsausbeute des Xperia Play aus, die mit 264 cd/m2 für ein Smartphone dieses Formats unterdurchschnittlich ist. Dennoch sind die Kontrastverhältnisse im Dunkeln (1:901) und bei Bürobeleuchtung (1:563) mehr als ordentlich. Auf Grund der sehr niedrigen Helligkeit bildet das Xperia Play mit 1:23 bei 20_000 Lux das Schlusslicht im Vergleich. Da hilft dann auch die im Hellen vorteilhafte transflektive Technik nicht weiter.

Sony Ericsson Xperia Play im Test von connect

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Messtechnik
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Messtechnik - so misst connect

Neben der bei Smartphone-Displays durch den technischen Aufbau fest vorgegebenen Auflösung bilden Helligkeit, Kontrast und in geringerem Maß Spiegelung und Farbabweichung wichtige Kenngrößen zur Beurteilung eines Displays. Da diese Werte stark vom Blickwinkel abhängen und zudem von den Umgebungsbedingungen geprägt sind, betreibt das connect-Labor TESTfactory einen 150.000 Euro teuren Messplatz DMS 703 von Autronic Melchers.  

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Messtechnik
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Messtechnik - so misst connect

Dieser Messplatz besteht zunächst aus einem 360-Grad-Drehtisch, auf den der Prüfling flach aufgespannt wird. Über dem Display liegt die drehbar angeordnete Lichtmesseinrichtung. Diese kann wahlweise mit höchster Genauigkeit die Helligkeit oder mit leicht verminderter Präzision das dargestellte Farbspektrum messen. Für die Kontrastmessungen werden einmal ein maximal heller und einmal ein maximal dunkler Bildschirm in einem dichten Winkelraster in einem +/- 60-Grad-Kegel um die Senkrechte gemessen. Dabei wird erfasst, in welchem Maß der Kontrast bei seitlichem Blick auf das Display verloren geht.

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Messtechnik
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Messtechnik - so misst connect

Um den Einfluss der von außen kommenden Helligkeit zu bewerten, lässt sich das Display während der Messung über eine kuppelförmige Lichtquelle bestrahlen, die nur für den Lichtsensor einen schmalen Schlitz besitzt. Er simuliert extrem gleichmäßig jede Beleuchtungsstärke vom Büro bis zum hellen Sonnentag und dient der Messung der Abhängigkeit des Kontrasts vom Umgebungslicht. Daneben kann auch eine kleine, gegensinnig zum Lichtsensor angeordnete Lichtquelle zur Messung von Spiegelungen eingesetzt werden.

Ist der Prüfling einmal aufgespannt, erfolgen die meisten Messungen und die Auswertung weitgehend automatisiert.

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Messwerte im Blick
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Messwerte im Blick

Unter Kontrast eines Displays verstehen Messtechniker den Quotienten aus maximaler und minimaler darstellbarer Leuchtdichte. Vereinfacht ausgedrückt: das Verhältnis der Helligkeit von einem völlig weißen zu einem völlig schwarzen Bild. Von Herstellern veröffentlichte Daten liefern hohe Werte für den in komplett dunkler Umgebung gemessenen Kontrast. In beleuchteten Räumen und mehr noch draußen werfen auch die dunklen Stellen eines Displays einen Teil des einfallenden Lichts zurück.

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Messwerte im Blick
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Messwerte im Blick

Aus sattem Schwarz wird je nach Displayausführung ein mehr oder minder helles Grau. Bilder wirken verwaschen und farblos, die Lesbarkeit kleiner Schriften nimmt ab. Hinzu kommt, dass in heller Umgebung das Auge durch verengte Pupillen die Menge des Lichts vermindert, die auf die Netzhaut fällt. Deshalb kommt uns ein Sonnentag draußen nicht viel heller vor als ein gut beleuchtetes Büro, obwohl sich die Leuchtdichte drastisch unterscheidet. Die engere Pupille sorgt aber auch dafür, dass weniger Licht vom Display ins Auge dringt, weiße Flächen wirken grauer, was Bildqualität und Ablesbarkeit weiter vermindert. Hiergegen helfen nur extrem helle Displays oder solche, die durch reflektive oder transfektive Technik das Umgebungslicht zur Bildaufhellung nutzen. 

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