Testbericht

Apple iPhone 4S im Test

11.11.2011 von Athanassios Kaliudis

Apple belässt die Optik und konzentriert sich beim Upgrade auf das Innenleben. Ob dabei alles gut gegangen ist, zeigt unser Test.

ca. 4:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Apple iPhone 4S im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung
iPhone 4S
iPhone 4S
© connect

Pro

  • Hard- und Software perfekt abgestimmt
  • unkompliziert und intuitiv
  • hohe Rechenleistung

Contra

  • Akku-Schwächen

Auch wenn es zunächst für Kritik gesorgt hat, ist das Gehäusedesign einer der größten Pluspunkte des iPhone 4S. Klar, es sieht genauso aus wie das iPhone 4, aber wieso ein so vorbildlich verarbeitetes und von den Kunden gern angenommenes Design nach nur einem Jahr von Grund auf erneuern? Nur wer ganz genau hinschaut erkennt, dass Apple das Antennendesign überarbeitet hat und dass der Metallrahmen jetzt aus vier statt bisher drei Teilen besteht.

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Mit seinen beiden Glasplatten und dem Metallrahmen ist das iPhone 4(S) das mit Abstand hochwertigste Smartphone auf dem Markt; kein Knarzen, kein Quietschen, alles auf absolutem Topniveau - die Haptik bleibt auch beim iPhone 4S für die Konkurrenz noch immer unerreicht. Das Display hat Apple ebenfalls vom Vorgänger übernommen. Hier waren die Erwartungen - auch in der connect-Redaktion - klar in Richtung 4 Zoll und größer gegangen.

iPhone 4S
Das 4S (rechts) hat nun vier Antennen im Metallrahmen; Stummschalter und Lautstärkeregler sind im Vergleich zum 4er (links) leicht versetzt.
© Archiv

Apple jedoch scheint sich auf 3,5 Zoll eingeschworen zu haben. Das mag angesichts des aktuellen Trends hin zu Giganto-Anzeigen etwas klein erscheinen, ist fürs mobile Surfen jedoch allemal ausreichend und für die Ein-Hand-Bedienung optimal dimensioniert.

Bildergalerie

Apple iPhone 4S

Unboxing

Apple iPhone 4S ausgepackt

Das iPhone 4S ist seit heute in Deutschland erhältlich. Wir haben das neue Apple-Handy ausgepackt.

Außerdem ist die analog zur Netzhaut des Auges "Retina" getaufte Anzeige des iPhone 4S mit einer Pixeldichte von 330 dpi (960 x 640 Pixel) unübertroffen scharf. Sie löst Inhalte feiner auf, als es das Auge wahrnehmen kann, ist sehr hell und kontrastreich und somit ideal zum Betrachten von Fotos und Videos in voller HD-Auflösung mit 1080p.

Das Prozessor-Geheimnis

Angetrieben wird der ganze Spaß nun von einem leicht modifizierten Apple-A5-Prozessor, den die Kalifornier in ähnlicher Form auch beim iPad 2 verbaut haben. Der Chipsatz hat zwei Kerne, ist also ein Dual-Core-Modell, und sorgt dafür, dass die Benutzeroberfläche des iPhone 4S flüssig und gänzlich ohne Ruckler oder Denkpausen ihre Arbeit verrichtet.

Die Kamera macht Fotos mit 8 Megapixel und startet extrem schnell
Die Kamera macht Fotos mit 8 Megapixel und startet extrem schnell
© connect

Mit welcher Frequenz der A5-Prozessor taktet, will Apple nicht sagen. Auch auf drängende Nachfrage war nicht mehr zu erfahren, als dass der neue Prozessor speziell auf das iPhone 4S abgestimmt und die genaue Taktfrequenz irrelevant sei.

Der Akku zeigt Schwäche

Ob nun mit 800 oder 1800 Megahertz getaktet, spielt letztlich keine Rolle - der Chip gehört definitiv zu den leistungsstärksten Prozessoren: Das System reagiert verzögerungsfrei, Apps und vor allem Webseiten laden rasend schnell. Zum Vergleich: Im Browsermark-Benchmarktest hat das iPhone 4S den bisherigen Spitzenreiter Samsung Galaxy S2 um Längen geschlagen. Auch die Kamera profitiert vom neuen Prozessor und ist kaum ein Augenzwinkern nach dem Öffnen der Anwendung startklar.

Pflicht-Apps für das iPhone

Doch die hohe Rechenleistung hat auch ihren Preis: Das iPhone 4S zeigt einen spürbar größeren Energiehunger als sein Vorgänger. Ob es zwingend und ausschließlich am neuen Dual-Core-Prozessor liegt oder an den Clouddiensten im Hintergrund, ist schwer zu sagen.

Die Vermutung liegt aber nahe, dass Apple zwar seinen A5-Prozessor für eine geschmeidige Performance sauber auf das iPhone 4S abgestimmt, dafür aber das Energiemanagement noch nicht ganz im Griff hat - was sich zumindest theoretisch per Software-Update leicht beheben lassen sollte.

iPhone 4S
© Archiv

In unserem Messlabor haben wir jedenfalls einen deutlich höheren Standby-Verbrauch und höhere Gesprächsströme gemessen; auch beim Datenverkehr ist das 4S verschwenderischer als der Vorgänger iPhone 4. Das schlägt sich auf die Ausdauer im typischen Nutzungsmix nieder: Das neue iPhone machte in unserem standardisierten Messszenario nach knapp fünf Stunden Feierabend, was in die Alltagspraxis umgemünzt ungefähr einen vollen Tag Laufzeit bei reger Nutzung bedeutet.

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Auch die Sende- und Empfangsqualitäten in den GSM- und UMTS-Netzen, gemessen am Kunstkopf im Labor, fallen ein wenig schwächer aus als beim iPhone 4. Die Antennenpanne des 4er hat Apple aber offensichtlich behoben: Das iPhone 4S hält stabil die Verbindung zum Mobilfunknetz, auch beim sogenannten "Todesgriff". Die Akustik hat sich ebenfalls verbessert, weist aber noch immer Luft nach oben auf.

iPhone bleibt iPhone

Mit der neuen Betriebssystemversion iOS 5 bringt Apple eine Menge neuer Funktionen auf iPhones ab Generation 3GS. Alle Ausstattungslücken schließt jedoch auch iOS 5 nicht: So beherrscht das iPhone noch immer kein echtes Multitasking und gibt weiterhin keine Flash-Inhalte wieder.

Immerhin hat Apple den iTunes-Zwang ein wenig gelockert: Das iPhone 4S lässt sich ohne Rechner aktivieren. Und wer nicht mag, braucht das 4S überhaupt nie an seinen PC oder Mac anzuschließen: Apples neuer Internet-Dienst iCloud übernimmt sogar die Backup-Sicherung kabellos - eine Apple-ID ist allerdings Pflicht.

Bildergalerie

Siri im iPhone 4S

Galerie

Siri im Apple iPhone 4S

Die besondere Funktion des iPhone 4S ist seine Spracherkennung "Siri".

Ein exklusives Feature des Apple iPhone 4S ist der intelligente Sprachassistent Siri, der sogar auf Fragen antwortet. Somit wären die markantesten Neuerungen des 4S aufgelistet: Dual-Core-Prozessor, verbesserte Kamera, Sprachsteuerung und ein rundum erneuertes Betriebssystem.

Fazit

Auch wenn wir alle fest mit dem iPhone 5 gerechnet haben, ist das iPhone 4S doch die logische Fortsetzung von Apples Produktpolitik. Es sieht zwar genauso aus wie das 4er, hat aber mehr zu bieten: Die Antennenpanne ist behoben, der Dual-Core-Prozessor leistungsstark, die neue Kamera macht tolle Fotos und der iTunes-Zwang wurde ein wenig gelockert. Apple hat aus einem guten ein besseres Smartphone gemacht - hauptsächlich dank der neuen Funktionen von iOS 5 .

Doch die gibt es ja - von Siri einmal abgesehen - auch als Update für die älteren Modelle. Brauche ich also das iPhone 4S, wenn ich schon das 4er habe? Wer auf die verbesserte Kamera verzichten kann und nicht scharf auf einen Plausch mit seinem Telefon ist, kann beim Vorgänger bleiben. Wer das neue 4S kauft, muss allerdings zumindest zunächst mit schwacher Laufzeit leben - die Apple-Entwickler sollten unbedingt das Energiemanagement auf Vordermann bringen.

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Von Apples geschlossenem Ökosystem und dem Festhalten an einem 3,5-Zoll-Display kann man halten, was man will, Fakt ist: Hard- und Software sind perfekt aufeinander abgestimmt, alles läuft reibungslos, unkompliziert und intuitiv - das Gesamtpaket funktioniert wie aus dem Lehrbuch. Das ist der Schlüssel zu den Herzen der Käufer - und zum Erfolg.

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