Revolution im Osten: China-Smartphones bald komplett ohne Google?

Immer wieder gibt es Spekulationen über den Wunsch chinesischer Tech-Unternehmen, sich von der Abhängigkeit westlicher Software-Riesen, in den meisten Fällen eben Google, zu lösen. Nun verdichten sich laut einem Bericht der XiaomiTime die Hinweise darauf, dass dieser Wunsch konkrete Formen annimmt. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, könnten Xiaomi, Huawei und der BBK-Konzern – zu dem bekannte Marken wie Oppo, Vivo und OnePlus gehören – an einer gemeinsamen Softwarelösung arbeiten, die langfristig eine Alternative zu Googles Android darstellen soll.

Besonders Xiaomi steht dabei im Fokus: Mit der angekündigten Einführung von HyperOS 3 will das Unternehmen offenbar erste Schritte in Richtung eines eigenständigen Betriebssystem-Ökosystems gehen. Das Ziel sei laut Insidern eine schrittweise Abkehr von Google – ein Vorhaben, das bei Erfolg den gesamten Smartphone-Markt neu sortieren könnte.

Der Weg dorthin ist allerdings steinig. Im Westen ist das Android-Universum tief im Alltag der Nutzer verankert – Dienste wie Google Maps, Gmail oder der Play Store sind etablierte Größen. Eine glaubwürdige Alternative müsste daher nicht nur technische Exzellenz bieten, sondern auch auf breiter Front Vertrauen und Akzeptanz gewinnen.

Hinzu kommt: Die Entwicklung eines konkurrenzfähigen Betriebssystems erfordert Investitionen in Infrastruktur, Softwarearchitektur und Entwicklerunterstützung – und diese Investitionen wären enorm. Ohne attraktive App-Stores, eine große Nutzerbasis oder starke Partner dürfte der Aufbau eines neuen Systems wohl kaum gelingen. Das gescheiterte Windows Phone von Microsoft bleibt hier ein mahnendes Beispiel.

Dennoch: Sollten Xiaomi, Huawei und Co. tatsächlich gemeinsam an einem unabhängigen Betriebssystem arbeiten, stünde der globalen Tech-Welt ein Umbruch bevor – mit offenem Ausgang, aber durchaus gewaltigem Potenzial.