Verband der Internetwirtschaft eco
Urlaubs-Fotos von Kindern werden zu sorglos geteilt
Ein Drittel der Deutschen verzichtet auf Vorsichtsmaßnahmen bei Urlaubsfotos. Fünf Tipps, wie Sie Ihre Kinder beim Teilen von Urlaubsbildern schützen.

Scheinbar harmlose Bilder von Kindern, die im Meer planschen und eine Sandburg bauen, können beim Teilen über Messenger-Dienste und Social-Media-Plattformen große Wellen schlagen. Davor warnt der Verband der Internetwirtschaft eco auf Grund einer repräsentativen Umfrage....
Scheinbar harmlose Bilder von Kindern, die im Meer planschen und eine Sandburg bauen, können beim Teilen über Messenger-Dienste und Social-Media-Plattformen große Wellen schlagen. Davor warnt der Verband der Internetwirtschaft eco auf Grund einer repräsentativen Umfrage.
Danach ergreift ein Drittel der Befragten (31,3 Prozent) keinerlei Maßnahmen, um Urlaubsfotos online möglichst sicher zu wissen. Und dass, obwohl die Gefahren rund um das unbedachte Teilen von Kinderfotos im Netz schon lange bekannt sind.
Die eco Umfrage zeigt, dass Sensibilisierung darüber stattfindet, was, wo mit wem online geteilt wird: So verzichten 39,4 Prozent der Deutschen auf das Teilen von Bildern mit sensiblen Inhalten. 38,1 Prozent der Befragten teilen ihre Urlaubsfotos nur mit ausgewählten Personen und 19,9 Prozent teilen keine Bilder, auf denen Gesichter von Kindern zu sehen sind.
„Es ist völlig nachvollziehbar, dass Eltern im Urlaub besondere Momente festhalten, Fotos von ihren Kindern machen und diese dann auch anderen zeigen möchten“, sagt die Leiterin der eco Beschwerdestelle, Alexandra Koch-Skiba. Doch es sei wichtig, die Bilder vor dem Teilen zu prüfen, insbesondere, wenn Kinder darauf zu sehen sind.
Fünf Tipps, wie Eltern ihre Kinder beim Fototeilen schützen können
1. Keine Bilder mit zu viel nackter Haut teilen
Grundsätzlich empfiehlt die Rechtsanwältin, keine Fotos zu teilen, auf denen Kinder und Jugendliche nackt oder nur leicht bekleidet zu sehen sind. Hierzu zählen auch Fotos in Badekleidung. Koch-Skiba warnt davor, dass die Familienfotos in falsche Hände geraten und sexualisiert werden können.
2. Auf die Abbildung von Gesichtern Minderjähriger verzichten
Auch bei vermeintlich unbedenklichen Fotos könnten mitunter in Pädophilen-Foren auftauchen oder in den falschen Kontext gebracht werden. Die Leiterin rät: Wer das Gesicht seiner Kinder mit einem Smiley verdeckt, verpixelt oder auch nur den Hinterkopf fotografiert, ist nicht nur sicherer unterwegs, sondern wahrt auch die Persönlichkeitsrechte der Kinder.
3. Kinder mit einbinden und Aufklärungsarbeit leisten
Sofern möglich, sollten Eltern ihre Kinder einbinden, wenn es darum geht, mit wem sie ihre Fotos teilen. Wer seine Kinder schon früh an dieses Thema heranführe, leiste zudem wichtige Aufklärungsarbeit für deren spätere Social-Media-Nutzung im Teenager-Alter.
4. Sicherheitseinstellungen überprüfen
Fotos sollten nur mit ausgewählten Personen wie beispielsweise Verwandten oder engen Freunden geteilt werden. Hierzu bieten gängige Messenger-Dienste und Social-Media-Plattformen ausführliche Sicherheitseinstellungen an, die über die eigentliche Entscheidung eines privaten oder öffentlichen Accounts hinausgehen.
5. Unangemessene Fotos melden
Bei nachträglichen Zweifeln am eigenen Posting sollte das Löschen in Erwägung gezogen werden. Hierdurch können die Risiken zumindest minimiert werden.
Unangemessene Fotos von Kindern und Jugendlichen können zudem bei der eco Beschwerdestelle gemeldet werden.
Der Internetverband beauftragte das Meinungsforschungsinstitut Civey mit der Umfrage. 2.504 volljährige Deutsche wurden befragt. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,7 Prozent.