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Streit vor Gericht

Apple gegen Epic Games: Nächste Eskalation im App-Store-Streit

Apple schmeißt Epic Games aus dem Entwicklerprogramm - schon wieder. Nach zahlreichen gegenseitigen Klagen scheint nun die nächste Eskalationsstufe zu zünden.

Fortnite Chapter 2, Season 3
Epic Games und Apple streiten weiterhin. Jetzt zündete die nächste Eskalationsstufe. Und Fortnite gibt es weiterhin nicht unter iOS … das bleibt erst einmal auch so.
© Epic Games

Apple und Epic Games stehen sich wie Boxer im Ring gegenüber. Die neueste Runde des seit mehr als vier Jahren ausgetragenen Kampfes ist nun eingeläutet. Denn wie Epic berichtet, habe Apple einen neuen Entwickler-Account aus dem Entwicklerprogramm für Apps geschmissen. Hintergrund ist wohl, dass d...

Apple und Epic Games stehen sich wie Boxer im Ring gegenüber. Die neueste Runde des seit mehr als vier Jahren ausgetragenen Kampfes ist nun eingeläutet. Denn wie Epic berichtet, habe Apple einen neuen Entwickler-Account aus dem Entwicklerprogramm für Apps geschmissen. Hintergrund ist wohl, dass dieser Account einen alternativen App-Store unter iOS entwickeln sollte.

Apple sperrt erneut Entwickler-Account von Epic Games

Epic Games dazu: „Dank des Digital Markets Act (DMA) wollten wir dieses Konto nutzen, um den Epic Games Store und Fortnite auf iOS-Geräte in Europa zu bringen. Zu unserer Überraschung hat Apple dieses Konto gekündigt und wir können den Epic Games Store für iOS nun nicht mehr entwickeln.“ Weiter wird das Unternehmen zitiert: „Dies stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen den DMA dar und zeigt, dass Apple nicht die Absicht hat, echten Wettbewerb auf iOS-Geräten zuzulassen.“

Die Sperrung des Accounts sei am 2. März erfolgt. Warum Epic damit erst jetzt an die Öffentlichkeit geht, ist unklar. Womöglich wollte man die Berichterstattungswelle zum DMA nutzen, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Apple jedenfalls argumentiert über Anwälte, dass Epic Games „nachweislich nicht vertraut“ werden könne. Die Anwälte argumentieren unter anderem mit Aussagen von Epic-Boss Tim Sweeny, der Apple „böswillige Compliance“ vorgeworfen hatte.

Langjähriger Rechtsstreit

Bereits 2020 hatte Apple einen Entwickler-Account von Epic Games gesperrt. Denn laut Apple habe Epic seinerzeit versucht, die Provision für App-Store-Käufe zu umgehen. Diese liegt bei satten 30 Prozent des Umsatzes. Und weil Epic diese „ungeheuerliche Verletzung der vertraglichen Verpflichtungen“ begangen habe, hätte Apple jedes Recht, dieses Unternehmen oder gar Tochtergesellschaften zu sperren.

Mittlerweile beschäftigt der Kampf zwischen Apple und Epic etliche Gerichte. Entscheidungen gibt es noch nicht. Epic jedenfalls sieht sich als Opfer einer Vergeltungskampagne. Denn Epic-CEO Sweeney hatte öffentlich Kritik an Apples DMA-Plänen geübt. Er hatte sie gar als „Müll“ bezeichnet.

Zuletzt kommunizierte man daher wohl nur noch auf Chef-Ebene miteinander. Ein veröffentlichter Mail-Verlauf zeigt, dass Phil Schiller, als sogenannter Apple-Fellow für den App Store verantwortlich, von Tim Sweeney verlangte, sich zu den App-Store-Regeln zu bekennen. Dies versicherte Sweeney schriftlich. Dennoch wurde der Entwickler-Account wenige Tage später gesperrt.

Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten.

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Autor: Sebastian Thöing • 8.3.2024

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