Aufforderung an EU-Kommission: Apple soll iMessage öffnen

Bislang ist der iMessage-Dienst von Apple in seinem vollen Funktionsumfang nur zwischen iPhones, iPads und Macs nutzbar. Wird allerdings mit Android-Geräten kommuniziert, wird nicht nur die Optik der Chatnachricht geändert; auch die Bild- und Videoqualität von gesendeten Medien wird heruntergedrosselt. Gegen diese Vorgehensweise will nun eine etwas ungewöhnlich anmutende Allianz vorgehen.

Bei diesem Zusammenschluss handelt es sich um den Android-Entwickler Google sowie führende Netzbetreiber in Europa, zu denen auch Telekom, Vodafone und Telefonica zählen. Diese haben einen unterzeichneten Brief an die EU-Kommission abgegeben, in der sie diese dazu auffordern, iMessage als "Gatekeeper" zu klassifizieren. Dies geht aus einem Bericht des US-Magazins Financial Times hervor.

iMessage als Gatekeeper?

Als Gatekeeper gilt demzufolge ein Unternehmen oder ein Produkt, welches in der EU in den vergangenen drei Jahren mindestens 7,5 Milliarden Euro Umsatz gemacht hat. Zudem müssen 45 Millionen Nutzer in mindestens drei Mitgliedstaaten aktiv sein. Für die Unterzeichner des Briefs erfüllt Apple iMessage diese Konditionen, sodass der Dienst unter den Digital Markets Act (DMA) falle.

Stimmt die EU-Kommission dieser Einschätzung zu, würde Apple iMessage aufgrund seiner Größe und darausresultierenden Marktmacht in der jetzigen Form als unzulässig erklärt werden - und müsste womöglich tatsächlich die volle Bandbreite an Features und Funktionen für alle Geräte öffnen. Apple selbst erklärte der Financial Times bereits, dass man iMessage nicht im Geltungsbereich des DMA sehe.