Zum Inhalt springen
Technik. Tests. Trends.
VG Wort Pixel

DSL-Tarife

O2 verschiebt DSL-Drosselung auf Oktober

O2 hat die Drosselung seiner DSL-Tarife auf Oktober verschoben. Die war eigentlich für 1. Juli angekündigt. Haben die Münchner kalte Füße bekommen oder ist das Salami-Taktik?

O2 DSL-Drosselung
O2 DSL-Drosselung
© O2 Screenshot

O2 hat die Drosselung seiner DSL-Tarife verschoben. Ab 1. Oktober statt wie zunächst angekündigt am 1. Juli soll bei Intensivnutzern die Internetleitung auf 2 MBit/s gedrosselt werden. Am 17. Oktober 2013 hatte O2 Änderungen an seinen bisherigen Festnetz- und DSL-Tarifen vorgenommen: Neukunden...

O2 hat die Drosselung seiner DSL-Tarife verschoben. Ab 1. Oktober statt wie zunächst angekündigt am 1. Juli soll bei Intensivnutzern die Internetleitung auf 2 MBit/s gedrosselt werden.

Am 17. Oktober 2013 hatte O2 Änderungen an seinen bisherigen Festnetz- und DSL-Tarifen vorgenommen: Neukunden müssen seither mit der Drosselungsklausel im Vertrag leben. Im Günstigsten der vier Pakete, dem DSL All-In S, wird die Geschwindigkeit der DSL-Leitung ab 100 GB Datenverbrauch im Monat auf 2 MBit/s gedrosselt.

Bei den drei anderen Paketen DSL All-In M, All-In L und All-in L Family hat O2 den sogenannten "Fair-Use-Vorteil" eingeführt, der dann ab 1. Oktober wirklich greifen soll. Die Geschwindigkeit der DSL-Leitung wird dann gedrosselt, wenn in drei Monaten in Folge mehr als 300 GB an Datenvolumen verbraucht wurde.

connect meint

Dass O2 die Drosselung noch einmal verschiebt, ist doch eigentlich eine gute Nachricht? Nicht unbedingt. So können die Münchner noch ein paar Monate ihre neuen Verträge mit "Fair-Use-Vorteil" (vulgo: Drosselung) unters Volk bringen, ohne durch Störfeuer von bereits gedrosselten (O2: "unfairen"?) Kunden gestört zu werden, die im Internet Zeter und Mordio schreien.

Vermutlich wird nur ein verschwindend kleiner Teil der O2-Kunden überhaupt gedrosselt werden. 300 GB sind wahrlich ein dicker Brocken, für den man laut O2 täglich 10 Stunden HD-Videos streamen müsste. Die 300 GB sind deutlich mehr, als die Telekom bei ihren Drosselplänen zugestanden hat. Dennoch könnte sich O2 vor allem selbst schaden.

Kurze, nicht repräsentative Umfrage unter den Kolleginnen und Kollegen: Wer weiß, wieviele Daten er pro Monat zu Haus per DSL oder Kabel versurft? Antwort: Schweigen. Kein Mensch! Wenn ich keinen Schimmer habe, wieviel ich versurfe, dann wähle ich im Zweifelsfall den Anbieter, dem das ebenfalls wurscht ist.

Alternative: Ich bekomme einen attraktiven Tarif, der preislich günstiger ist, weil ich als Durchschnittsnutzer nicht die Intensivnutzer mitfinanzieren muss. Dann würde ich eine Drosselung, mit der ich bei meinem Handy-Vertrag gut leben kann, auch beim DSL-Vertrag liebend gern akzeptieren. Dann wäre der "Fair-Use-Vorteil" auch fair und ein Vorteil. Der ist aber im Moment nicht zu erkennen. Und dann stellt sich noch die Frage: Wann ziehen die nächsten Anbieter mit Drosseltarifen nach?

Autor: Markus Eckstein • 4.7.2014

Smartphone gesucht? Nutzen Sie unseren Handyvergleich! Hier vergleichen.