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Schutz von Kindern und Jugendlichen

Richtiger Umgang mit Social Media: Empfehlungen für Eltern

Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen hat ein internationales Forschungsteam einen Katalog an Empfehlungen zur Social Media-Nutzung formuliert.

Gruppe von glücklichen Grundschülern mit Smartphones.
Die übermäßige Nutzung Sozialer Medien kann krank machen und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen verschlechtern.
© hedgehog94/ stock.adobe.com

Ein internationales Forschungsteam unter der Koordination des Ulmer Psychologen Professor Christian Montag hat Empfehlungen zur Social Media-Nutzung von Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Der Vorschlagskatalog zum Umgang mit digitalen Geräten wurde in der Fachzeitschrift Addictive Behaviors verö...

Ein internationales Forschungsteam unter der Koordination des Ulmer Psychologen Professor Christian Montag hat Empfehlungen zur Social Media-Nutzung von Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Der Vorschlagskatalog zum Umgang mit digitalen Geräten wurde in der Fachzeitschrift Addictive Behaviors veröffentlicht.

Die übermäßige Nutzung Sozialer Medien kann krank machen und das Wohlbefinden verschlechtern. Um dies zu verhindern, hat ein internationales Team von Forschenden aus den Sozialwissenschaften, der Psychologie und der Psychiatrie einen Katalog an Gegenmaßnahmen erarbeitet.

Kein eigener Social Media-Account vor dem 13. Lebensjahr

Die Forschenden raten etwa zu einem Verzicht der Handynutzung während des gesamten Schultages. „Social Media gehört nicht in die Hände von Kindern und jungen Heranwachsenden,“ stellen sie fest und stellen außerdem klar: „Kein eigener Account vor dem 13. Lebensjahr!“

Ferner sollten Eltern mit ihren Kindern detaillierte Regelungen für die Nutzung von Socia Media Apps wie Youtube, TikTok, Snapchat, Instagram und Co. festlegen, und das bereits vor dem ersten Gebrauch. Außerdem müssten Väter und Mütter hier Vorbild sein und mit gutem Beispiel voran gehen.

Verbindliche Richtlinien für die Nutzung von Smartphones in der schulischen Umgebung

Das Forschungsteam spricht sich außerdem für verbindliche Regelungen in der Schule aus. Die Lehrkräfte sollten nach wissenschaftlichen Kriterien – und am besten unter Beteiligung der Schülerinnen und Schüler – verbindliche Richtlinien für die Nutzung von Smartphones in der schulischen Umgebung aufstellen, die dann sowohl für die Schüler- als auch die Lehrerschaft gelten.

Das Team präsentiert Forschungserkenntnisse aus der Medienpsychologie, Suchtforschung und Psychiatrie. Die problematische Nutzung Sozialer Medien ( problematic social media use, PSMU) könnten suchtähnliche Formen annehmen. Auch werde aktuell diskutiert, inwieweit die Symptome der anerkannten Computerspielsucht (Gaming Disorder) auf den Bereich der exzessiven Social Media-Nutzung übertragen werden können.

Kinder- und Jugendliche mit PSMU neigen verstärkt zu Depressionen und Angstzuständen, beobachtet werden außerdem vermehrt Essstörungen und Selbstverletzungen. Dazu kommen emotionale und soziale Störungen sowie eine problematische Körperwahrnehmung.

Wer ist für Übertriebene Social Media-Nutzung anfällig?

„Nicht alle jungen Menschen sind gleichermaßen anfällig für eine problematische Social Media-Nutzung“, erläutert Professor Montag. Besonders hoch sei das Risiko bei jungen Heranwachsenden. Mädchen sind möglicherweise anfälliger als Jungen. Aber es gebe auch aktuelle Zahlen, die zeigen, dass sich die Geschlechterverhältnisse angleichen.

„Überdurchschnittlich stark betroffen sind Jugendliche, die emotional labil sind, die wenig Selbstbewusstsein und Selbstkontrolle haben und dafür psychosoziale Probleme“, so Montag. Doch situative und kontextuelle Faktoren spielten ebenso hinein, etwa ob es klare Regeln für den Umgang mit Social Media von Eltern und Schule gibt.

Autor: Tom Rathert • 5.6.2024

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