Honor 8X im Test
Mehr zum Thema: HonorHonor ist bekannt für starke Geräte zu Kampfpreisen. Beim 8X für 250 Euro könnte man gar meinen, man habe es mit einem Premium-Smartphone zu tun. Stimmt der erste Eindruck oder lauern doch technische Tücken? Das klärt unser Test zum Honor 8X.

Honor hat bei seinem neuen Mittelklässler 8X im Vergleich zum Vorgänger 7X in fast allen Bereichen noch einmal eine Schippe draufgelegt – außer beim Preis. Für 250 Euro bekommt man nahezu ein Rund-um-sorglos-Paket. Doch kann das Smartphone auch im Labor überzeugen? Honor 8X auf Amazon ansehen...
Honor hat bei seinem neuen Mittelklässler 8X im Vergleich zum Vorgänger 7X in fast allen Bereichen noch einmal eine Schippe draufgelegt – außer beim Preis. Für 250 Euro bekommt man nahezu ein Rund-um-sorglos-Paket. Doch kann das Smartphone auch im Labor überzeugen?
Beachtlich für die Preisklasse ist bereits das riesige LC-Display im 19,5:9-Format, das sich auf 6,5 Zoll fast über die gesamte Front erstreckt. Die Ränder sind schmal, die Auflösung kann sich mit 2340 x 1080 Pixeln sehen lassen. Mobile Gaming und Filme schauen macht bei dieser Kombination wirklich Spaß, zumal die Darstellungsqualität top ist. Mit 445 cd/m2 könnte der Bildschirm jedoch bisweilen eine Spur heller sein.
Honor 8X: Oberklasse-Look
Neben dem Display hat uns auch die gute Haptik und Optik des 8X gefallen. Üblicherweise sind die Phones bei Honor keine grauen Mäuse. So ist die Glasrückseite unseres Testgerätes in einem satten Blau gehalten und bietet je nach Lichteinfall einen schönen Tiefeneffekt. Ein nettes Detail ist der farblich abgesetzte Streifen entlang der Kamera. Diese steht übrigens mit einem Millimeter auch nicht mehr ganz so weit aus dem Gehäuse wie beim Vorgänger. Auf einen Schutz gegen Staub und Wasser muss man aber auch beim 8X verzichten.

Honor 8X: Ausstattung auf Topniveau
Datensicherheit wird dagegen großgeschrieben: Zuzüglich zum Fingerprintsensor kann man eine Gesichtserkennung einrichten. Diese läuft über die Selfie-Kamera, benötigt aber bei schwierigen Lichtbedingungen etwas länger. Nachgebessert hat Honor im Vergleich zum Vorgänger auch bei der Konnektivität: Hier gibt’s nun schnelles ac-WLAN und NFC. Einen USB-C-Anschluss sucht man leider vergebens.
An Speicher erwarten den Nutzer rund 53 GB, die man mit einer Micro-SD-Karte um bis zu 400 GB erweitern kann. Im gleichen Slot verschwinden zudem zwei SIM- Karten – man muss sich also nicht zwischen der Speichererweiterung und dem Dual-SIM-Betrieb entscheiden. Angetrieben wird das Phone mit dem Mittelklasse-SoC Kirin 710 der Mutter Huawei, der mit 2,2 GHz taktet.
Zusammen mit den 4 GB RAM sorgt er im Alltag für eine flüssige Bedienung, auch bei gelegentlichem Spielen macht er eine gute Figur. Ein GPU-Turbo (Graphic Processing Unit) soll bei grafikintensiven Games für noch mehr Leistung sorgen. Softwareseitig setzt Honor auf die Huawei-Oberfläche EMUI 8.2, die auf Android 8.1 basiert. Gerne hätten wir bereits das neue Android Pie gesehen. Wann dieses den Weg auf das 8X findet, steht noch aus – kommen wird es auf jeden Fall.
Die Bedienung gelingt dennoch einfach, wobei die Software obendrein nützliche Funktionen wie einen Dateisafe bietet. Wichtige Dokumente lassen sich verschlüsselt und mit Passwort oder Fingerabdruck geschützt auslagern. Praktisch ist auch die Möglichkeit, eine Anwendung sozusagen zu klonen und mit zwei verschiedenen Konten zu betreiben. Honor nennt dies „App-Twin“.

Honor 8X: Clever knipsen
Das Honor 8X bietet für seinen Preis eine gute Fotoqualität und kann Bilder auch mit künstlicher Intelligenz anpassen.
Auf der Rückseite des 8X setzt Honor auf eine Doppeloptik mit 20 und 2 Megapixeln Auflösung, wobei der zweite Sensor allein für Tiefeninformationen sorgt. Wie Huawei setzt auch Honor auf eine KI-basierte Szenenerkennung. Sie passt die Einstellungen der Kamera sowie den Kontrast und die Farbsättigung automatisch dem fotografierten Motiv an.
Wir waren überrascht von den guten Ergebnissen, gerade bei schwierigen Gegenlichtsituationen. Allerdings wirken die Farben im KI-Modus für unseren Geschmack teils zu gesättigt. Zudem reduziert sich die Auflösung der Fotos auf 12 Megapixel, was den Detailreichtum beeinträchtigt. Dem normalen Modus attestiert das Labor aber sowohl in dunkler als auch in heller Umgebung eine gute Bildqualität – das ist für die Preisklasse keinesfalls selbstverständlich.
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Zur Fotoausstattung gehört auch ein Porträtmodus, der bei Haupt- und Selfie-Kamera überzeugt. Außerdem kann man im Pro-Modus kreativ werden und viele Einstellungen manuell anpassen. RAW-Aufnahmen unterstützt das 8X hingegen nicht. Filme dreht man in Full-HD mit maximal 60 fps. Für Action-Aufnahmen gibt’s auch Zeitlupenmodi mit 120 und 480 fps bei 720p.

Fazit: Licht und Schatten im Labor
Das 8X besticht im Labor vor allem mit seiner Ausdauer: Im Laufzeittest gingen erst nach überragenden 9:18 Stunden die Lichter aus. Bei den Funkeigenschaften hätte Honor jedoch mehr rausholen können: Hier fährt das 8X in der Bewertung von GSM, UMTS und LTE jeweils nur die Note „befriedigend“ ein.
Mäkeln könnte man noch an der geringen Ausgangsspannung am Klinkeneingang, denn die rund 280 mV sind für den vollwertigen Betrieb eines High-End-Kopfhörers zu wenig. Beim Telefonieren glänzt das 8X dagegen mit hoher Lautstärke, guter Geräuschunterdrückung und Sprachqualität. Vielleicht sorgt hier die KI, die Honor ins Phone gepflanzt hat, für gute Werte.
Sie soll Interferenzen und laute Hintergrundgeräusche erkennen und automatisch die Sprachqualität optimieren. Für die Ansprüche der meisten Nutzer dürfte das 8X vollkommen ausreichen. Honor hat es wieder geschafft, ein sehr starkes Gerät für einen fast unverschämt günstigen Preis anzubieten. Wir empfehlen, für 30 Euro mehr zur Variante mit 128 GB Speicher zu greifen.