EU-Bußgeld
Android: Google ändert Lizenzbedingungen nach Milliarden-Strafe
Nach einer Strafe von 4,3 Milliarden Euro ändert Google vorerst die Lizenz- und Nutzungsbedingungen für Android-Geräte in der EU. Was ändert sich?

Nachdem die EU-Kommission im Juli 2018 eine Strafe von 4,3 Milliarden Euro verhängte, passt Google die hauseigenen Lizenz- und Nutzungsbedingungen an. Ab dem 29. Oktober bekommen Hersteller mehr Freiheiten, wenn es um die Installation eigener Android-Versionen geht. Dafür allerdings führt Google Gebühren für Firmen ein, die ein Android-Smartphone in der EU verkaufen wollen.
Künftig müssen Hersteller pro Gerät für die Nutzung des Play Stores bezahlen. Für Geräte, die mit dem Betriebssystem Android arbeiten, ist der Play Store ein zentrales Element, da Google darüber eine Vielzahl an Apps zum Download anbietet. Für das Betriebssystem Android selbst erhebt Google keine zusätzlichen Gebühren und der Open-Source-Charakter bleibt erhalten, wie der Konzern versichert.
Eine weitere Veränderung betrifft die Google-Apps. So können Hersteller ab Ende Oktober Google-Search- und Chrome-Lizenzen separat beantragen. Wie zuvor erlaubt Android die Vorinstallation von Google-Apps und Apps direkter Konkurrenten. Wie genau das Finanzierungsmodell aussieht, führt Google im offiziellen Blog-Beitrag nicht aus. Daher ist noch unklar, ob und wie sich die Preise für Geräte im betroffenen Raum entwickeln.
Die neue Regelung umfasst alle Smartphones und Tablets, die Hersteller für den europäischen Markt liefern. Daher betrifft die Änderung der Lizenz- und Nutzungsbedingungen alle Staaten, die zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gehören, wozu auch Deutschland zählt. Zwar muss sich Google vorerst der Strafe von 4,3 Milliarden Euro beugen, doch kündigte Android-Chef Hiroshi Lockheimer an, dagegen vorzugehen. Bis zur endgültigen Entscheidung durch ein Gericht, setzt Google die neuen Richtlinien innerhalb Europas um.
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