Mittelformat mit 100 MP
Fujifilm GFX100S II: Die neue Mittelformatkamera mit 100 Megapixeln
Das neueste Modell im Fujifilm-Mittelformatsystem heißt GFX100S II. Sie kostet 5500 Euro – etwa die Hälfe weniger als die GFX100 II, kann aber mit der gleichen Sensorauflösung von 100 Megapixeln, Bildstabilisator und vergleichbarem AF-System aufwarten. Ihr Body ist aber kompakter und die Ausstattung in Teilen, etwa beim Sucher oder Video, reduzierter. Die Kamera kommt im Juni in den Handel.

BSI-Sensor mit 55-mm-DiagonaleTechnisch ähnelt die GFX100S II stark dem 2023 vorgestellten Schwestermodell Fujifilm GFX100 II. So übernimmt die Neue deren BSI-Sensor mit 55-mm-Diagonale, rückwärtiger Belichtung und 100 Megapixeln. Während die Auflösung vergleichen mit dem Vorgängermodell GFX1...
BSI-Sensor mit 55-mm-Diagonale
Technisch ähnelt die GFX100S II stark dem 2023 vorgestellten Schwestermodell Fujifilm GFX100 II. So übernimmt die Neue deren BSI-Sensor mit 55-mm-Diagonale, rückwärtiger Belichtung und 100 Megapixeln. Während die Auflösung vergleichen mit dem Vorgängermodell GFX100S bei unveränderten 11 648 x 8736 Pixeln bleibt, legt der Sensor bei der Lichtausbeutung zu und hat mit ISO 80 eine niedrigere Grundempfindlichkeit sowie ein besseres Rausch- und Dynamikverhalten.
Im Duo mit dem aktuellen X-5-Bildprozessor kann die Kamera die Daten schneller auslesen und verarbeiten. Das höhere Tempo setzt die Fujifilm GFX100S II in einer schnelleren Serienbildfunktion, leistungsstärkerer AF-Performance und auch bei Video um. Bot die GFX100S bei Bildserien mit AF-Nachführung noch 5 B/s, so steigert die Neue das Tempo auf 7 B/s. Filmen kann die GFX100S II wie der Vorgänger mit 4K-Auflösung, jetzt aber mit doppelter Frequenz von maximal 60 B/s.
Pixel-Shift-Aufnahmen
Die kameraseitige Bildstabilisierung bleibt ein Ausstattungsmerkmal aller neueren Mittelformatkamera, so auch der GFX100S II. Der Ausgleich findet an fünf Achsen entlang statt. Eine Multishot-Funktion bietet die GFX100S II ebenfalls.
Mit dieser nimmt die Kamera 16-Raws in Folge auf und verschiebt dabei den Sensor jeweils um 0,5 Pixel. Aus diesen 16 Einzelaufnahmen kann anschließend mit der kostenlosen Pixel-Shift Combiner-Software am Rechner eine 400-MB-Datei errechnet werden. Neben JPEG bietet die Fujifilm HEIF mit 10-Bit und 16-Bit-Raw als Bildformate.
Hybrid-AF-System vereint Phasen- und Kontrastmessungen
Für das Scharfstellen ist ein Hybrid-AF-System zuständig, welches Phasen- und Kontrastmessungen vereint: Das AF-System wurde von dem Schwestermodell GFX100 II übernommen und ist deutlich leistungsfähiger als das des direkten Vorgängermodells GFX100S.
Die Phasen-AF-Felder sind bis -5,5 EV und die Kontrast-AF-Felder bis -2,5 EV empfindlich. Beim Fotografieren kann man im Einzel-AF-Modus aus maximal 425 Messfeldern auswählen. Die Größe der Felder lässt sich variabel einstellen. Als weitere Autofokus-Modi bietet die GFX100S II Zonen- und Weit/Verfolgung.
Das AF-System stützt sich auf Deep-Learning-Technologie, um schnelle Erfassung und präzise Verfolgung von Motiven zu ermöglichen. Neben Gesichtern und Augen erkennt die Kamera auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen.
Die kürzeste Auslösezeit des mechanischen Verschlusses bleibt 1/4000 s, aber mit dem elektronischen Verschluss sind nun auch 1/16000 s kurze Belichtungen möglich. Mit der GFX100 II sind noch kürzere Belichtungszeiten möglich - bis zu 1/32000 s.
Gestärkte Videofunktionalität - 4K-Video
Das schnellere Arbeitstempo der GFX100S II ist auch an der gestärkten Videofunktionalität ablesbar. Allerdings bietet sie als maximale Auflösung nur 4K, wenn auch jetzt mit doppelter Aufnahmefrequenz von 60 B/s. Die GFX100 II kann allerdings auch mit 8K-Filmen filmen: Sie verfügt im Unterschied zu der Neuen über ein CFe-Kartenslot und kann damit intern mit höheren Geschwindigkeiten operieren. Die GFX100S II unterstützt mehrere Video-Codecs, darunter Apple ProRes 422 HQ, Apple ProRes 422 und Apple ProRes 422 LT.
Sucher und Monitor
Im Vergleich zu GFX100S steigt die Auflösung des OLED-Suchers von 123000 auf 1920000 RGB-Pixeln. Die effektive Vergrößerung beträgt 0,84x. Das ist ein gutes Niveau, aber deutlich bescheidener als bei GFX100 II, deren Sucher mit 3146667 RGB-Pixeln und effektiver Vergrößerung von 1,0-fach aufwartet. Der Sucher der GFX100S II ist nicht abnehmbar, sondern fest im Body integriert.
Die Eckdaten des Monitors bleiben unverändert. In der Diagonale misst der Monitor 3,2 Zoll und löst 786 667 RGB-Pixel auf. Per Touch kann der Fotograf fokussieren und verschiedene Einstellungen steuern. Er ist nach oben klappbar, aber nicht wie bei der GFX100 II seitlich schwenkbar.
Fujifilm GFX100S II - Kompaktes Gehäuse
Mit 883 Gramm Gewicht ist die GFX100S II die aktuell leichteste Mittelformatkamera des GF-Systems. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist spritzwasser- und staubgeschützt. Optisch wirkt die Kamera wie eine SLR – nicht nur wegen der Größe, sondern auch wegen des Sucherbuckels über dem Bajonett und des typischen Handgriffs. Die Abmessungen sind ähnlich zu dem Vorgängermodell GFX100S geblieben, die Form wurde teils optimiert – etwa beim Griff – für ein besseres Handling.
Oben hat die Kamera ein Infodisplay – oben rechts vom Sucher: Diese Anzeige informiert den Fotografen über die wichtigsten Parameter wie Belichtungszeit, Blende, ISO-Wert oder Belichtungskorrektur. Auf der anderen Seite vom Sucher ist ein großes Belichtungsmoduswahlrad platziert, das außer den typischen PASM-Modi sechs benutzerdefinierte Profile anbietet. Daneben sitzt ein Schalter für den Wechsel zwischen Foto- und Video-Modus. Auf der Kamerarückseite sind der AF-Modus-Schalter, der griffige Joystick, das Einstellrad und die Q-Menü-Taste die wichtigsten Steuerinstrumente. Ein weiteres Einstellrad sitzt vorne unter dem Auslöser.
Zur drahtlosen Kommunikation hat Fujifilm die GFX100S II mit WiFi und Bluetooth ausgestattet. Die Bilder und Videos speichert sie auf SD-UHS-II-Speicherkarten. Über die USB-3.2-Typ-C-Schnittstelle lässt sich die Kamera mit einem Rechner verbinden. Wie immer hält die Kamera Filmsimulationen bereit – insgesamt 20. Neu dabei ist der Modus „Reala ACE“. Die Filmsimulationen verleihen den Bildern einen an bestimmte analoge Filme erinnernden optischen Look.
Neu ist die Unterstützung des Cloud-Dienstes „Frame.io | Camera to Cloud“. Außerdem bringt die Kamera hardwareseitig offenbar die notwendigen Voraussetzungen für die Kompatibilität mit der Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA). Dies soll die Urheberschaft von Film- und Videodaten schützen und die Fälschungen entlarven helfen. Fujifilm hat sich Content Authenticity Initiative (CAI) angeschlossen und will entsprechende Routinen in der GFX100S II sowie in weiteren GF und X-Modellen nachrüsten.
