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Studie der International School of Management

Großes Datenschutzrisiko bei frei zugänglicher KI

Eine Befragung von deutschen Führungskräften ergab, dass sensible, interne Daten regelmäßig an frei zugängliche KI-Lösungen weitergegeben werden.

International School of Management
Sensible, interne Daten werden regelmäßig an freizugängliche KI-Lösungen weitergegeben, wie eine Befragung von 750 Führungskräften in deutschen Unternehmen zeigte.
© International School of Management

Im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen gibt es ein großes Datenschutzrisiko für deutsche Unternehmen. Dies zeigt eine Umfrage der Shamundi Consulting in Zusammenarbeit mit der International School of Management (ISM) und vier deutschen Technologieunternehmen unter der Leitung von Kishor Srid...

Im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen gibt es ein großes Datenschutzrisiko für deutsche Unternehmen. Dies zeigt eine Umfrage der Shamundi Consulting in Zusammenarbeit mit der International School of Management (ISM) und vier deutschen Technologieunternehmen unter der Leitung von Kishor Sridhar. Der ISM-Dozent befragte mit seinem Team 750 Führungskräfte in deutschen Unternehmen zu ihrer KI-Nutzung.

So machten 62 Prozent der befragten Unternehmen keine spezifische Vorgaben oder Restriktionen im Umgang mit internen oder kundenspezifischen Daten bei der Verwendung offener KI Systeme. Nur 24 Prozent gaben an, über solche Vorgaben zu verfügen. Weitere 13 Prozent konnten keine Angaben machen oder waren sich nicht sicher.

In den meisten Unternehmen wird Künstliche Intelligenz eingesetzt

31 Prozent der Studien-Teilnehmer gaben an, dass in ihrem Unternehmen interne KI-Lösungen bereits fest implementiert sind. Wesentlich verbreiteter ist aber die Arbeit mit freizugänglichen KI-Lösungen wie ChatGPT oder Claude.ai. 58 Prozent der Befragten sagten, dass sie solche Lösungen für berufliche Zwecke nutzen.

Korrekturlesen und Lektorieren sind die häufigste Anwendungen

Die häufigsten Anwendungen waren das Korrekturlesen und das Lektorieren von Texten (68 Prozent) und die Ideen- oder Informationsgewinnung (54 Prozent). 26 Prozent der Befragten nutzen KIs auch für die Aufbereitung von Daten (26 Prozent).

Die Gefahr des Datenverlusts geht dabei aber unter. Interne Unternehmensdaten oder -informationen sowie Kundendaten oder -informationen an freizugängliche KI-Lösungen zu übergeben, gaben 8 Prozent der Befragten an es täglich zu tun, 21 Prozent mehrmals wöchentlich und 29 Prozent mindestens einmal im Monat.

„Das stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko für deutsche Unternehmen dar“, betont Kishor Sridhar. Zumal nur 24 Prozent der Teilnehmer angaben, dass es klare Vorgaben im Umgang mit Daten bei der Verwendung von freizugänglichen KI-Lösungen gab. 23 Prozent der Teilnehmer fühlten hinsichtlich des Datenschutzes im Umgang mit freizugänglichen KI-Lösungen nicht ausreichend informiert

Die DSGVO-Vorgaben reichen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht aus

34 Prozent wiederum haben schon einmal sensible Daten und Informationen bewusst nicht an freizugängliche KI-Systeme gegeben, weil sie Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes hatten.

„Grundsätzlich zeigt diese Studie, dass interne Vorgaben und DSGVO-Vorgaben nicht ausreichen“, stellt Sridhar fest. Verstärkt werde diese Datenschutzproblematik noch dadurch, dass nicht klar nachvollziehbar sei, wie KI-Lösungen insgesamt Daten verarbeiten. „Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen seitens der Unternehmen und der Gesetzgeber. “

Autor: Tom Rathert • 13.6.2024

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