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Klare Empfehlung für Unternehmen

Gartner warnt: KI-Browser bergen hohe IT-Risiken

Gartner warnt vor Sicherheitsrisiken durch KI-Browser in Unternehmen. Analysten empfehlen, diese zu blockieren und auf Risiken wie Datenlecks und Fehlfunktionen zu achten.

Schlaue Browser können mit einfachen Tricks manipuliert werden.
Schlaue Browser machen das Leben bequem, sind aber potenziell unsicher.
© OleCNX / stock.adobe.com

Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat in einem aktuellen Bericht eindringlich vor der Nutzung von KI-unterstützten Webbrowsern gewarnt. Gemeint sind damit insbesondere Browser wie ChatGPT Atlas oder Perplexity Comet, die eine künstliche Intelligenz zur Unterstützung der Webnavigation integri...

Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat in einem aktuellen Bericht eindringlich vor der Nutzung von KI-unterstützten Webbrowsern gewarnt. Gemeint sind damit insbesondere Browser wie ChatGPT Atlas oder Perplexity Comet, die eine künstliche Intelligenz zur Unterstützung der Webnavigation integrieren. Solche Browser könnten laut Gartner erhebliche Risiken für die IT-Sicherheit von Unternehmen mit sich bringen.

Automatisierte Webnavigation als Schwachstelle

Laut dem Bericht veränderten KI-Browser die Art und Weise, wie Nutzer mit Webseiten interagieren. Neben Funktionen wie automatischer Übersetzung, Texterkennung oder Zusammenfassungen umfassen diese Tools auch sogenannte agentenbasierte Funktionen. Dabei übernimmt eine KI eigenständig Aufgaben im Web – zum Beispiel das Durchsuchen von Portalen oder das Tätigen von Einkäufen. Gerade diese automatisierten Prozesse könnten laut Gartner zu gravierenden Fehlentscheidungen führen, etwa bei der Beschaffung unnötiger Produkte oder fehlerhaften Transaktionen.

Risiken durch Datenlecks und Angriffe

Besonders kritisch sieht Gartner das Potenzial für unbeabsichtigte Datenübertragungen an cloudbasierte KI-Systeme. Ohne gezielte Kontrolle bestehe die Gefahr, dass sensible Informationen, etwa aus internen Portalen, ungewollt an externe Systeme weitergegeben werden. Zudem warnt der Bericht vor sogenannten Prompt-Injection-Angriffen. Dabei könnten manipulierte Eingaben eine KI dazu verleiten, vertrauliche Daten preiszugeben oder sogar schädliche Software zu aktivieren. Erste Sicherheitsforscher hätten bereits Szenarien demonstriert, in denen einfache Webseitenlinks zu solchen Angriffen führen können.

Fehlfunktionen mit finanziellen Folgen

Neben externen Bedrohungen wird auch die Fehleranfälligkeit der KI selbst als Risiko eingestuft. So könne es durch missverstandene Anweisungen dazu kommen, dass Einkäufe oder Buchungen fehlerhaft oder unnötig durchgeführt werden, mit potenziellen finanziellen Auswirkungen für Unternehmen.

Empfehlung: Blockade und Aufklärung

Gartner empfiehlt Unternehmen, den Einsatz von KI-Browsern generell zu vermeiden, insbesondere ohne vorherige Risikoanalyse. In sicherheitskritischen Bereichen sollten entsprechende Programme blockiert werden, um Missbrauch oder Datenabfluss zu verhindern. Falls der Einsatz solcher Tools dennoch in Erwägung gezogen wird, raten die Analysten zur umfassenden Schulung der Mitarbeitenden. Dazu gehört unter anderem, sensible Inhalte während der KI-Nutzung zu schließen oder zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Datenzugriffe zu ergreifen.

Autor: Leif Bärler • 9.12.2025

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