Ab Juni 2026 wird der Widerruf digital vereinfacht
Widerruf per Knopfdruck: Online-Shops müssen umstellen
Ab Juni 2026 müssen Online-Händler einen gut sichtbaren Widerrufsbutton anbieten. Ein neues Gesetz soll den Kauf-Rücktritt erleichtern und Dark Patterns verbieten.
Der Bundestag hat ein Gesetz verabschiedet, das Online-Händler in Deutschland verpflichtet, einen deutlich erkennbaren Button zum Vertragswiderruf anzubieten. Der Knopf soll spätestens ab dem 19. Juni 2026 auf den Webseiten und Apps von Händlern verfügbar sein und während der gesamten 14-tägig...
Der Bundestag hat ein Gesetz verabschiedet, das Online-Händler in Deutschland verpflichtet, einen deutlich erkennbaren Button zum Vertragswiderruf anzubieten. Der Knopf soll spätestens ab dem 19. Juni 2026 auf den Webseiten und Apps von Händlern verfügbar sein und während der gesamten 14-tägigen Widerrufsfrist leicht zugänglich bleiben. Ziel sei es laut Gesetzgeber, den Rücktritt vom Kaufvertrag genauso unkompliziert zu machen wie den Kauf selbst.
Mit der neuen Regelung soll laut einer Bundestagsdebatte der Aufwand beim Widerruf verringert werden. Die bisher häufig notwendige Kommunikation per E-Mail zwischen Kundschaft und Händler soll entfallen. Verbraucher können künftig per Mausklick ihren Widerruf erklären, ohne in langen Schriftverkehr treten zu müssen.
Umsetzung einer EU-Richtlinie
Das Gesetz setzt eine EU-Richtlinie in deutsches Recht um. Es wurde mit 308 Ja-Stimmen bei 242 Gegenstimmen angenommen. Auf Antrag der Koalitionsfraktionen habe der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz zusätzliche Vorgaben zur Benutzerführung und zum Schutz vor manipulativen Elementen ergänzt.
Schutz vor manipulativen Designmustern
Ein weiterer Kernpunkt ist das Verbot sogenannter „Dark Patterns“. Damit sind Designtricks gemeint, die Nutzer gezielt in bestimmte Entscheidungen lenken – etwa durch versteckte Ablehnungsoptionen oder verwirrende Layouts. Diese Praktiken sollen im E-Commerce künftig nicht mehr zulässig sein.
Auch Änderungen im Gesundheitsbereich
Im Rahmen desselben Gesetzespakets wurde zudem beschlossen, dass Patientinnen und Patienten künftig kostenfrei Einsicht in ihre vollständige Behandlungsakte erhalten können. Dies müsse laut Verbraucherzentrale unverzüglich erfolgen und solle ein Schritt hin zu mehr Transparenz und Patientenschutz sein.
Fazit
Ab Juni 2026 wird der digitale Widerruf von Online-Käufen per Button Pflicht. Damit solle der Verbraucherschutz gestärkt und irreführenden Designstrategien vorgebeugt werden. Unternehmen im Online-Handel dürften ihre Systeme bis dahin umfassend anpassen müssen.