Speicherknappheit treibt Preise in die Höhe
Flash- und DRAM-Mangel belastet Technikmärkte
Laut mehreren Branchenquellen soll die aktuelle Speicherkrise zunehmend Auswirkungen auf Hersteller und Endkunden haben. Während Transcend keine Flash-Chips mehr erhält, planen PC-Hersteller wie Dell und Lenovo deutliche Preiserhöhungen.
Der taiwanesische Speicherhersteller Transcend soll seit Oktober 2025 keine Flash-Chips mehr erhalten haben. Nach Angaben des Unternehmens seien geplante Lieferungen der großen Produzenten Samsung und SanDisk mehrfach verschoben worden. Der Mangel führe zu Engpässen bei Produkten wie SSDs und USB...
Der taiwanesische Speicherhersteller Transcend soll seit Oktober 2025 keine Flash-Chips mehr erhalten haben. Nach Angaben des Unternehmens seien geplante Lieferungen der großen Produzenten Samsung und SanDisk mehrfach verschoben worden. Der Mangel führe zu Engpässen bei Produkten wie SSDs und USB-Sticks, was sich bereits auf die Marktpreise auswirken soll.
Als Ursache nennt Transcend die hohe Nachfrage durch Betreiber von KI-Diensten, die aktuell große Mengen an Speicherkomponenten aufkaufen. Die Preise für Flash-Speicher sollen innerhalb einer Woche um bis zu 100 Prozent gestiegen sein. Eine kurzfristige Entspannung der Lage sei laut Transcend nicht zu erwarten.
PC-Hersteller reagieren mit Preisaufschlägen
Auch bei DRAM-Modulen zeichne sich eine ähnliche Entwicklung ab. Laut Insidern (via trendforce.com) planen Hersteller wie Dell und Lenovo deutliche Preissteigerungen bei PCs. Der Grund: DRAM-Komponenten, insbesondere moderne DDR5-Module, seien im Jahresvergleich deutlich teurer geworden – teils um bis zu 170 Prozent.
Dell wolle die Preise bis Mitte Dezember um bis zu 20 Prozent erhöhen, Lenovo soll neue Preisstrukturen ab Januar 2026 ankündigen. Die Knappheit an DRAM werde durch die gestiegene Produktion von KI-Servern weiter verschärft.
Höhere Preise auch für Endkunden
Schon jetzt zeigen sich laut Transcend erste Auswirkungen im Endkundenmarkt: Eine externe USB-SSD mit 512 Gigabyte Speicher soll inzwischen rund 60 Euro kosten, nachdem sie im Oktober noch für 45 Euro angeboten wurde.
Auch in der PC-Branche könnten Verbraucher künftig tiefer in die Tasche greifen. Da Speicherchips bis zu 18 Prozent der Herstellungskosten eines Computers ausmachen, gehen Beobachter davon aus, dass sich die gestiegenen Rohstoffpreise direkt auf die Verkaufspreise auswirken werden.
Weitere Entwicklung bleibt ungewiss
Branchenanalysten gehen davon aus, dass sich die Lage frühestens in einigen Monaten entspannen könnte. Die Prognosen für das kommende Jahr wurden bereits nach unten korrigiert: Trendforce rechnet mit einem Rückgang der Notebook-Lieferungen, statt des ursprünglich erwarteten Wachstums.
Unternehmen wie HP, Samsung und LG sollen ihre Strategien für 2026 derzeit überarbeiten, um auf die neuen Marktdynamiken zu reagieren.