LPDDR5X & Co. werden knapp
Speicherkrise: Eigene Smartphone-Sparte erhält nur noch Quartalsverträge
Samsung verzichtet intern auf Langzeitverträge für Speicherchips. Grund sind steigende Preise und Engpässe durch die hohe Nachfrage im AI-Bereich.
Samsung soll innerhalb des eigenen Konzerns keine Langzeitverträge mehr für Speicherlieferungen abschließen. So sei ein geplanter Jahresvertrag der hauseigenen Smartphone-Sparte (MX-Division) von der Chipproduktionseinheit (DS-Division) abgelehnt worden. Stattdessen sollen lediglich Verträge mit...
Samsung soll innerhalb des eigenen Konzerns keine Langzeitverträge mehr für Speicherlieferungen abschließen. So sei ein geplanter Jahresvertrag der hauseigenen Smartphone-Sparte (MX-Division) von der Chipproduktionseinheit (DS-Division) abgelehnt worden. Stattdessen sollen lediglich Verträge mit einer Laufzeit von jeweils einem Quartal angeboten werden, wie sedaily.com aus Korea berichtet.
Speicherpreise steigen deutlich
Als Hauptgrund für diesen Schritt nennt man die stark gestiegenen Preise für Arbeitsspeicher. So soll sich der Preis für ein 12-GByte-Modul LPDDR5X von etwa 30 US-Dollar zur Jahresmitte auf rund 70 US-Dollar im November mehr als verdoppelt haben. Da eine weitere Preissteigerung nicht ausgeschlossen sei, würden langfristige Preiszusagen für die Chiphersteller ein erhebliches Risiko darstellen.
KI-Markt saugt Speicher auf
Ein wesentlicher Faktor für die aktuelle Verknappung sei die wachsende Nachfrage im Bereich Künstlicher Intelligenz. Laut Marktbeobachtern sei der Bedarf an Hochleistungsspeichern wie HBM (High Bandwidth Memory) so stark gestiegen, dass Produktionskapazitäten von herkömmlichem DRAM und Flash-Speichern auf HBM umgestellt worden seien. Dies habe zu Engpässen bei Standard-Speicherlösungen geführt.
LPDDR zunehmend für KI-Produkte vorgesehen
Besonders LPDDR-Speicher, der traditionell in Smartphones eingesetzt wird, finde zunehmend auch in günstigeren KI-Beschleunigern Verwendung. Unternehmen wie Intel, Qualcomm und Nvidia hätten bereits entsprechende Produkte angekündigt. Mit Lösungen wie SOCAMM würden sogar steckbare LPDDR-Module auf den Markt kommen. Dadurch verschärfe sich die Konkurrenz zwischen Smartphone- und AI-Industrie um die knappen Speicherressourcen weiter.
Folgen für den Smartphone-Markt absehbar
Die Kombination aus hoher Nachfrage, geringer Verfügbarkeit und steigenden Preisen könnte laut Einschätzungen in den kommenden Jahren auch die Smartphone-Branche spürbar treffen. Mögliche Konsequenzen seien verzögerte Markteinführungen neuer Geräte oder höhere Endpreise für Verbraucher – insbesondere ab dem Jahr 2026.