Ratgeber
Die ideale Anlage für die Cabasse Riga
Schöner kann man nicht auf HiFi-Kauf gehen: Mitten im Allgäu, wo niemand damit rechnet, gibt es einen Mann, der sich bestens mit Röhren und Klangtuning auskennt und unserem Chefredakteur die optimale Kette mit der Cabasse Riga vorführte.


Das ist wirklich knapp vorm Ende der Welt: Kühe, Berge, Landschaft und - nochmals Kühe. Typischer als bei Altusried kann das Allgäu gar nicht sein. Bis ins nächste Städtchen (Kempten) sind es etliche Kilometer, Großstädte sucht man hier eh vergebens. Und inmitten dieses Idylls, in einem alleinstehenden Bauernhaus, hat Dietmar Sutter seinen edel-rustikalen HiFi-Laden untergebracht. Die Hörstudios sind gemütliche Stuben, teils mit Kamin, teils mit grandioser Aussicht. Das alles wirkt gleichermaßen sympathisch wie bodenständig. Was Wunder: Noch vor wenigen Jahren hatte der Chef nebenbei 30 Kühe ... "Laufkundschaft haben wir hier nicht viel", sagt Sutter, "aber das ist okay. Die Leute, die kommen, sind wirklich interessiert. Nur in schneereichen Wintern wird's manchmal schwierig."
Cabasse: Gern auch laut
Seit 31 Jahren betreibt Sutter seinen Laden. Von Beginn an war er Röhren-Fan, aber er mag es gern auch mal laut. Das ist kein Widerspruch, weil er die hoch geschätzten Röhren natürlich mit wirkungsgradstarken Lautsprechern kombiniert - wie in der hier vorgestellten Anlage. Die Cabasse Riga, auf die Sutter große Stücke hält, brachte es beim stereoplay-Messlabordurchlauf immerhin auf 87 dB (2 Volt/1 Meter) und verzückte auch die Redaktion mit ihrer dynamischen und unfassbar räumlichen Spielweise.
Optimale Verstärkung
... fand Sutter im Audiomat Opera Reference 20. Die französischen Edel-Röhren haben hierzulande einen guten Ruf, sind aber nur wenig verbreitet. Doch Sutter schwört auf sie: "Der Vollverstärker Reference 20 verbindet den Charme der Röhre mit Genauigkeit. Die Röhren von Unison (Anm. d. Red.: führt er ebenfalls) klingen runder, wärmer, die Audiomat-Modelle ein bisschen straffer, und sie haben das bessere Timing."

Rare Digitalquelle
Als CD-Zuspieler rotiert ein Lector im TimeTable-Rack. Der wenig bekannte Hersteller ist quasi die Hausmarke auf dem HiFi-Bauernhof. Der hier eingesetzte CDP 7T Mk III ist ein mechanisch robuster Top-Lader. Wie es sich für einen CD-Player von Sutter gehört, verfügt er über Röhren im Ausgang und ist mit seinem externen Netzteil konsequent aufgebaut. Der Allgäuer betont: "In dieser Preisklasse kenne ich keinen Besseren."
Plattenspieler
Sutter ist bekennender Analogfan und hat ein ganzes Studio voll mit LPs. Entsprechend wichtig war ihm in dieser Top-Kette auch ein angemessenes Laufwerk. Er entschied sich für das Einstiegsmodell von VPI.
Das Wort "Einstiegsmodell" ist bei einem solchen Boliden für über 3000 Euro fast schon despektierlich. Aber der Scoutmaster zeigt alle Vorzüge dieser Marke und ist deshalb erstaunlich günstig. Sutter bestückt ihn mit seinem Lieblingstonabnehmer: "Das Ortofon SPU macht so herrlich viel Druck und ist mit dem passenden Übertrager ein Gedicht."
Goldener Kabelschnitt
Die Kabelauswahl war früher größer; heute gibt es auf dem HiFi-Bauernhof vor allem die Konstruktionen von Cardas, die nach dem goldenen Schnitt aufgebaut sind. "Wir haben früher fast alles ausprobiert", erinnert sich Sutter. "Aber als ich zum ersten Mal das Cardas Neutral Reference hörte, dachte ich: Hoppla, dass ein Kabel so gut klingen kann. Wir setzen die Cardas-Verbindungen ein, wann immer es geht."
Klangtuning
... ist bei Sutter viel mehr als nur ein Zusatzgeschäft mit Zubehör: Es ist ein elementa-rer Bestandteil des Ganzen. "Schwingungen gibt es überall auf den Geräten", sagt der Entkopplungs-Fan, "die müssen abgeführt werden. Ich arbeite viel mit RDC-Kegeln, bin jetzt aber auf das Myrtle-Holz von Cardas (8 Euro/Stück) gestoßen. Das macht den Klang so schlackenfrei. Natürlich habe ich versucht, eigene Klötzchen aus Birke oder Fichte zu basteln - wir sind schließlich auf dem Land. Aber das klang alles schlechter als dieses Myrtlewood." Ein Blick ins Rack: Der Audiomat steht auf Klötzchen, wie CD-Player und Netzteil.
Der richtige Untergrund
... ist klangentscheidend. "Die Leute versuchen immer, über Boxen oder Verstärker weiter zu kommen", sagt Sutter. "Die sollen mal ein gutes Rack ausprobieren. Bei unserem letzten Workshop haben wir gezeigt, dass ein guter CD-Player auf einem mittelmäßigen Rack schlechter klingt als ein mittelmäßiger CD-Player auf einem guten Rack. So ein TimeTable bringt noch einmal sehr viel mehr an Rhythmik und Genauigkeit."

Raumakustisch
... greift Sutter ebenfalls ein, weil kein Raum - das gilt auch für seine neu ausgebauten Vorführstudios - akustisch vollkommen ist. Für HiFi-Fans hält er einen ganz starken Tipp parat: die Wave-Wood-Platten von Vicoustic. Die flachen Quadrate (60 x 60 Zentimeter) kommen aus dem Studio und sind Absorber und Diffusoren in einem. Eine Platte kostet 60 Euro; bei der hier vorgestellten Anlage kombinierte Sutter drei Platten pro Seite zu einem selbst gefertigten, hocheffizienten Akustikelement. So eine Konstruktion kostet recht wenig und bringt klanglich viel. Während meines Besuchs auf dem HiFi-Bauernhof standen die mannshohen Flächen hinter den Cabasse-Kugeln und verbesserten die Gesamtperformance erheblich. Doch dazu später mehr.
Das Erlebnis
"Dann wollen wir mal, oder?", fragt Sutter und weist mir den bequemen Sessel im perfekten Stereo-Hördreieck zu. Dabei - und da sind wir uns schnell einig - ist die Riga einer der ganz raren Direktstrahler, bei denen man überhaupt nicht immer in der Mitte sitzen muss. Ihr phänomenales Abstrahlverhalten ermöglicht an jeder Stelle des Raums eine Art Stereo.
Wir starten mit Schallplatte. Ich hatte in Sutters großem Angebot Hector Berlioz in der Reference-Recordings-Aufnahme entdeckt, und schwupp lag sie auf dem Plattenteller. Was ich höre, entspricht meinen Erwartungen, weil ich die Cabasse auch im Hörraum als in vielen Punkten sensationell erlebt habe. Das Gleiche hier: Die Blechbläser kommen mit richtig Druck: kräftig-knarzig und verdammt dicht dran an der Realität. Die Riga zieht eine beeindruckende Bühne auf: in der Breite weit über die Kugeln hinaus, hoch und sehr tief. Die Kombination zeichnet ein äußerst griffiges und extrem plastisch-dreidimensionales Klangbild, das völlig losgelöst von den Kugeln im Raum schwebt. Und der Verstärker passt offensichtlich perfekt. Er steuert seinen Anteil zur souveränen Körperhaftigkeit und feinen Mittentransparenz bei und geht selbst bei den garstig hohen Pegeln, die wir schon nach kurzem Anlauf fahren, nicht in die Knie.

Nächste Scheibe: die erste Cowboy Junkies ("Whites Off Earth Now!") von 1986. Schöne Stimmenwiedergabe, obwohl die Cabasse in den oberen Präsenzlagen manchmal etwas eintönig, minimal künstlich wirkt. Doch dann setzt die Gitarre ein, und es wird alles noch besser: kraftvoll, facettenreich und irgendwie herrlich rotzig. Man hört quasi die Garage, in der die Cowboy Junkies das Album eingespielt haben.
Wir wechseln zu CD - die unvermeidliche "Misa Criolla" mit Jose Carreras in der Philips-Einspielung. Eine Aufnahme, wie gemacht für diese Anlage. Das Kirchenschiff ist gigantisch, der Chor genauestens zu verstehen, und die Paukenschläge zu Beginn kommen markerschütternd satt.
Dietmar Sutter hat hier mit sicherem Gespür eine Kette zusammengestellt, die in puncto Abbildung und Dynamik kaum zu toppen ist und die - wenn man die Lautsprecher geschickt an der Wand anbringt - kaum Platz einnimmt. Die kleinen Auflösungsdefizite im Hochton der Riga kann auch der feine Audiomat nicht überspielen. Macht aber nichts, denn das Gesamtergebnis ist überlegen - weil Sutter sich so viel Mühe mit dem Drumherum gibt.
Apropos: Da gilt es ja noch etwas nachzuliefern. Nämlich wie sich die Akustikelemente auswirken. Antwort: stark. Nach einer gewissen Hörzeit nahm Sutter sie aus dem Raum, und ich war verblüfft: Ohne klang es deutlich rauer und verschwommener. Zudem klebte das Klangbild stärker an den Boxen, als wenn die Absorberelemente hinter ihnen stehen - also schnell wieder rein.
Auch wenn nicht jeder sich diese Anlage leisten kann - Myrtlewood und Absorber sollte jeder Fan ausprobieren.
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