Viel Gaming-Power: Der Erazer Tank X15 im Test
Der neue Tank X15 aus der Gamingschmiede Erazer sieht anders aus als die meisten anderen Gaming-Boliden, denn er hat nicht nur eine, sondern gleich zwei Glaswände. Der Blick dahinter lohnt, wie unser Test verrät.
Dass Gehäuse von Gaming-Rechnern eine Seitenwand aus Glas haben, ist alles andere als neu. Das ergibt ja auch durchaus Sinn, denn die diversen farbig beleuchteten Komponenten von Lüfter bis Arbeitsspeicher sind wirklich nett anzusehen und machen auf LAN-Partys Eindruck bei Kollegen und Konkurren...
Dass Gehäuse von Gaming-Rechnern eine Seitenwand aus Glas haben, ist alles andere als neu. Das ergibt ja auch durchaus Sinn, denn die diversen farbig beleuchteten Komponenten von Lüfter bis Arbeitsspeicher sind wirklich nett anzusehen und machen auf LAN-Partys Eindruck bei Kollegen und Konkurrenz.
Der Tank X15 der Medion-Marke Erazer geht allerdings einen Schritt weiter, denn nicht nur die linke Seite des von InWin gefertigten Gehäuses besteht aus Glas, sondern auch die Gehäusefront. Dahinter blitzen und blinken sechs Gehäuselüfter und eine CPU-Wasserkühlung desselben Herstellers und zwei DDR5-RAM-Module mit je 16 GByte aus der Fury-Beast-Reihe von Kingston um die Wette. Die beiden Riegel belegen zwei der vier verfügbaren Einschübe, eine Aufrüstung wäre also einfach zu bewerkstelligen.
Die Stärken des AMD-Gaming-Prozessors
Als Motor des Systems dient ein AMD Ryzen 7 7800X3D, der mit acht Kernen und 16 Threads auf bis zu 5 GHz beschleunigt und zu den beliebtesten und effizientesten CPUs überhaupt für Gaming-Systeme gehört. Die größte Stärke des Prozessors ist sein 3D-V-Cache, auf den alle acht Kerne direkt zugreifen können, was die beim Gaming extrem niedrigen Latenzen bewirkt.
Eigentlich benötigt diese CPU dank der relativ geringen Abwärme keine Wasserkühlung, Medion hat ihr im Erazer dennoch eine gegönnt. Vor allem in längeren Sessions, in denen der Prozessor dauerhaft stark gefordert wird, könnte das ein Vorteil sein. Dazu kommt der optische Effekt, denn die Wasserkühlung sieht extrem edel aus und lässt sich vielleicht ein wenig mit einem Spoiler an einem Sportwagen vergleichen, dessen Aussehen seine Wirkung deutlich übertrifft.
Als Grafikkarte hat Medion eine GeForce RTX 5070 von Palit ausgewählt, die über 12 GByte GDDR7-RAM verfügt und außer einem HDMI-2.1b-Port noch drei DisplayPort-2.1-Anschlüsse mitbringt. Bei Full-HD- oder 1440p-Auflösung ist diese Karte stark genug, bei 4K-Spielen und maximalem Setting wird es dagegen recht schnell eng. Doch dazu später mehr. Als Datenspeicher dient eine WD Blue SN5000 mit üppigen 2 TByte Kapazität.
Der Tank X15 im Testlabor
Startet man auf dem rund 12 Kilogramm schweren X15 ein Spiel, wird schnell klar: Als leise kann man den Rechner trotz der Wasserkühlung nicht bezeichnen. Das Gegenteil ist der Fall, denn die große Lüfterriege erzeugt einen Lärmpegel, der je nach Auslastung des Systems zeitweise mit dem eines Haarföns vergleichbar ist. Unseren Testparcours durchlief der PC alles in allem gut bis sehr gut.
Klar ist natürlich, dass es sich bei der RTX 5070 nicht um eine High-End-Grafikkarte handelt, sondern eher um eine Karte für die Gamer, die kein unbegrenztes Budget zur Verfügung haben und nicht zwingend mit sämtlichen Details plus Raytracing auf einem 4K-Monitor zocken wollen. So erreicht der X15 im Benchmark des sehr GPU-lastigen Cyberpunk 2077 bei einer Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten und mit Raytracing Ultra noch ordentliche 57,85 fps, ein Rechner mit RTX 5080 erzielt jedoch deutlich mehr.
Beim Forza Horizon 5 kam der X15 bei gleicher Auflösung mit 112 fps ins Ziel; das ist ebenfalls gut, aber eben nicht sehr gut. Bei Borderlands 3 dagegen hielt der X15 mit 82 gemessenen Frames auch mit Rechnern mit schnellerer Grafik mit. Der Grund ist klar: Die ältere Unreal-Engine des Spiels ist hier der „Gleichmacher“ – und nicht etwa die nicht ganz so schnelle Grafikkarte.
Aus diesen Testergebnissen lässt sich eine klare Einschätzung für den Rechner insgesamt ableiten. Moderne, extrem GPU-lastige Spiele wie Cyberpunk, Forza Horizon 5 oder Alan Wake 2 bereiten dem X15 vor allem bei hoher Auflösung und Raytracing Probleme; bei älteren oder schlechter skalierenden Games ist das dagegen kaum relevant. Wichtig sind also die Auflösung des Monitors und die Auswahl der Games, die man spielen will. Für andere Aufgaben, zum Beispiel im Office-Bereich, und auch für die Bildbearbeitung ist der PC bestens geeignet.
Fazit: Erazer Tank X15
Der Erazer Tank X15 Gaming PC bietet viel Leistung für den aufgerufenen Preis von 2200 Euro und zudem ein wirklich schickes Design. Volle Game-Performance auch mit hohe Detailtiefe bringt er für FullHD- und WQHD-Auflösung. Aufgrund der Lautstärke bestellt man sich besser ein Gaming-Headset gleich mit, aber das versteht sich unter echten Zockern sowieso. Einen Vergleich von Gaming-Headsets finden Sie hier.