Gigaset C610 A IP im Test
Dank Ethernet-Schnittstelle findet das Gigaset C610 A IP Anschluss ans Internet. Das beschert ihm eine erweiterte Funktionalität und hohe Sprachqualität.

Zwar ist es lediglich das Kürzel "IP", das den Testkandidaten von seinem Schwestermodell C610 A unterscheidet - doch genau das hat es in sich: Denn neben dem klassischen Analoganschluss verbindet sich die Basisstation mit dem Internet - für das Gigaset-DECT ein Tor zu vielfältigen Funktionen.Klei...
Zwar ist es lediglich das Kürzel "IP", das den Testkandidaten von seinem Schwestermodell C610 A unterscheidet - doch genau das hat es in sich: Denn neben dem klassischen Analoganschluss verbindet sich die Basisstation mit dem Internet - für das Gigaset-DECT ein Tor zu vielfältigen Funktionen.
Kleine Helfer im Alltag
Die meisten der Funktionen sind im Mobilteil unter dem Menüpunkt "Info Center" zu finden - darunter Spielereien wie das Horoskop oder der Biorhythmus, die man wohl eher selten nutzen wird. Der Wetterbericht dürfte dagegen schon interessanter sein. Er kommt von der Meteogroup und liefert für selbst wählbare Städte Vorhersagen von bis zu vier Tagen. Auch aktuelle Nachrichten sind via RSSFeed abrufbar. Schon die voreingestellte Auswahl ist groß: Fußball- News liefert Kicker.de, Technikinteressierte sind bei den connect- News richtig, und wer mag, kann eigene RSS-Feeds anlegen.
Das geht über die Gigaset-Webseite, wo sich einzelne Services zu- und abschalten lassen. Dort lässt sich auch der Bildschirmschoner festlegen, beispielsweise der erwähnte Wetterbericht - damit reicht morgens ein Blick aufs Mobilteil um zu entscheiden, ob Regenkleidung angesagt ist. Sehr praktisch ist auch die Telefonbuchfunktion. Einfach Name und Ort eingeben, schon wird mit Unterstützung von Klicktel die Nummer gesucht. Ein weiterer Service übers Internet ist die E-Mail-Abfrage, was aber nur bedingt sinnvoll ist, da es keine Antwortmöglichkeit gibt und das Lesen langer Texte am 1,8 Zoll großen und mit 128 x 160 Pixeln ausreichend aufgelösten Display nicht das Gelbe vom Ei ist.

Die Sinnfrage stellt sich auch für die Twitter- oder Facebook-Anbindung. Dafür bietet das C610 A IP internetunabhängige Funktionen, die vor allem für Familien sinnvoll sind. Beispielsweise den Babyalarm, der sich bei Geräuschen entweder bei einem weiteren Mobilteil oder bei einer externen Rufnummer meldet. Das ermöglicht kurze Spaziergänge um den Block auch ohne Babysitter.
Ist das Kind größer, lässt sich per Direktruf eine Nummer hinterlegen, die bei beliebigem Tastendruck gewählt wird. Eine Zeitsteuerung sorgt für Ruhe in bestimmten Zeitabschnitten, beispielsweise in der Nacht. Anonyme Anrufer lassen sich grundsätzlich ausschließen. Personalisieren kann man dagegen die Klingeltöne, die sich bestimmten Gruppen zuordnen lassen.
Telefonieren in HD-Qualität
Mag manche Funktion, die einem das Internet ermöglicht, fragwürdig erscheinen - die Telefonie profitiert eindeutig davon. Vor allem im direkten Vergleich von analoger Festnetztelefonie, die mit dem C610 A IP ebenso möglich ist, und der VoIP-Variante. Im Gespräch mit einer entsprechenden Gegenstelle sorgt das CAT-iq-1.0-DECT für deutlich rauschfreieren Klang. Lediglich bei Beginn des Sprechens ist der Einsatz der Rauschunterdrückung auszumachen, die Analogtelefonie ist dagegen mit einem stetigen Grundrauschen unterlegt. Klanglich liegen zwischen beiden Varianten Welten (siehe Frequenzmessungen): Über VoIP tönt es deutlich präsenter, was die Distanz zwischen den Gesprächspartnern auf gefühlt wenige Zentimeter schrumpfen lässt.
Diesen Eindruck untermauert das Messlabor, wo das C610 A IP sogar seine IP-Verwandschaft S685 IP schlägt. Auch in Sachen Dauergesprächs- und Standby-Zeit hat es mit 13 Stunden respektive neun Tagen die Nase vorn. Im strahlungsreduzierten Voll-Eco-Modus verringert sich die Standby-Zeit auf rund vier Tage. Selbst der in der Basis integrierte Anrufbeantworter bietet mit 55 Minuten 15 Minuten mehr Speicher als das IP-Pendant aus der S-Klasse. Bedienen lässt sich der Rufsammler aber lediglich über das Mobilteil, Tasten und Display an der Basis wie beim C610 A sind nicht vorhanden.
Angenehmes Handling
In jedem Fall profitiert man beim C610 A IP von der guten Verarbeitung: Nichts knarzt, die Hartkunststofftasten geben knackige Rückmeldung, zudem wirkt das hochglänzende schwarze Kunststoffgehäuse edel, wenngleich es gelegentliches Entfernen von Fingerabdrücke erfordert. Durch seine runden Formen sorgt es jedoch auch bei Dauertelefonaten für Gesprächskomfort am Ohr. Alternativ kann man das Mobilteil per Clip am Gürtel befestigen und dann wahlweise via Freisprechfunktion oder über ein Headset, das am seitlich liegenden Klinkenstecker angeschlossen wird, plaudern. Alles in allem ist das C610 A IP ein sehr stimmiges Gesamtpaket, das nur hauchdünn die Spitzenposition der Bestenliste verpasst.