Neuer Zusatzvertrag
1&1 unter Druck: Netzausbau muss schneller gehen
Der Mobilfunkanbieter 1&1 gerät angesichts eines schleppenden 5G-Netzausbaus zusehends unter Druck: Ein neuer Vertrag des BMDV soll hier für Fortschritte sorgen.

Im Jahr 2018 verpflichtete sich Mobilfunkanbieter 1&1, den 5G-Netzausbau voranzutreiben. Gegen Erlass der Zinszahlungen aus einem früheren Milliardenkrdit solle der Anbieter bis zu 400 Standorte für die sogenannten weißen Flecken der 5G-Verfügbarkeit bereitstellen.Dieser Ausbau ging allerdin...
Im Jahr 2018 verpflichtete sich Mobilfunkanbieter 1&1, den 5G-Netzausbau voranzutreiben. Gegen Erlass der Zinszahlungen aus einem früheren Milliardenkrdit solle der Anbieter bis zu 400 Standorte für die sogenannten weißen Flecken der 5G-Verfügbarkeit bereitstellen.
Dieser Ausbau ging allerdings sehr schleppend voran, selbst nach einer gewährten Fristverlängerung standen Ende 2024 nur 100 statt der versprochenen 400 Standorte zur Verfügung. Der ursprüngliche Vertrag legte 1&1 indes nicht auf eine konkrete Anzahl von Standorten fest, sondern nur auf das Ausgeben der Zinsersparnis.
Zudem gab es laut dem Anbieter mehrere Faktoren, die für den schleppenden Ausbau verantwortlich waren: So waren statt der ursprünglich geplanten Dachstandorte waren oft freistehende Antennenmasten erforderlich, was den Ausbau komplizierter und teurer machte.
Die Verzögerungen führten anschließend dazu, dass der Ausbau in eine Zeit erhöhter Kosten fiel, insbesondere nach dem Beginn des Ukraine-Krieges. Zudem wurden die zu bebauenden Standorte von den Konkurrenten Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica entsprechend ihrer Netzlücken festgelegt, was oft den Bau aufwendiger, freistehender Funkmasten erforderte.
Dennoch schritt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) nun ein und hat 1&1 zu einem beschleunigten Netzausbau verpflichtet, da laut dem BMDV auch selbstverschuldete Versäumnisse des Mobilfunkanbieters nachzuweisen waren.
Der neue Zusatzvertrag beinhaltet eine Verpflichtung für 1&1, mindestens fünf Millionen Euro mehr zu investieren, als ursprünglich an Zinsleistungen erlassen wurde. Der Vertrag berücksichtigt laut der Wirtschaftswoche mögliche zukünftige Verzögerungen durch externe Faktoren und erlaubt in solchen Fällen Fristverlängerungen für einzelne Standorte.