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Neuer Browser

Perplexity Comet: Was kann der neue KI-Browser?

Mit Comet wagt sich das US-Startup Perplexity auf neues Terrain: Ein eigener KI-Browser soll weit mehr sein als nur ein smarter Suchhelfer.

Perplexity Comet KI-Browser
Comet von Perplexity kann z.B. beim Surfen ganze Websites zusammenfassen – wie hier ein Reddit-AMA.
© Perplexity

Perplexity, bislang vor allem als KI-gestützte Suchmaschine bekannt, hat seinen hauseigenen Browser vorgestellt. Das Produkt hört auf den Namen Comet und verfolgt ein ambitioniertes Ziel. Nicht nur Informationen liefern, sondern gleich ganze Aufgaben automatisiert erledigen – von der E-Mail-Zusa...

Perplexity, bislang vor allem als KI-gestützte Suchmaschine bekannt, hat seinen hauseigenen Browser vorgestellt. Das Produkt hört auf den Namen Comet und verfolgt ein ambitioniertes Ziel. Nicht nur Informationen liefern, sondern gleich ganze Aufgaben automatisiert erledigen – von der E-Mail-Zusammenfassung bis zur Hotelbuchung. Aktuell bleibt Comet allerdings zahlenden Nutzern des „Perplexity Max“-Abos vorbehalten – für stolze 200 US-Dollar im Monat. Eine breite Nutzerbasis ist also zunächst nicht zu erwarten. Der Hersteller plant aber, den Zugriff sukzessive auszuweiten – zuerst für Pro-Kunden, später für alle.

Technologisch setzt Comet auf bekannte Grundlagen. Die Chromium-Engine sorgt für gewohnte Bedienung und Kompatibilität zu Erweiterungen etwa aus dem Chrome-Ökosystem. Die eigentliche Innovation steckt jedoch im Herzen des Browsers: ein KI-Assistent, der Webseiten versteht, Inhalte extrahiert, zusammenfasst und – im besten Fall – im Auftrag des Nutzers aktiv wird. Ein Meeting organisieren? Den Tagesplan zusammenstellen? Theoretisch kein Problem.

In der Praxis jedoch zeigen sich erste Risse im Hochglanz-Versprechen. So attestierte TechCrunch dem Browser zwar eine intuitive Oberfläche und lobte die nahtlose Integration von KI und Browser-Oberfläche – das Kopieren von Informationen in externe KI-Tools entfällt. Auch alltägliche Aufgaben wie das Sortieren von Mails oder die Kalenderübersicht funktionierten problemlos.

Schwieriger wird es jedoch, wenn die Anforderungen steigen. Ein konkretes Beispiel: Die Buchung eines Flughafenparkplatzes für einen exakt definierten Zeitraum. Comet suchte, fand – aber ignorierte die vom Nutzer vorgegebenen Daten. Stattdessen bestand die KI auf einer Buchung für einen nicht passenden Zeitraum.

Datenschutz bleibt ein weiteres Thema. Damit Comet tief in den Alltag eingreifen kann, verlangt der Browser Zugriff auf persönliche Google-Daten – etwa Kalender und E-Mail-Postfächer. Laut Anbieter werden diese Informationen jedoch lokal gespeichert und nicht für Trainingszwecke verwendet. Auch andere Anbieter arbeiten an eigenen KI-Browsern: Opera ist mit Neon bereits am Markt, und das Team hinter dem Browser Arc testet derzeit weitere Konzepte. Zudem kursieren seit Ende 2024 Hinweise auf eine mögliche Browser-Offensive von OpenAI.

Autor: Sebastian Thöing • 10.7.2025

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