Windows 10 Tablet mit Tastatur-Dock
Samsung Galaxy Book macht Surface Pro 4 Konkurrenz
Samsungs Galaxy Books sind mal Tablet, mal Notebook, kommen mit Windows 10 und setzen das Surface Pro 4 von Microsoft unter Druck.

Auf dem Mobile World Congress 2017 hat Samsung gleich zwei neue Galaxy Books vorgestellt. Die Geräte lassen sich sowohl als Tablet als auch als Notebook verwenden. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich vor allem in der Display-Größe: Das kleine Modell bringt ein 10,6-Zoll-Display mit, das größere ein 12-Zoll-Display. Doch die Unterschiede gehen darüber hinaus.
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Galaxy Book mit 12-Zoll als Konkurrent fürs Surface Pro 4
Bislang setzt Microsoft mit dem Surface Pro 4 die Standards in der Welt der wandelbaren Windows-Tablets. Das neue Galaxy Book 12-Zoll mit vergleichbar großem Display könnte das ändern. Wo Microsoft noch auf ältere Skylake-Prozessoren von Intel setzt, steckt im neuen Samsung bereits Intels aktueller Core i5 aus der Kaby-Lake-Familie. Außerdem gibt es ein LTE-Modul, dessen Fehlen beim Surface Pro 4 immer wieder zum Vorwurf gemacht wird. Samsung verwendet ein LTE-Modul der Kategorie 6, das Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 Mbps erlaubt.
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Das Galaxy Book 12 ist gerade einmal 7,4 mm dick. Statt auf einen Klappständer hat Samsung auf eine faltbare Tastatur gesetzt, in der sich das Gerät aufrichtet. Das könnte Gewicht sparen und erinnert ein wenig an Apples Konstruktion aus iPad Pro und Smart Cover. Allerdings findet sich am unteren Rand der Tastatur auch ein Touchpad. Trotz der geringen Ausmaße quetschen sich neben dem Core i5 wahlweise 4 oder 8 Gigabyte RAM und eine SSD mit 128 oder 256 Gigabyte Speicher ins Gehäuse.
Außerdem steckt ein Akku mit einer Kapazität von 39 Wattstunden im Gerät, die für bis zu zehn Stunden Laufzeit sorgen soll. Zwei USB-3.1-Anschlüsse im USB-C-Format sorgen für Kontakt zur Außenwelt. Videokonferenzen sind dank der 5-Megapixel-Kamera ebenfalls kein Problem. Zusätzlich hat Samsung eine 13-Megapixel-Kamera an der Rückseite des Tablets montiert. Beim Display handelt es sich um ein HDR-fähiges AMOLED-Display mit 2.160 x 1.440 Pixeln, das kompatibel zum ebenfalls neuen S Pen ist. Der Stift soll handschriftliche Eingaben, das Zeichnen (mit 4.096 unterschiedlichen Druckstufen) und die Navigation in nicht auf Touchsteuerung ausgelegten Anwendungen ermöglichen. Auch soll er - anders als der Surface-Stift - Neigungen erkennen, wenngleich das beim in Barcelona vorgestellten Prototyp noch nicht zuverlässig funktionierte.
Galaxy Book mit 10,6-Zoll deutlich günstiger
Das kleinere der beiden Galaxy Books wird auch das günstigere sein. Samsung baut hier nämlich nur eine langsamere Intel Core-M3-CPU ein. Außerdem handelt es sich beim Display um ein einfaches LCD-Modell, das auf die HDR-Fähigkeiten des großen Bruders verzichten muss (FullHD-Auflösung, d.h. 1.920 x 1.080 Pixel). Weil dieses Gespann weniger Strom verbraucht als die Kombination aus Core i5 und 12-Zoll-Display, reicht der mit 30 Wattstunden deutlich kleinere Akku laut Samsung trotzdem für eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden.
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Das 10,6-Zoll Galaxy Book bietet nur einen USB-3.1-Anschluss. Es ist mit 4 Gigabyte RAM und einer 64 oder 128 Gigabyte großen SSD erhältlich. Die Auflösung der Webcam liegt bei 5 Megapixel.
Samsung sorgt für den Flow
Das vorinstallierte Windows Home hat Microsoft auf beiden Galaxy Books um die hauseigene Software Flow ergänzt. Dank ihr landen Benachrichtigungen vom Smartphone auf dem Laptop. Auch den Austausch von Dateien erleichtert die Software und sie ermöglicht die Fernsteuerung des einen Gerätes mit dem anderen. Nur das große Galaxy wird Samsung auch mit Windows 10 Pro anbieten. Miteinander gemein haben die Galaxy Books neben einem microSD-Kartenschacht noch die Unibody-Konstruktion aus Aluminium und damit voraussichtlich recht robuste, verwindungssteife Gehäuse. Mit rund 650 beziehungsweise 750 Gramm sind die Geräte vergleichsweise leicht.
Preis und Verfügbarkeit
Wenn die beiden Galaxy Books Ende des zweiten Quartals 2017 in den Handel kommen, werden sie ausstattungsabhängig etwa 800 beziehungsweise 1.300 Euro kosten.
Unseren ersten Eindruck der Galaxy Books im Hands-on können Sie hier nachlesen.