Parallels Access: Den Mac per iPad steuern
Mehr zum Thema: AppleMit Parallels Access kann das iPad von überall auf den Mac zu Hause zugreifen. In angepasster Form lässt sich per iPad dann auch mit dem Mac arbeiten. Das klappt erstaunlich gut.

Parallels Access bringt die Oberfläche des Mac oder PC auf das iPad - und zwar angepasst. Bislang ist die US-Softwareschmiede Parallels eher durch ihre Virtualisierungssoftware Parallels Desktop aufgefallen, mit der sich auf dem Mac in einem Fenster Linux oder Windows parallel betreiben la...
Parallels Access bringt die Oberfläche des Mac oder PC auf das iPad - und zwar angepasst. Bislang ist die US-Softwareschmiede Parallels eher durch ihre Virtualisierungssoftware Parallels Desktop aufgefallen, mit der sich auf dem Mac in einem Fenster Linux oder Windows parallel betreiben lassen.
Um Parallels Access nutzen zu können, muss auf dem Quellcomputer nur ein kleines Hilfsprogramm installiert werden, das den Kontakt zu den Parallels-Servern herstellt.
Aktiviert man nun auf dem iPad die Parallels-Access-App und loggt sich in seinen Account ein, startet ein spannendes Schauspiel: Der Mac schaltet selbsttätig seine Bildschirmauflösung auf die des iPads um, und auf dem iPad startet die Launchpad-Oberfläche mit den Programmen des Mac-Rechners.

Nun kann man auf dem iPad tatsächlich Mac-Programme starten, wie auf dem Tablet gewohnt bequem per Fingertipp, und die Fenster werden automatisch auf Vollbildgröße gezoomt.
Und das ist noch nicht alles: Muss man kleinere Schaltflächen oder Menüzeilen mit dem Finger treffen, aktiviert sich bei längerem Fingerauflegen eine Lupe, die es erleichert, die richtige Funktion zu treffen - wir kennen das von der Textkorrektur in iOS.

Rechts- und Links- Klicks erfolgen wie auf einem Touchpad mit einen oder zwei Fingern; will man Texte markieren, stehen die Copyand-paste-Menüs von iOS zur Verfügung - und die iPad-Tastatur gibt's hier ebenfalls.
In einem Seitenmenü kann man zudem zwischen offenen Programmen hin- und herspringen, den Mauszeiger wieder aktivieren, Programme zum Launchpad hinzufügen und sogar den Ton regeln, denn der wird auch übertragen.
Damit wird also fast alles auf dem iPad möglich, was mancher bis dato schmerzhaft vermisst hat: Flash Filme und -Animationen im Browser ansehen, alle Befehle von Word oder voller Zugriff auf das Dateisystem - alles bequem per Finger und erstaunlich flüssig.
Weil zwischen iPad und Rechner die Parallels-Server stehen, die den Datenfluss kanalisieren und komprimieren, funktioniert das Ganze auch via Internet.
Ohne MacBook auf Geschäftsreise, aber ein Indesign-Dokument muss bearbeitet werden? Kein Problem mit Parallels Access - wenn der Heimrechner eingeschaltet ist.
Sicherheit und Kosten
Auch an die Sicherheit hat Parallels gedacht: Der Heimrechner kann so konfiguriert werden, dass der Monitor während des Zugriffs dunkel wird oder bleibt, sodass in der Ferne niemand zuschauen kann, was man da so treibt.
Zudem ist der Zugriff vom Access-Account selbst, aber auch über den Benutzeraccount mit einem Passwort gesichert - und bei jeder Anmeldung verschickt Parallels eine Benachrichtigungs-E-Mail. Dennoch muss man sich klarmachen, dass der Datenstrom über Parallels läuft - Datenschutzfanatiker dürften dies als Ausschlusskriterium ansehen.
Auch bei den Kosten ist das Angebot noch nicht rund: Wer das neue Parallels Desktop 9 (79,99 Euro) gekauft hat, erhält den Dienst für sechs Monate kostenlos, ansonsten kostet er 75 Euro pro Jahr - was für Privatanwender zu teuer sein dürfte.

In Stein gemeißelt sind diese Gebühren allerdings nicht, wie Senior Director John Uppendahl verriet - wir rechnen mit baldigen Rabattaktionen. Parallels Access funktioniert erstaunlich gut und ist ein Meilenstein auf dem Weg, die Grenzen zwischen Tablet und Desktop-Computer einzureißen. Dennoch: Auch Paralles Access ersetzt den Rechner nicht, er wird nur per iPad bedienbar.