Video-on-Demand im Test

Netflix, Maxdome und Co. im Vergleich

4.11.2014 von Reinhard Otter

Welcher Video-on-Demand-Dienst kann im Test mit Preis/Leistungsverhältnis, Auswahl und Vielfalt überzeugen? Wir vergleichen Maxdome, Netflix und Co.

ca. 5:15 Min
Vergleich
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Netflix, Maxdome und Co. im Vergleich
Netflix, Maxdome und Co. im Vergleich
© Netflix

Netflix, Amazon, Maxdome und Co.: Video-on-Demand-Dienste und Online-Videotheken gibt es viele. Doch welche kann mit Preis/Leistungsverhältnis, Auswahl und Vielfalt überzeugen? Wir haben uns die beliebtesten VoD-Services im Test genauer angesehen.

Netflix

Weltweit die Nummer eins in Sachen Flatrate-Videothek, ist Netflix in Deutschland ein Newcomer mit viel Potenzial. Bei Netflix dreht sich alles darum, jedem Zuschauer stets Filme und TV-Sendungen zu präsentieren, die genau zu seinem Geschmack passen.

Netflix auf dem TV-Gerät
Auf dem TV-Gerät zeigt Netflix Szenenbilder der gewählten Filme und listet detaillierte technische Infos wie die Bildauflösung und das Tonformat.
© Netflix

Und wie gut ist das Angebot von Netflix in Deutschland? Zum Start im September betonten die Sprecher des Unternehmens, man starte mit einem überschaubaren Portfolio, das je nach Nutzerwünschen kontinuierlich gezielt ausgebaut werde. Davon ist bislang nicht sehr viel zu merken.

Allerdings bietet Netflix eine ganze Menge Serien, die sich wegen ihrer Exklusivität nicht so einfach vergleichen lassen - was für Maxdome teilweise auch gilt. Die Zahl halbwegs aktueller, erfolgreicher Filme ist aber auf jeden Fall ausbaufähig. Dafür kann Netflix durch eine hervorragende Ausstattung punkten: Nirgends sonst gibt es mehr HD-Filme, alle geprüften Titel bieten auf passenden TV-Geräten und Boxen 5.1-Kanalton. Und nur Netflix liefert zu Originalfassungen zuschaltbare Untertitel.

Netflix am PC
Am Computer kommt Netflix eher nüchtern daher. Infos zum Film blenden sich per Mouse-Over auf das Cover ein, zum Start klickt man einfach darauf.
© Netflix

Ebenso nutzerfreundlich hat Netflix seine Portale am Computer, auf Mobilgeräten und Smart-TVs gestaltet. Sie bieten überall auf das Gerät und dessen Nutzung optimierte Menüs.

Im teuersten der drei Netflix-Pakete für 11,99 Euro pro Monat kann man die US-Serien "Breaking Bad" und "House of Cards" sogar in vierfacher Full-HD-Auflösung (UHD) genießen, sofern der Internetanschluss stabile Datenraten ab 15 Mbit/s liefert und ein kompatibler UHD-TV, etwa von Sony oder Samsung, den Stream empfängt. Mit all diesen Leistungen setzt sich Netflix trotz des derzeit noch recht dünnen Angebots an die Spitze des Testfeldes.

Amazon

Die Film- und Serien-Flatrate gibt's bei Amazon als Bonus zur Prime-Mitgliedschaft - oder umgekehrt. Prime Instant Video ging Anfang 2014 aus dem Videostreaming-Angebot der Amazon-Tochter Lovefilm hervor. Die Videothek ist nun im Amazon-Prime-Jahresabo für 49 Euro zu haben. Ein echter Kampfpreis - umgerechnet 4,09 Euro pro Monat sind nur gut die Hälfte des Netflix-Einsteigerpaketes.

Amazon
Feuer frei: Amazon Prime Instant Video ist fester Teil der neuen Streamingbox Fire TV. Doch die Videothek funktioniert auch auf einigen Smart-TVs.
© Amazon

Vor allem unter den aktuelleren Filmen gab es in den letzten Monaten häufige Wechsel: Im September etwa war der sarkastische Teddybär "Ted" in der Flatrate zu sehen, im Oktober Brad Pitt in "World War Z" sowie der Tarantino-Kultwestern "Django Unchained". Die Liste hochkarätiger Serien reicht von "24" über "Damages" und "Weeds" bis "Two and a half Men". Abgeschlossene Serien sind meist komplett verfügbar.

Lesetipp: Die besten Tablets zum Filmeschauen

Die Bedienung klappt vor allem auf Tablets und Smart-TVs geschmeidig. Die Videothek merkt sich über alle Geräte hinweg, was man zuletzt gesehen hat und spielt auf Wunsch ab der Stopp-Position weiter. Die Suche arbeitet treffsicher. Am PC verwirrt bisweilen, dass Amazon auch mal andere Suchergebnisse einblendet. Verbesserungsfähig ist zudem, dass man die Originalversion häufig nur separat im Einzelabruf kaufen oder leihen kann.

Amazon
Gerettet: Das Angebot an halbwegs aktuellen Blockbustern ist bei Amazon Prime gut. Jeden Monat kommen ein paar neue Titel dazu.
© Amazon

Watchever

Die erste Flatrate-Videothek in Deutschland zeigt viele gute Filme - aber nicht immer in bester Qualität. Als Watchever Anfang 2013 in Deutschland startete, bescherte die reine Flatrate-Onlinevideothek hierzulande reihenweise Aha-Effekte: komplette Serienstaffeln, die immer weiter abgespielt werden. Bildqualitäten, die sich automatisch der Internet-Datenrate anpassen. Eine Sprachwahl im Player am PC, auf Apple TV und vielen Smart-TVs.

Watchever
Film ab: Wie bei Netflix bilden Filmcover das Herzstück der Watchever-Startseite. Sie sieht auf Smart-TVs, dem PC und Tablets ähnlich aus.
© Watchever

Das Angebot hinter Watchever kann sich auch wirklich sehen lassen: Im aktuellen Test listet Watchever die meisten Spielfilme und belegt Platz zwei bei den Serien aus dem connect-Testwarenkorb - zum Großteil in HD-Qualität. Alle ausländischen Produktionen sind wahlweise im Originalton zu haben, im Player lässt es sich durch Serienfolgen zappen, persönliche Tipps und gesehene Filme sind markant auf der Startseite gelistet.

Dass Watchever nur auf Platz drei landet, hat im Wesentlichen zwei Gründe: Die Ausstattung der Filme wie auch die Bedienung sind bei Netflix klar besser - Watchever hat beispielsweise keinen 5.1-Kanalton und keine Untertitel. Und Watchever bietet trotz nomineller Full-HD-Auflösung nur sehr selten wirklich knackscharfe Bilder. Die Qualität schwankt häufig über die Tageszeiten, erreichte im Test aber nie das Niveau von Maxdome, Amazon oder Netflix.

Watchever
Alles im Griff: Auch der Watchever-Player erlaubt eine Auswahl von Serien-Staffeln und -Folgen während der Wiedergabe.
© Watchever

Maxdome

Maxdome gibt es seit 2006. Von Anfang an bot die Onlinevideothek neben Filmen zum Einzelabruf auch Flatrate-Pakete an. Lange Zeit musste man Pakete aber pro Jahr buchen. Heute spielt Maxdome mit dem Monatspaket für 7,99 Euro preislich im Mittelfeld, allenfalls zeugen eine Kündigungsfrist von 14 Tagen und das Fehlen einer Kündigung per Mausklick vom starren Vertragsdünkel. Man muss schriftlich kündigen oder die Hotline anrufen.

Maxdome
Neue Optik, exklusive Inhalte: Maxdome bietet immer wieder Serienfolgen aus dem Portfolio der ProSiebenSat1-Sender vor der Ausstrahlung an.
© Maxdome

Doch Maxdome will in erster Linie mit hochwertigen Inhalten glänzen. Die Zugehörigkeit zum ProSiebenSat1-Konzern ist der Videothek dabei anzusehen: Serien und TV-Filme aus dem Portfolio dieser Sender bilden das Fundament des Maxdome-Paketes. Einige Serien kann man parallel zur Ausstrahlung im Free-TV hier früher und zeitunabhängig sehen - häufig allerdings nicht als komplette Staffeln. Jede Folge steht dann ein paar Wochen nach der TV-Ausstrahlung bereit.

Das Angebot an Kino-Blockbustern der letzten Jahre ist eher mager. Die bietet Maxdome häufig noch im Einzelabruf, wenn sie etwa bei Amazon schon in der Flatrate laufen. Dafür hat Maxdome fast alle fremdsprachigen Filme auch in Originalton im Programm. Die Bildqualität von HD-Filmen konnte sich im Test durchweg sehen lassen, immer mehr Filme sind auch mit 5.1-Kanalton zu haben.

Maxdome
Filme auf Reisen: Das Maxdome-Paket ist auch auf allen drei Mobilplattformen verfügbar - inklusive Download-Funktion.
© Maxdome

Sky Snap

Sky Snap bietet eine unschlagbar günstige Einstiegs-Flatrate: Filme und Serien satt für 3,99 Euro pro Monat. Das funktioniert allerdings nur in Standard-TV-Auflösung, nicht in HDTV-Qualität. Und es kann pro Account nur ein Gerät streamen. Für 6,99 Euro schaltet Sky Snap zwei Streams, HD und den Video-Download in der iPad-App frei, damit man Filme und Serien auch unterwegs offline gucken kann. Auch das ist noch günstig.

Sky Snap
Lila Pause: Sky Snap bietet eine ansehnliche Sammlung an bekannten Filmen an. Sie laufen hier in der Regel nach den Pay-TV-Sendern von Sky.
© Sky Snap

Allerdings ist Sky Snap gegenüber der Konkurrenz in ein paar Aspekten im Nachteil. So findet sich die Videothek auf wenigen Smart-TVs: Die TV-App läuft bisher nur auf Samsung-Geräten, nicht aber auf den brandneuen Modellen anderer Anbieter. Immerhin gelangen Snap-Filme auf Umwegen auf die Glotze, etwa aus der iPad-App via Airplay und Apple TV. Auch der Streaming-Stick Google Chromecast unterstützt Sky Snap.

Sky Snap
Mobil-TV: Sky Snap ist bislang nur auf Samsung-Smart-TVs verfügbar. Man kann Filme aber per Airplay oder Chromecast zum TV schicken.
© Sky Snap

Die Auswahl kann sich sehen lassen: Eine ganze Reihe namhafter Spielfilme und ein ansehnliches Archiv an Pay-TV-Serien sind gelistet, viele darunter von HBO. Bei Snap gibt es aber nur ältere Staffeln, solange neuere Teile bei Sky und in deren aktuellerem Onlinedienst Sky Go für einen vielfach teureren Preis zu sehen sind.

Das Angebot ist in der Masse kleiner als das der Konkurrenz, dafür sind alle Titel mit Originalton zu haben. Die Handhabung ist nicht kompliziert, aber auch nicht so personalisiert wie etwa bei Netflix. Die Bildqualität kommt ebenfalls nicht an den Testsieger heran.

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